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Formel 1: Katerstimmung bei Ferrari - Leclerc und Sainz ratlos

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Formel 1: Katerstimmung bei Ferrari - Leclerc und Sainz ratlos

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Katerstimmung in Maranello

Carlos Sainz verpasst beim Heimrennen das Podest, Charles Leclerc zum wiederholten Male die Punkte. Bei Ferrari ist die Stimmung nach dem misslungenen Update endgültig im Keller.
Leclerc und Sainz kommen mit Ferrari nicht voran
Leclerc und Sainz kommen mit Ferrari nicht voran
© Imago
ntrettin
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Ratlos, mitunter auch schon verzweifelt, suchte Charles Leclerc nach dem Großen Preis von Barcelona nach den dringend benötigten Erklärungsansätzen. Fündig wurde er nicht.

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Weil der Monegasse bisher eine vollkommen enttäuschende Saison erlebt hat, steckten in Ferraris jüngstem Update-Paket große Hoffnungen auf einen Schritt nach vorne. Was nun aber bleibt, ist wieder einmal pure Frustration. Leclerc reiste erneut ohne Punkte ab – zum dritten Mal beim erst siebten Rennen.

„Wir haben viel mehr zu kämpfen, als wir erwartet hatten“, schilderte der 25-Jährige, der sich längst im tiefsten Tal seiner bisherigen Formel-1-Karriere befindet. „Ich hatte dieses Jahr bereits ziemlich viele enttäuschende Tage. Dieser reiht sich nahtlos in den Rest der Saison ein.“

Statt die Lücke gegenüber Red Bull verkleinern zu können, wirkt es, als müsse sich Ferrari erstmal in die andere Richtung orientieren. Im Qualifying blieb Leclerc auf dem 19. Platz hängen. Daraufhin wechselte das Team sowohl das Aufhängungssetup als auch die Bremskühlung und ließ ihn aus der Boxengasse starten. Doch die rasante Aufholjagd am Sonntag? Absolute Fehlanzeige!

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Enorme Probleme mit der Race-Pace bremsten Leclerc wieder aus, sodass sich Überholmanöver sehr schwierig gestalteten. Letztlich landete er als Elfter im Niemandsland.

Leclerc: „Uns fehlt einfach überall Performance“

Dass die katalanische Strecke als ein Allrounder samt langen Geraden, schnellen und auch langsameren Kurven gilt, dürfte Ferraris Sorgen zusätzlich vergrößern. Es heißt traditionell: Wenn ein Wagen in Barcelona gut läuft, dann läuft er so ziemlich überall gut – und andersrum.

Umso bedenklicher ist es, dass die Upgrades für mehr Fragezeichen als Lösungen sorgten. Vor allem die fehlende Konstanz des SF-23 bereitete Leclerc Kopfzerbrechen. „Das Problem ist: Auf dem einen Reifensatz untersteuerst du, auf dem nächsten kämpfst du mit Übersteuern. Und das, obwohl du als Fahrer immer genau dasselbe machst“, sagte der Monegasse, der bei seiner Analyse offenkundig im Trüben fischte.

„Aus irgendeinem Grund bekommen wir die Reifen fast nie ins richtige Fenster. Und wenn wir es schaffen, ist es fast eine Überraschung. Da liegt noch viel Arbeit vor uns“, fügte der sichtlich geknickte Leclerc hinzu.

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So ist der viel zu hohe Reifenverschleiß die Achillesferse des Ferrari: „Wir müssen verstehen, was mit den Reifen passiert. Uns fehlt einfach überall Performance, besonders im Rennen. Aber unser gesamter Fokus sollte darauf liegen, wie wir die Reifen besser managen. Zwei bis drei Grad machen einen Riesenunterschied in der Balance und wir kämpfen extrem.“

Sainz gegen Mercedes und Perez machtlos

Auch bei Teamkollege Carlos Sainz war die Stimmung im Keller. Der Spanier startete immerhin auf Platz zwei ins Heimrennen, hatte im Kampf um das Podest aber nichts zu melden.

„Ich habe wirklich das Maximum herausgeholt, beim Start und im Rennen. Es ist nur schade, dass wir nichts gegen Red Bull und beide Mercedes ausrichten konnten, sie waren so viel schneller als wir“, resignierte der 28-Jährige im Nachhinein.

Lediglich am Start übte Sainz kurz Druck auf den abermaligen Sieger Max Verstappen aus. Anschließend zogen die wiedererstarkten Mercedes von Lewis Hamilton und George Russell scheinbar mühelos am Lokalmatadoren vorbei, der dann auch noch von Sergio Pérez auf Rang fünf verdrängt wurde.

„Geht nicht um Zehntel, sondern um Sekunden“

Nur Teamchef Frédéric Vasseur versuchte noch, positive Aspekte zu finden. „In Sachen Potenzial haben wir einen Schritt nach vorne gemacht, wenn wir Miami als Referenz nehmen. Zumindest war Carlos in der ersten Startreihe“, argumentierte der Ferrari-Boss.

Doch auch Vasseur wusste, dass die mangelnde Konstanz weiterhin ein akuter Brandherd ist. „Bei Charles waren der erste und der dritte Stint auf der gleichen Reifenmischung, einer war gut und der andere völlig daneben. Carlos ist einen guten ersten und dritten Stint gefahren, aber in der Mitte hat er einfach 20 Sekunden auf die Konkurrenz verloren“, blickte er zurück.

Wie prekär die Lage bei der Scuderia ist, legte der Rennverlauf schließlich schonungslos offen. Selbst Russell und Pérez, die jeweils außerhalb der Top-Ten gestartet waren, überholten Sainz und fuhren ihm noch davon. „Leider ist das unsere Situation“, offenbarte der 55-Jährige.

Damit dürfte in Maranello bis zum nächsten Rennen in Kanada fleißig getüftelt werden. „Sicher werden wir das Auto weiterentwickeln“, betonte Vasseur, schränkte aber sofort ein: „Im Rennen geht es nicht um Zehntel, sondern um Sekunden. Wenn wir vorwärtskommen wollen, müssen wir dieses Problem aus der Welt schaffen.“