SPORT1: Warum streamst Du Deine Pokersessions?
Der Poker-DJ

Jan: Poker ist ein Einzelkampf, der besonders am Online Tisch manchmal sehr einsam sein kann. Durch den Stream konnte ich eine Community aufbauen, die sich gegenseitig im Chat austauscht. Dazu kann ich mein erlerntes Wissen mit den Zuschauern teilen. SPORT1: Es heißt immer, man soll beim Pokern nicht so viel über sich verraten. Im Stream allerdings legst du deine Gedankengänge komplett offen. Ist das nicht ein großer Nachteil für dich?
Jan: Natürlich kennen meine treuen Zuschauer Strategien, die ich regelmäßig anwende und sie könnten es zu ihrem Vorteil gegen mich anwenden. Aber man landet zum Glück selten gemeinsam am Tisch. Außerdem ist Poker so vielseitig, dass sich Strategie-Ansätze von Tisch zu Tisch und Gegner für Gegner schnell ändern können. So kann man sich durchs Zuschauen kaum Vorteile verschaffen, zumal ich selbst auch immer versuche, den Gegenspielern am Tisch einen Schritt voraus zu sein.
SPORT1: Wie hat sich Poker in den vergangenen Jahren verändert?Jan: Ich spiele ja erst seit einigen Jahren Poker. Die goldene Ära aus den 2000ern habe ich leider nicht miterleben dürfen. Heutzutage gibt es durch APPs und Poker-Coachings immer mehr Möglichkeiten schnell gut zu werden. Das gab es früher in diesem Maße sicherlich nicht. SPORT1: Manche Neueinsteiger fürchten sich vor Solvern und ähnlicher Software. Ist dieseSorge übertrieben?
Jan: Als Neueinsteiger sollte man zunächst die kleinsten Buy-Ins spielen, sogenannte Micro-Turniere. Hier gibt es quasi keine Gegner, die sich durch Solver oder APPs Strategien antrainiert haben. Je höher das Buy-In, umso mehr Profis tummeln sich im Spielerfeld. Die Luft wird dünner. Das Nutzen von Solvern während der Pokersession ist darüber hinaus sowieso strikt verboten. Pokerseiten erkennen illegale Software und ein Bann von der Plattform ist die direkte Folge. Von daher ist die Sorge definitiv übertrieben.

SPORT1: Du hast dir eine eigene Stream-Challenge auferlegt und wolltest aus einem Startkapital von $1.000 das Maximum rausholen. Was genau hatte es damit auf sich und wie ist es gelaufen?
Jan: Ich wollte wissen, ob ich es schaffe, mich von den kleinsten Buy-Ins hoch zu spielen auf über $10.000. Der Weg war sehr steinig, aber nach einem Jahr bin ich endlich am Ziel angekommen und habe die Challenge mit über $15.600 abschließen können. Ich habe die Challenge geschafft!
SPORT1: Vom 9. bis zum 13. Oktober findet im Hamburger Casino Schenefeld die HANSIMANIA unter deiner Schirmherrschaft statt. Was können wir darunter verstehen?
Jan: Es ist das erste Community Festival von einem Streamer in einem Deutschen Casino. Die Idee ist, neben den Poker Turnieren, sich besser zu vernetzen und gemeinsam eine gute Zeit in Hamburg zu genießen. Es gibt Ausflüge, Seminare, Challenges und natürlich auch viel Poker. Zudem gibt es viele tolle Sachpreise zu gewinnen. Ich freue mich sehr auf die nächste Woche in Hamburg.
SPORT1: Jan, du gehörst auch zu den bekanntesten DJs im Deutschsprachigen Raum (Anm.: DJPhunktjan). Eine gute Fee sagt dir: Du gewinnst entweder das WSOP Main Event oder du wirst zum besten DJ der Welt gekürt. Wofür entscheidest Du Dich?
Jan: Da brauche ich nicht lange überlegen. Ich entscheide mich für den WSOP Main Event Champion.