Nach der Ehrenrunde in Monza stellte Max Verstappen seinen Red Bull ab, stieg auf das Auto und reckte zehn Finger in die Höhe. Der Triumph beim Großen Preis von Italien war der zehnte Erfolg des Niederländers in Serie. Damit hat der WM-Führende die bisherige Bestmarke von Sebastian Vettel übertroffen und ist nun der alleinige Rekordhalter.
Formel 1: "Für Wikipedia!" Wolff winkt bei Verstappen-Rekord ab
Formel 1: "Für Wikipedia!" Wolff winkt bei Verstappen-Rekord ab
Verstappen-Rekord? Wolff winkt ab
© IMAGO/HochZwei
Einer zeigte sich von diesem Eintrag in die Formel-1-Geschichtsbücher jedoch nicht sonderlich beeindruckt. „Ich weiß nicht, ob ihn (Verstappen, Anm. d. Red.) diese Rekorde interessieren“, zweifelte Toto Wolff bei Sky Sports an der Bedeutung solcher Statistiken.
Er selbst legt nach eigener Aussage jedoch keinen Wert auf derartige Rekorde. „Für mich wären diese Zahlen nicht wichtig. Sie sind für Wikipedia und das liest sowieso niemand.“ Worte, die um die Welt gingen - und sogar ESPN beschäftigten.
Zudem scheint Wolff an der sportlichen Wertigkeit des Verstappen-Rekords zu zweifeln. Angesprochen auf die eigene Dominanz vor Red Bull sagte der Mercedes-Boss: „Unsere Situation war etwas anders, weil wir zwei Jungs hatten, die innerhalb des Teams gegeneinander kämpften.“
Verstappen hält sich beim Jubel zurück
Geht man nach Verstappens Reaktion direkt bei Überqueren der Ziellinie, könnte man meinen, auch dem Niederländer selbst bedeute der Rekord nicht allzu viel. In seinem Funkspruch wartete man vergebens auf einen Jubelausbruch. Vielmehr bekamen die Fans zu hören: „Es ist ein schöner Zwischenschritt.“
In diesem Satz könnte jedoch das wahre Ziel Verstappens in diesem Jahr versteckt sein. Der dritte WM-Titel ist dem 25-Jährigen wohl nur noch auf dem Papier zu nehmen. Aber zusammen mit Red Bull könnte der Doppelweltmeister noch einen größeren Meilenstein erreichen: eine perfekte Saison.
Formel 1: Datencenter
In den bislang 14 absolvierten Rennen nahm am Ende immer ein Red-Bull-Fahrer den Siegespokal entgegen. Zwölfmal triumphierte Verstappen, zweimal stand Sergio Pérez ganz oben auf dem Podest.
Vor 35 Jahren scheiterte McLaren-Honda mit dem legendären Fahrer-Duo Ayrton Senna und Alain Prost nur ganz knapp. 15 von 16 Rennen konnte man gewinnen. Ausgerechnet beim Rennen in Monza machte der damalige Ferrari-Pilot Gerhard Berger dem Traum von der perfekten Saison den Garaus.
Marko hat eine besondere Bestmarke im Auge
Dass Helmut Marko diese Bestmarke im Blick hat, daraus machte er nach dem Monza-Rennen keinen Hehl. „Wenn wir in Singapur noch gewinnen, dann kann man optimistisch auf den Rest der Saison schauen“, sagte der Red-Bull-Motorsportchef bei Sky.
Sollte Red Bull dieses Husarenstück gelingen, wäre vielleicht auch Wolff etwas mehr beeindruckt. Und ein neuer Eintrag auf Wikipedia wäre ebenfalls fällig.