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Formel 1: Hitze, Reifen, Terror-Support - das Armutszeugnis von Katar

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Formel 1: Hitze, Reifen, Terror-Support - das Armutszeugnis von Katar

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Das Armutszeugnis von Katar

Der Grand Prix in Katar wird in vielerlei Hinsicht in Erinnerung bleibe - und zwar negativ. SPORT1 zeigt im Armutszeugnis des Formel-1-Rennens im Wüstenstaat sechs Kritikpunkte auf.
Max Verstappen wurde in Katar zum dritten Mal in Serie Weltmneister der Formel 1
Max Verstappen wurde in Katar zum dritten Mal in Serie Weltmneister der Formel 1
© IMAGO/ANP
Bianca Garloff
Bianca Garloff
Der Grand Prix in Katar wird in vielerlei Hinsicht in Erinnerung bleibe - und zwar negativ. SPORT1 zeigt im Armutszeugnis des Formel-1-Rennens im Wüstenstaat sechs Kritikpunkte auf.

Von wegen Vollgas-Zirkus! Die Formel 1 legte in Katar gleich mehrere Vollbremsungen ein.

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Obwohl Max Verstappen sich in der Wüste von Doha zum dritten Mal zum Weltmeister kürte, wird der Grand Prix als einer der chaotischsten in die Geschichte eingehen.

Das Armutszeugnis des Formel-1-Grand Prix von Katar im Detail!

1. Strafen-Festival

Obwohl man aus dem GP Österreich mit seinen vielen Strafen für überschrittene Track Limits hätte lernen können, wiederholte sich die Strafen-Posse von Spielberg. Sowohl in beiden Qualifyings als auch im Rennen wurden diverse Strafen ausgesprochen.

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Die peinlichsten Urteile: Oscar Piastri wurde der dritte Startplatz im Qualifying am Freitag wieder aberkannt, obwohl er im Parc Fermée bereits interviewt wurde. Der Australier erfuhr quasi live während seines Statements von der Rückversetzung und reagierte bedient.

Im Rennen dann bekam Red Bull-Pilot Sergio Perez gleich drei Fünf-Sekunden-Strafen. Irre! Fest steht: Eine Lösung muss endlich her für Strecken, die gleichzeitig von der Formel 1 und der MotoGP genutzt werden. Am Red Bull-Ring denkt man über Betonplatten mit Kies nach. Gute Idee!

2. Peinliche Pirelli-Posse

Weil sich bei den Reifen die Lauffläche von der Karkasse abzulösen drohte, durften die Stars jeweils nur 18 Runden fahren. Folge: mindestens drei Boxenstopps im Rennen und ganz viel Chaos. Auch bei den Berichterstattern.

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„Es ist ein Todesurteil, wenn man als Einheitshersteller keinen Reifen bringen kann, der hält“, schimpfte Sky-Experte Ralf Schumacher „Im ersten Jahr kann das noch passieren, aber kein zweites Mal. Liebe Ingenieure von Pirelli, da habt ihr Mist gebaut.“

Hintergrund: Bereits 2021 gab es beim ersten Katar-GP Probleme mit den Pneus. Doch Strecken-Architekt Hermann Tilke brachte Licht ins Dunkel um das Geheimnis der Reifen-mordenden Pyramiden-Kerbs: „Wir haben lange mit der FIA diskutiert. Die FIA hat sich für diesen Kerb entschieden und dann wurde der eingebaut. Klar, es gibt hier auch andere Rennen. Aber man hätte es besser überlegen und vielleicht mal bei Pirelli nachfragen sollen. Jetzt ist es so passiert.“

Ralf Schumacher entschuldigte sich danach bei Pirelli-Sportchef Mario Isola für seine nur teilweise gerechtfertigte Kritik.

3. Titel-Langweile

Max Verstappen holte bereits am Samstag dank Platz zwei im Sprint seinen dritten WM-Titel in Folge. Doch die Feierlichkeiten verkamen zur öden Langeweile-Party.

Weil am Sonntag noch der GP anstand, kam keine Feierlaune auf. Zudem ist die Dominanz von Verstappen so groß, dass nur wenige eingefleischte Fans (und natürlich die Niederländer!) die Leistung zu schätzen wissen. Vier Rennen vor Schluss ist die Luft jetzt endgültig raus.

Max Verstappen wurde in Katar zum dritten Mal in Serie Weltmneister der Formel 1
Max Verstappen wurde in Katar zum dritten Mal in Serie Weltmneister der Formel 1

4. Sport als politische Bühne

Die Formel 1 will unpolitisch sein. Doch ausgerechnet am Wochenende des Katar-GP eskalierte der Konflikt zwischen der palästinensischen Hamas und Israel.

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Dazu stellte sich Katar auch noch öffentlich auf die Seite der Terroristen, am Samstag rannte ein kleiner Junge durchs Bild der Sky-Deutschland-Kamera und rief „Free Palestine“ („Freies Palästina“). Das darf nicht passieren!

5. Sauna-Rennen

Bei Temperaturen von 37 Grad und 80 Prozent Luftfeuchtigkeit waren einige Piloten schon während, andere nach dem Rennen nah am Kollaps.

„In Runde 15, 16 war ich am Kotzen. Zwei Runden lang, glaube ich“, erklärte Esteban Ocon nach schier endlosen eineinhalb Stunden in seinem „etwa 80 Grad heißen“ Wagen. Laut George Russell waren die Bedingungen „überm Limit“. Sogar für Max Verstappen war die Hitze „zu extrem“.

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Das Problem: Will die Formel 1 die Katar-Millionen mitnehmen, bleibt kaum eine Alternative zu viel Sonne und hohen Temperaturen. Das Rennen war ein weiterer Beweis dafür, dass die Königsklasse gefährliche Kompromisse eingeht, um den maximalen Profit einzufahren.

Allein: Geht es an die Gesundheit der Fahrer, ist eine Grenze erreicht.

Esteban Ocon übergab sich beim Formel-1-Rennen in Katar mehrere Runden lang
Esteban Ocon übergab sich beim Formel-1-Rennen in Katar mehrere Runden lang

6. Spritz-Panne

Als ob all das nicht genug ist, fehlte dem Alkohol-Ersatz auf dem Podium der richtige Druck.

Jedenfalls wollte das im Emirat zum Champagnerspritzen verwendete Rosenwasser einfach nicht standesgemäß aus den Flaschen entweichen.

Das negative i-Tüpfelchen auf einem Formel-1-Wochenende voller Pleiten, Pech und Pannen.