Was führt der Boss des designierten Tour-de-France-Siegers Jonas Vingegaard bei seiner Aufsehen erregende Attacke auf ein Konkurrenzteam im Schilde?

Jumbo-Visma-Boss Richard Plugge hat für viel Wirbel gesorgt, indem er dem Rennstall Groupama-FDJ um den scheidenden Thibaut Pinot Mängel in Sachen Professionalität unterstellt hat - aufgehängt an der Behauptung, er habe Fahrer des Teams vor dem Zeitfahren am Dienstag „große Biere trinken sehen“ und damit „Gift“ in ihren Körper pumpen.

Sie provozierte eine scharfe Reaktion von Groupama-Chef Marc Madiot (“Erbärmlich“ - „Was hat er zu verbergen?“) - und auch im fernen Amerika verfolgt ein gewisser Lance Armstrong das Thema interessiert.

Armstrong: „Trick“ von Vingegaards Boss erfolgreich

In der aktuellen Ausgabe seines Podcasts „The Move“ verweist der als Doping-Betrüger entlarvte Ex-Rekordsieger der Tour auf den Umstand, dass sich Plugges Kritik im Kontext der Debatte um die Leistungen Vingegaards und die Dominanz Jumbo-Vismas bewegt.

Vingegaard und sein Team müssen sich aktuell vielen Fragen und einer auch von Groupama-FDJ geschürten Diskussion stellen, ob bei ihnen alles mit rechten Dingen zugehe.

Dass Plugge nun im Gegenzug die Konkurrenz angeht, sieht der in Ränkespielen bekanntlich versierte Armstrong als eine Art von „Trick“, der aus seiner Sicht funktioniert hat: „Madiot hat den Köder geschluckt!“

Offensichtlich ist Armstrong der Meinung, dass Jumbo-Visma in der Art und Weise, wie er den Konkurrenten zu einer Schimpftirade provoziert hat, erfolgreich einen Nebenkriegsschauplatz aufgemacht hat.

Das vordergründige Thema; den angeblichen Biergenuss in Madiots Team; kommentiert der diskreditierte Ex-Dominator belustigt: „Alkohol ist Gift - schlechte Nachricht, Leute“. Dass Madiot sich am Ende genötigt fühlte zu versichern, dass seine Fahrer nur Mineralwasser getrunken hätten, amüsiert Jan Ullrichs einstigen Rivalen: „Ernsthaft, wen kümmert‘s?“