Nico Hülkenberg hat bei Haas einen Zweijahresvertrag bis Ende 2024 unterschrieben. Auch nach dem Desaster im Sprint-Shootout von Spa wird der Emmericher diesen erfüllen – doch wie sieht es danach aus?
Formel 1: Fährt Nico Hülkenberg für Red Bull? Das sagt Marko
Hülkenberg zu Red Bull? Marko reagiert
Am Rande des Großen Preises von Belgien hat sich Red Bulls Motorsportberater Dr. Helmut Marko bei Motorsport-Total.com zur Zukunft des Deutschen geäußert – und ein Engagement beim österreichischen Rennstall ausgeschlossen.
„Wir haben mit Perez einen Vertrag bis Ende 2024. Er ist Zweiter in der WM. Wo soll da für uns ein Handlungsbedarf bestehen?“, fragte der 80-Jährige. Zuletzt war der Mexikaner aufgrund des drastischen Abfalls zu Max Verstappen medial in die Kritik geraten.
Von dieser sprach Marko ihn nun frei: „Aus seinem WM-Traum ist er jetzt aufgewacht. Vielleicht hilft ihm das dabei, sich wieder darauf zu konzentrieren, die bestmögliche Leistung abzurufen.“
Marko wünscht sich Kombination aus Hülkenberg und Perez
Und doch kreist Hülkenberg weiterhin im Sprachgebrauch des Österreichers umher. Marko wünsche sich nämlich eine Hybridform aus dem Deutschen und Perez: „Die Zwei wären die perfekte Qualifying- und Rennkombination.“
Während Hülkenberg als einer der besten Quali-Fahrer im kompletten Feld gilt – er schlug seinen Teamkollegen Kevin Magnussen im direkten Duell in dieser Saison bisher 9:3 – gilt Perez als Edelhelfer im Rennen.
Nicht zuletzt war es auch dem Mexikaner zu verdanken, dass Verstappen zu seinen Weltmeistertiteln fahren konnte – im Qualifying hatte er, auch wenn P2 in der sonntäglichen Startaufstellung beim GP von Belgien nicht darauf hinweisen mag, dagegen in jüngster Vergangenheit Probleme.
Doch trotz der mangelnden Quali-Leistungen und negativen externen Stimmen drückt Marko seine Rückendeckung aus – wenn es auch fast ein wenig bemitleidend wirken mag: „Verstappen ist eine ganz andere Messlatte. Dass Perez bis auf drei Zehntel an Max dran sein muss, ist wohlwollend ausgelegt von uns. Manchmal war es auch mehr.“
Und weiter: „Perez ist Zweiter in der WM. Mehr ist für ihn nicht möglich. Und das erfüllt er derzeit.“ Auch eine Lösung abseits der beiden Fahrer nach 2024 scheint bei Red Bull aber möglich. Ein weiterer Kandidat: Daniel Ricciardo.
Ricciardo vor Rückkehr zu Red Bull?
Nicht nur fuhr der Australier selbst zwischen 2014 und 2018 bereits für den Rennstall, auch „haben wir mit Ricciardo einen Rückkehrer, der in den nächsten Rennen beweisen kann, wie weit er ist. Dass das beinhaltet, dass er Tsunoda schlagen muss, ist auch klar“, stellt Marko eine klare Forderung gen AlphaTauri auf.
Dass das Cockpit bei den Franzosen allerdings nur eine Zwischenlösung ist, stellt auch Red Bull-Teamchef Christian Horner klar: „Er sieht das als die schnellste Route, wieder ein konkurrenzfähiges Cockpit zu bekommen. Und sein Ziel ist ganz klar, 2025 für Red Bull Racing zu fahren, wenn wir wieder einen freien Platz haben.“
Immerhin das lässt jedoch so weit blicken, dass Marko, Horner und Co. das gesamte Fahrerfeld inklusive der Jugendserien („Liam Lawson hat in Japan super performt“) im Auge behalten, um Max Verstappen langfristig den bestmöglichen Teamkollegen an die Seite zu stellen.
Dass Red Bull seine künftigen Fahrer zuvor bereits bei AlphaTauri (ehemals Torro Rosso) platziert, um sich bereits im Bindeglied zum „Premium-Cockpit“ zu befinden, ist keine Überraschung.
Eines ist jedoch klar: Es darf wohl kein „Alphatier“ werden. Zu groß wären wohl die teaminternen Spannungen mit dem niederländischen Ausnahmefahrer, zu sehr würde das Risiko vor einem Duell analog zu Rosberg vs. Hamilton gefürchtet werden.
Verstappen? „Neben ihm würde keiner gut aussehen“
Und doch soll es ein Fahrer werden, der selbst fahrerisch Ambitionen mitbringt. Pierre Gasly und anschließend Alexander Albon deklassierte Verstappen regelrecht als Teamkollegen, Ricciardo geriet auch zusehends ins Hintertreffen, Perez betreibt Woche um Woche nahezu Schadensbegrenzung.
Denn Marko weiß auch: „Max wird unterschätzt. Er ist eine Ausnahmeerscheinung. Allein wenn man sieht, welche geistigen Kapazitäten er noch hat. Er hat am Funk sogar gemerkt, als mein Handy geklingelt hat! Er hat ein derartiges Talent, einen derartigen Speed. Und er schwebt auf Wolke 7.“
Klare Indizien also, die auf einen Fahrer hindeuten, der weiterhin nicht mehr als ein Edelhelfer sein würde. Ob Perez, Ricciardo - oder doch Lawson? Eine Ansage an künftige Teamkollegen hatte Marko auch noch im Petto. Wobei man es beinahe eher als Abschreckungsmaßnahme auslegen kann: „Neben ihm würde keiner gut aussehen.“