Tadej Pogacar fährt bei der diesjährigen Tour de France wieder in seiner eigenen Liga. Vor der 16. Etappe hat der Star von Team UAE 4:13 Minuten Vorsprung in der Gesamtwertung.
Tour de France: Jan Ullrich fassungslos wegen Pogacar
Ullrich fassungslos wegen Pogacar
Auf der 12. Etappe setzte Pogacar ein erstes Ausrufezeichen. Die Fahrt nach Hautacam mit der Bergankunft galt im Vorfeld als erster Fingerzeig vor den Etappen in den Pyrenäen und Alpen.
Pogacar spielte Armverletzung herunter
„Vorher stand es ja in den Sternen, wie es ihm und seinen Verletzungen nach dem Sturz am Vortrag geht“, meinte Radsportlegende Jan Ullrich in seinem Podcast mit Ex-Profi Rick Zabel Ulle & Rick.
Er fügte hinzu: „Dann kam direkt die erste große Bergetappe mit dem Hautacam und alle haben auf ihn geschaut.“ Ullrich verwies darauf, dass Pogacar seinen Sturz heruntergespielt habe und nur meinte, dass es nicht auf die Arme, sondern auf die Beine ankomme.
„Er wollte die Erinnerungen von vor drei Jahren löschen“
Aber: „Man schläft schlechter und der Körper braucht mehr Energie. Das ist nicht zu unterschätzen“, so der 51-Jährige. Er betonte, dass Pogacar alle eines Besseren belehrt habe.
„Der hat richtig, richtig Gas gegeben. Ich glaube, er wollte die Erinnerung von vor drei Jahren löschen, als Vingegaard ihm dort fast zwei Minuten abgenommen hat. Er wollte auch eine klare Entscheidung erzwingen – deshalb hat er wohl schon so früh angegriffen", erklärte Ullrich.
Er beschrieb Pogacars Fahrt auf den Berg hinauf als „Wahnsinn“ und berichtete schmunzelnd: „Mir tat das schon beim Zugucken weh. Ich hatte schon Laktat.“
Hat sich die Tour am Hautacam entschieden?
Am Ende der Etappe nahm der Rad-Star seinem ärgsten Kontrahenten Jonas Vingegaard 2:10 Minuten ab. „Das hätte ich nicht gedacht“, kommentierte der 51-Jährige und ergänzte: „Was Pogacar da abgebrannt hat... Wahnsinn. Das war ja fast spielerisch.“
Auch Zabel zeigte sich beeindruckt von der Leistung und gestand, dass er auch nicht damit gerechnet habe, dass es so deutlich werde. „Er ist einfach losgestrampelt und hat 2:10 Minuten rausgefahren. Man dachte in diesem Moment: Das war es mit der Tour“, sagte der Ex-Profi.
Er ergänzte, dass logischerweise noch alles möglich wäre, da jeder mal einen schlechten Tag haben könne, aber Pogacar habe bewiesen, dass ihn niemand schlagen könne, wenn nichts dazwischen komme. „Das war auch für Vingegaard mental ein Schlag“, so Zabel abschließend.