Was für ein unnötiges Aus für Shericka Jackson!
Verpokert! Albtraum für Jamaika-Star
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Die jamaikanische Sprinterin, die über 100 Meter die Bronzemedaille gewann, ist bei den Olympischen Spielen in Tokio über die doppelte Distanz im Vorlauf ausgeschieden.
Jackson ließ in ihrem Rennen, offenbar im Gefühl eines sicheren Weiterkommens, bereits einige Meter vor der Ziellinie austrudeln, wurde daraufhin noch von zwei Konkurrentinnen überholt und belegte nur Rang vier (Olympia 2021: Alle Entscheidungen im SPORT1-Liveticker).
Damit verpasste die 27-Jährige die direkte Qualifikation für die nächste Runde, weil die zeitgleiche Italienerin Dalia Kaddari im Foto-Finish den Zuschlag bekam.
“Jackson ist fast nur herumgejoggt - was zum Teufel?”, fragte sich der ehemalige britische Läufer Steve Cram bei BBC: “Warum geht sie solche Risiken ein?”
Jackson-Trainer hofft auf Lerneffekt
Weil Jackson mit ihren 23,26 Sekunden auch nicht zu den Zeitschnellsten gehörte, war das Aus der Mitfavoritin besiegelt.
Ihr Trainer Stephen Francis erklärte laut Jamaica Gleaner: “Sie hat sich offensichtlich verschätzt und den Preis dafür bezahlt. Ich hatte erwartet, dass sie besser abschneidet. Sie wird daraus lernen.”
Der eine oder Zuschauer bei Twitter fand drastischere Worte. So schrieb der Journalist Cathal Dennehy von “einer der dümmsten Vorlaufleistungen aller Zeiten”.
Das sagt Jackson zum Vorlauf-Patzer
Jackson selbst äußerte sich bei Instagram: “Manchmal können uns schmerzhafte Dinge eine Lektion erteilen, von der wir nicht dachten, dass wir sie wissen müssen.”
Besser lief es für die deutsche Starterin Lisa Marie Kwayie, die sich über ihre Zeit (23,14) qualifizierte. Jessica-Bianca Wessolly (23,41) schied aus.
Thompson-Herah glanzlos weiter
Zwei Tage nach ihrem Triumph über 100 m zog Jacksons jamaikanische Landsfrau Elaine Thompson-Herah glanzlos ins 200-m-Halbfinale ein. Die 29-Jährige belegte am Montagmorgen in ihrem Vorlauf in 22,86 Sekunden Platz drei. Ihre Erzrivalin und Landsfrau Shelly-Ann Fraser-Pryce, über 100 m Zweite, hinterließ den deutliche besseren Eindruck und gewann ihr Rennen in 22,22.
Thompson-Herah hatte 2016 in Rio über 100 und 200 m gewonnen. Sie wäre die erste Frau, die das doppelte Sprintdouble bei Sommerspielen schafft.
Schnellste in den Vorläufen war Namibias Senkrechtstarterin Christina Mboma, die in 22,11 Sekunden einen U20-Weltrekord aufstellte. Die Jahresweltbeste Gabrielle Thomas aus den USA kam auf Platz zwei (22,20).
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