In der Formel 1 hat Max Verstappen in den vergangenen Jahren alles in Grund und Boden gefahren und ist seit 2021 viermal Weltmeister geworden. Doch weil der Niederländer eines Tages mit einem GT3-Wagen an einem Rennen auf dem legendären Nürburgring teilnehmen möchte, braucht auch er einen speziellen „Nordschleifen-Führerschein“. Ein Umstand, den Ralf Schumacher scharf kritisiert.
„Peinlich!“ Schumacher reagiert auf Verstappen-Wirbel
Verstappen? „Das ist schon peinlich“
„Das ist schon peinlich“, meckerte Schumacher in einem Interview mit Motorsport-Total. Er hätte Verstappen die sogenannte Permit „natürlich sofort gegeben, oder man hätte ihm eine Einweisung gegeben über die Nordschleife und die spezifischen Dinge. Damit wäre der Käse auch gegessen gewesen. Der beste Fahrer der Welt wird das schon hinkriegen, wenn es die anderen schaffen, da bin ich mir ziemlich sicher“.
Schumachers Kritikpunkt: Anstatt sich darüber zu freuen, dass Verstappen der Nordschleife mehr Aufmerksamkeit verschafft, wird nun darüber gestritten, ob er eine Erlaubnis bekommt, obwohl er noch gar nicht gefahren ist. Wenn das Permit-Theater aber erst einmal abgehakt ist, traut der 50-Jährige dem Red-Bull-Piloten einiges zu: „Von seiner reinen Performance her fährt er sofort um den Sieg, gar keine Frage“, legte er sich fest.
Verstappen wohl wieder inkognito unterwegs
Sechs Tage nach seinem Sieg beim Großen Preis von Italien und eine Woche vor dem Formel-1-Gastspiel in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku wird Verstappen also wohl seiner Rennsport-Leidenschaft in der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) nachgehen und erstmals an einem offiziellen Rennen teilnehmen. Der Lauf dauert vier Stunden und ist für ihn mehr als nur eine launige Abwechslung von der Königsklasse.
Verstappen will den Nordschleifen-Führerschein erlangen. Den braucht der 27-Jährige zwingend, um etwa beim berühmten 24-Stunden-Rennen auf der legendären Nordschleife mit einem GT3-Sportwagen starten zu dürfen. Zwar ist der Formel-1-Weltmeister nicht offiziell angemeldet, doch beim 65. ADAC ACAS Cup wird er aller Voraussicht nach trotzdem wieder inkognito in der Eifel unterwegs sein.
Der Hintergrund: Wie Motorsport-Magazin.com berichtete, möchte sein Management den Trubel um den Superstar so klein wie möglich halten. Es wäre nicht Verstappens erster Auftritt auf der Nordschleife. Bereits im Mai hatte der Niederländer sein Debüt gegeben und in einem Ferrari 296 auf Anhieb eine Bestzeit für GT3-Fahrzeuge erzielt. Damals startete er unter dem Decknamen „Franz Hermann“. „Es hat großen Spaß gemacht“, sagte Verstappen hinterher. „Ich war dort noch nie im echten Leben gefahren, nur im Simulator.“
Formel 1 fuhr zuletzt 1976 auf der Nordschleife
Die Formel 1 fuhr 1976 zuletzt auf der gut 20 Kilometer langen Version der Strecke, kurz nach dem Feuerunfall von Niki Lauda war dort Schluss für die Königsklasse. Mit den modernen Boliden wäre Rennsport in der engen, hügeligen und teilweise schwer erschließbaren „Grünen Hölle“ kaum noch möglich.
„Ich würde dort mit diesen Autos nicht fahren wollen“, sagte Verstappen, „aus meiner Sicht ist die GT3-Geschwindigkeit perfekt. Alles darüber wird schon ein bisschen riskant.“