Dreimal war er Olympiasieger im Gewichtheben, wegen seiner nur 1,47 m Körpergröße und seiner immensen Kraft wurde er liebevoll „Westentaschen-Herkules“ genannt.
Legendäre Kultfigur mit tragischem Ende
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Naim Süleymanoglu war ein Ausnahmesportler und eine Kultfigur - der jedoch kein langes Leben beschieden war: In dieser Woche jährte sich sein früher Tod zum fünften Mal. Im Alter von nur 50 Jahren starb er am 18. November 2017 in einem Istanbuler Krankenhaus.
In der Türkei blieb er als Idol in Erinnerung, kurz nach seinem Tod wurde sein Leben im 2019 veröffentlichten Film „Cep-Herkülü“ verewigt.
Süleymanoglu gewann 22 WM-Titel
Süleymanoglu war zu seiner Zeit der Star der Gewichtheber-Szene, zierte nach seinem ersten Olympiasieg 1988 sogar das Cover des „Time Magazine“. Der Federgewichtler stellte sechs Weltrekorde auf. Dabei brachte er sogar das Dreifache seines Körpergewichts zur Hochstrecke.
Süleymanoglu wurde am 23. Januar 1967 als Angehöriger der türkischen Minderheit in Bulgarien geboren, holte für sein Geburtsland sieben WM-Titel. Später geriet er wegen seiner Herkunft unter politischen Druck der damaligen kommunistischen Regierung, musste seinen Namen in Naum Schalamanow ändern.
Nach der WM 1986 in Australien setzte er sich ab, erwirkte politisches Asyl in der türkischen Botschaft und ging in das Land seiner Vorfahren. Gegen die Zahlung eines hohen Geldbetrages - angeblich eine Million Dollar - durfte er schließlich für seine neue Heimat an die Hantel gehen.
Drei Siege bei Olympia
WM-Titel sammelte Süleymanoglu wie andere Menschen Briefmarken. Am Ende brachte er es auf 22 WM-Goldmedaillen. Höhepunkte aber waren seine Olympiasiege 1988 in Seoul, 1992 in Barcelona und 1996 in Atlanta. 2000 in Sydney scheiterte er bei dem Versuch, als erster Gewichtheber zum vierten Mal in Folge zu triumphieren. Danach beendete er seine Karriere.
Nach seiner Karriere wurde er in der Politik aktiv, bewarb sich für die Partei MHP um das Amt als Bürgermeister der Stadt Büyükcekmece bei Istanbul und als Abgeordneter, beide Male jedoch erfolglos.
Zwei Monate vor seinem Tod war Süleymanoglu wegen Leberversagens ins Atasehir Memorial in der Metropole am Bosporus eingeliefert worden, zuvor war ihm eine neue Leber transplantiert worden. Offenbar hat sein Körper das neue Organ wieder abgestoßen.
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Mit Sportinformationsdienst (SID)