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Nico Hülkenberg: "Dann ist irgendetwas faul"

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Nico Hülkenberg: "Dann ist irgendetwas faul"

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Hülkenberg: „Irgendetwas faul“

Nico Hülkenberg zeigt in Abu Dhabi zum Saisonabschluss nochmal ein starkes Qualifying. Für seinen nicht vom Fleck kommenden Rennstall könnte er bald nicht mehr zu halten sein.
Der verbale Schlagabtausch zwischen Red-Bull-Teamchef Christian Horner und Formel-1-Rekordweltmeister Lewis Hamilton geht in die nächste Runde.
Bjarne Lassen
Bjarne Lassen

Zum Abschluss einer zumindest im Qualifying bärenstarken Saison hat Deutschlands aktuell einziger Formel-1-Pilot Nico Hülkenberg am Samstag in Abu Dhabi nochmal einen ausgepackt: Startplatz acht im Haas für das Saisonfinale unter Flutlicht - und in der Endabrechnung eine mehr als eindeutige Qualifying-Bilanz von 17:5 gegen Teamkollege Kevin Magnussen, der auf dem Yas Marina Circuit bereits in Q1 ausscheidet.

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„Dieses Resultat habe ich ehrlich gesagt nicht erwartet, nachdem ich gestern kaum gefahren bin“, strahlt Hülkenberg nach dem Qualifying. In der ersten Session am Freitag hatte der Emmericher für Nachwuchsmann Ollie Bearman Platz machen müssen, in der zweiten dann sein Auto nach einem Dreher am Ausgang von Kurve eins in der Leitschiene versenkt.

Doch neuer Tag, neues Glück für Hülkenberg in Abu Dhabi: „Heute Morgen habe ich einen guten Rhythmus gefunden und mich sofort wohlgefühlt im Auto. Das war gut und konnte ich mit ins Qualifying nehmen“, erklärt Hülkenberg: „Ich habe solide Runden eingefahren und da draußen nichts liegengelassen, daher bin ich happy.“

Hülkenberg pessimistisch vor Rennen in Abu Dhabi

Deshalb will sich der Deutsche die gute Laune auch nicht durch Haas‘ schwierige Aussichten aufs Rennen verderben lassen: „Ich möchte jetzt erstmal den Moment genießen. Morgen, keine Ahnung. Vielleicht gibt‘s ja eine Überraschung. Ich bleibe jedenfalls dran und lege nochmal alles rein.“ Auch Hülkenberg weiß allerdings: „Es fahren einige schnelle Autos hinter uns los, also brauchen wir helfende Umstände, vielleicht ein Safety-Car oder auch zwei.“

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Der Haas-Pilot macht sich keine Illusionen: „Aus eigener Kraft werden wir das morgen realistisch betrachtet nicht schaffen. Wir brauchen viel Glück und müssen selbst einen makellosen Job abliefern.“ Sonst sind die Punkteränge außer Reichweite.

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Ein kleiner Hoffnungsschimmer ist dabei immerhin die späte Startzeit um 17 Uhr Ortszeit und der Umstand, dass Abu Dhabi ein Nachtrennen ist: „Vielleicht macht es das besser, weil die Sonne nicht scheint und es etwas kühler ist. Singapur war allerdings auch bei Nacht und nicht wirklich viel besser. Las Vegas ein bisschen, aber da war es deutlich kälter und die Belastung mehr auf der Vorderachse. Ich erwarte also keine großen Veränderungen im Vergleich zum Rest der Saison.“

Dass sein Haas-Rennstall, mittlerweile Letzter in der Konstrukteurs-WM, sich insgesamt deutlich steigern muss, daran lässt Hülkenberg aber auch trotz der Freude über das starke Resultat im Abu-Dhabi-Qualifying keine Zweifel: „Wir haben ein großes Problem mit der Korrelation (des Windkanals; d. Red.). Da müssen unsere Ingenieure, Techniker und Aerodynamiker dazulernen und einen besseren Job zu machen. Denn nochmal so ein Jahr zu erleben, das wäre sehr bitter.“

Hülkenberg bald weg bei Haas?

Wie sehr Hülkenberg gerade in der zweiten Saisonhälfte mit stumpfen Waffen kämpft, zeigt auch folgender Umstand: Seit Las Vegas fährt der Deutsche, anders als Teamkollege Magnussen, wieder mit der alten Spezifikation des VF-23. Das im letzten Saisonviertel gebrachte große Haas-Update - offenbar eher eine Verschlimmbesserung, wenn der Nummer-1-Pilot des Teams freiwillig auf dessen Einsatz verzichtet ...

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Zwar spielt Hülkenberg selbst die Unterschiede zwischen den Paketen herunter, verweist lediglich auf persönlichen Präferenzen für seine Wahl; doch auch diese Interpretation spricht Bände, denn Hülkenberg muss selbst einräumen: „Das ist natürlich nicht gut, wenn man so ein Update bringt und es ändert sich nichts. Dann ist irgendetwas faul.“

Ob Teamchef Günther Steiner sein bestes Pferd im Stall angesichts Haas‘ schwacher Performance langfristig bei Laune halten kann, scheint vor diesem Hintergrund mehr als fraglich: „Nico hat heute einen sehr guten Job gemacht, um in Q3 zu kommen. Das ist besser als wir erwarten konnten“, sagt der Südtiroler am Samstag und fügt hinzu: „Morgen gehen wir es wieder wie immer an: Wir geben unser Bestes, wissend, dass wir nicht das beste Auto im Rennen haben. Aber wir pushen weiter.“

Wie lange sich Hülkenberg mit derlei Durchhalteparolen noch zufrieden gibt, bleibt abzuwarten - angesichts seiner starken Comeback-Saison und dem nahenden Audi-Einstieg in die Formel 1 gilt der Deutsche nicht erst seit Samstag als heißer Kandidat auf eines der Cockpits beim Sauber-Rennstall (ab 2026 Audi).