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Formel-1-Wende: Poker um Lewis Hamilton erreicht neue Ebene

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Formel-1-Wende: Poker um Lewis Hamilton erreicht neue Ebene

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Hamilton-Poker erreicht neue Ebene

Lewis Hamiltons Zukunft bei Mercedes schien schon geklärt zu sein, nun scheint es doch noch Hürden zu geben. Schlüsselfigur ist ein Mercedes-Mann, der mächtiger ist als Toto Wolff.
Das Formel-1-Rennen in Kanada steht vor der Tür, die Mercedes-Fahrer um Lewis Hamilton erklären, worauf es beim Großen Preis von Kanada ankommt.
Bianca Garloff
Bianca Garloff

Selbst die altehrwürdige Daily Mail scheint von Britanniens Superstar Lewis Hamilton in den Wahnsinn getrieben zu werden.

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Die Autoren des Traditionsblattes der Londoner Fleet Street, das sogar im Song „Paperback Writer“ von den legendären Beatles eine Rolle spielt, wirken ratlos und verwirrt, wenn es um die Zukunft von Lewis Hamilton geht.

Noch vor zwei Wochen spekulierten die Briten, dass ihr mediales Objekt der Begierde einem Ferrari-Angebot von 57.4 Millionen Euro erliegen könnte. Vor dem Kanada-GP schien nun aber plötzlich ein neuer Kontrakt des siebenmaligen Weltmeisters mit Mercedes - die aktuelle Vereinbarung läuft Ende diesen Jahres aus - nur noch Formsache zu sein.

George Russell als Stolperstein für Hamilton?

Befeuert wurden die Gerüchte durch Aussagen von Mercedes-Teamchef Toto Wolff, der von einer zeitnahen Einigung mit Hamilton sprach. In Montreal angekommen, war wieder alles anders. Plötzlich war von einer baldigen Vollzugsmeldung keine Rede mehr.

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Die Daily Mail ruderte zurück, sprach davon, dass Hamilton trotz seines fortgeschrittenen Alters einen skurril anmutenden Fünf-Jahres-Vertrag forderte, der so von Mercedes nicht akzeptiert werde. Auch Teamkollege und Hamilton-Landsmann George Russell scheint noch ein Wörtchen mitzureden, weil sich der 14 Jahre jüngere Herausforderer in Zukunft eher als Leitwolf denn als Chauffeur eines Hamilton-Begleitfahrzeuges sehe.

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Das jedenfalls soll er intern unmissverständlich zementiert haben. Und, so spekuliert das Blatt weiter, dass man sich deshalb irgendwo in der Mitte mit Hamilton einigen werde. Fazit: Die Ratlosigkeit der britischen Starreporter war und ist zu spüren, zwischen ihren Zeilen steht einheitlich geschrieben: „Was ist hier los? Wir wissen es nicht.“

In der Tat: Was ist denn eigentlich los? Warum haken die Vertragsverhandlungen mit Hamilton jetzt doch, obwohl Teamchef Wolff noch vor wenigen Tagen so optimistisch wirkte?

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Ein Satz Hamiltons unter vielen beim Medientag am Donnerstag in Montreal könnte die Antwort auf die Fragen sein: „Es ist komplizierter, weil es sich nicht nur um einen einfachen Fahrervertrag handelt,“ plauderte er aus. Die Aussage Hamiltons passt zu den Infos, die SPORT1 hat.

Demnach will der siebenmalige Weltmeister einen langfristigen Partnervertrag mit dem Automobilkonzern auch nach seiner aktiven Karriere, deren Ende er noch offen lässt. Bei einer internen Podiumsdiskussion vor gut acht Wochen zusammen mit Mercedes-Chef Ola Källenius im Mercedes-Motorsport-Museum in Stuttgart hatte er das offen ausgesprochen.

70 ausgewählte Mercedes-Mitarbeiter, waren Zeuge, als Hamilton versprach, nicht nur seinen in diesem Jahr auslaufenden Vertrag zu verlängern, sondern gerne auch nach seiner aktiven Karriere dem Automobilkonzern als Botschafter erhalten bliebe. Das Problem: Darauf hat Teamchef Wolff keinen Einfluss.

Schumacher: „Lewis wird nicht mehr ewig fahren“

Botschafter- und Partnerverträge, die über Fahrerverträge hinausgehen, liegen im Einfluss vom Mercedes-Benz-Boss und seiner Vorstandskollegen, die sich jetzt überlegen müssen, ob sich eine langfristige Partnerschaft mit Hamilton, die den Konzern sicher einen hohen zweistelligen Millionenvertrag kosten würde, auch dann noch lohnen würde, wenn Hamilton längst den Helm an den Nagel gehängt hat.

Diese Entscheidung braucht Zeit und erfordert kühles Kalkül, wofür der Schwede Källenius wiederum bekannt ist. Für Insider der Szene wie Ralf Schumacher macht nur dieses Szenario Sinn für die Verzögerung.

Ola Källenius scheint nun der Schlüssel im Poker um Lewis Hamiltons neuen Deal zu sein
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Der ehemalige Formel-1-Sieger, der in Montréal als Experte für Sky vor Ort ist, zu SPORT1: „Lewis wird nicht mehr ewig fahren, er will aber seiner motorsportlicher Heimat Mercedes auch nach seiner Karriere verbunden bleiben. Einen solch langfristigen Vertrag kann aber Toto Wolff nicht aushandeln, das liegt im Zuständigkeitsbereich von Källenius. Deshalb kann es doch noch etwas dauern.“

Fest steht: Eine zukünftige Partnerschaft mit Toto Wolff gibt es schon für Lewis Hamilton. Denn SPORT1 erfuhr: Beide treten zusammen als Co-Produzenten eines Formel-1-Films von Hollywood-Superstar Brad Pitt auf, dessen Dreharbeiten im Juli in England beginnen.