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Formel 1: "Nicht eine einzige Super-Runde" - Marko erklärt de-Vries-Aus

Marko erklärt de-Vries-Aus

Helmut Marko spricht erstmals ausführlich über das Aus von Nyck de Vries und den Wechsel zu Daniel Ricciardo, geht dabei außerdem hart mit dem Niederländer ins Gericht. Weiter bekennt er sich zum zuletzt stark kritisierten Sergio Pérez.
Nyck de Vries musste sein Cockpit bei AlphaTauri räumen
Nyck de Vries musste sein Cockpit bei AlphaTauri räumen
© IMAGO/Action Plus
Helmut Marko spricht erstmals ausführlich über das Aus von Nyck de Vries und den Wechsel zu Daniel Ricciardo, geht dabei außerdem hart mit dem Niederländer ins Gericht. Weiter bekennt er sich zum zuletzt stark kritisierten Sergio Pérez.

Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko hat erstmals über den Rauswurf des Niederländers Nyck de Vries bei Red Bulls Juniorteam AlphaTauri gesprochen und diesen begründet.

„Wir mussten etwas tun“, erklärte der 80-Jährige der niederländischen Zeitung De Telegraaf. „Warum sollten wir warten, und was machen zwei Rennen für einen Unterschied, wenn man keinerlei Verbesserungen sieht?“

Letzteres wurde vor allem im Vergleich zu seinem Teampartner Yuki Tsuonda deutlich. „Wir haben erwartet, dass er dieses Jahr auf der Höhe seines Teamkollegen Yuki Tsunoda ist, aber das war nicht der Fall“, führte Marko fort, der als Motorsport-Berater für Red Bull auch zuständig für AlphaTauri ist.

„In meinen Augen kann man ihn nicht mit einem jungen Rookie vergleichen“

„Er war eigentlich immer drei Zehntel langsamer - wir haben keinen Fortschritt erkannt“, untermauerte der Österreicher den Fahrerwechsel. „Nyck ist ein netter Kerl, aber der Speed war einfach nicht da.“

Zumal müsse dem 28-Jährigen aufgrund seiner eigentlich vorhandenen Erfahrung keine Schonfrist mehr gewährt werden, so Marko. Bei Testfahrten in den letzten Jahren habe er schließlich genug Erfahrung sammeln können.

„In meinen Augen kann man ihn nicht mit einem jungen Rookie vergleichen“, sagte Marko deshalb und verriet, dass de Vries vor allem aufgrund seiner starken Leistung beim Rennen in Monza letztes Jahr verpflichtet wurde. Damals war er als Aushilfsfahrer bei Williams für Alex Albon eingesprungen und überraschend auf Rang neun gefahren.

De Vries ohne „eine einzige Super-Runde, die uns erstaunt hat“

Marko erinnerte sich außerdem an einen sich anbahnenden Wendepunkt in de Vries Zeit bei AlphaTauri, der schlussendlich dann doch ausblieb. Beim Rennen in Baku sei er endlich mal gut gestartet - „da dachte ich, er performt besser, aber dann ist er wieder gecrasht“, so Marko.

„Er hat leider nicht eine einzige Super-Runde hingelegt, die uns erstaunt hat“, zog der Österreicher deswegen ein ernüchterndes Fazit.

„Würde keinen Sinn machen, Pérez loswerden zu wollen“

Nun soll es Ex-Red-Bull-Star Daniel Ricciardo richten, der de Vries ersetzt. „Hätte Ricciardo nicht den Speed gehabt, hätten wir etwas anderes in Betracht gezogen“, versicherte Marko, der keine andere Möglichkeit mehr sah. „AlphaTauri ist in keiner guten Position und Letzter in der Konstrukteurs-WM, wir mussten also etwas tun.“

Bei dem zuletzt (auch von Marko selbst) stark kritisierten Sergio Pérez von Red Bull steht aber offenbar kein baldiger Wechsel an. „Checo (Pérez, Anm. d. Red.) ist Zweiter in der Fahrer-WM, es würde keinen Sinn machen, ihn loswerden zu wollen“, nahm Marko Kritikern den Wind aus den Segeln.