Die ehemalige deutsche Top-Spielerin Andrea Petkovic hat deutliche Worte zum umstrittenen Verhalten von Aryna Sabalenka nach der Finalniederlage bei den French Open gefunden.
Petkovic tadelt Tennis-Superstar
„Sabalenka lässt Größe vermissen“, heißt es in der aktuellen Kolumne Petkovics bei Sky. Petkovic bezieht sich damit auf den Auftritt der Belarussin nach dem Match gegen Turniersiegerin Coco Gauff.
Petkovic kritisiert Sabalenka
Gauff habe die Weltranglistenerste „an den Rand der Verzweiflung“ gebracht, analysierte Petkovic zunächst das Sportliche: Bei Sabalenka hätten sich im Verlauf des Endspiels immer mehr ungezwungene Fehler eingeschlichen.
„Doch der größte Fehler war dann die Pressekonferenz im Nachhinein, in der sie behauptete, Gauff hätte nicht so gut gespielt, sondern sie, die Nummer eins der Welt, hätte Gauff das Match quasi geschenkt“, merkte Petkovic kritisch über Sabalenka an.
Eine Sache ärgert die 37-Jährige, die 2022 ihre Tenniskarriere beendete, besonders: „Sie vergaß die goldene Regel nach einem verlorenen Finale: Der Gegnerin gratulieren, dem Team der Gegnerin gratulieren und dann in der Umkleide alles kurz und klein hacken. Das ist die richtige Reihenfolge.“
Gauff hatte sich am Samstag im Endspiel in Paris mit 6:7, 6:2, 6:4 gegen Sabalenka durchgesetzt. Die Aussagen der unterlegenen Belarussin hatten bereits im Nachgang der Partie für Kritik gesorgt, woraufhin diese später ein Statement veröffentlichte.
Im Gegensatz dazu lobte Petkovic das Auftreten von Jannik Sinner, der am Sonntag im längsten Finale der Turnierhistorie gegen Carlos Alcaraz verlor. „Wer das kann wie kein Zweiter, ist der Weltranglistenerste bei den Herren Jannik Sinner. Nicht das Zerhacken der Umkleide, sondern den anderen Teil“, urteilte die langjährige Profispielerin.
Und weiter: „Nach einem der hochklassigsten Finals überhaupt, aber für ihn dem wohl herzzerreißendsten aller Zeiten - immerhin hatte er 2:0-Sätze geführt und drei Matchbälle gehabt - gratulierte er höflich und ehrlich anerkennend Carlos Alcaraz, bevor er dann zugab, dass er heute Nacht wohl schlecht schlafen würde.“
Petkovic: Alcaraz braucht Sinner
Zudem sei, wie Petkovic ausführte, eine weitere Sache deutlich geworden: „Carlos braucht Jannik.“
Die TV-Expertin erklärte auch, warum sie es so sieht: „Während der Südtiroler drei Monate Sperre absaß, ging es bei dem Spanier auf und ab, auf der Suche nach der Konstanz, die er jagte, aber die ihm stets entfloh. Kaum war Sinner auf der Tour zurück, konnte Alcaraz kein Match mehr verlieren.“
Der Spanier brauche die Anspannung und Bedrohung eines Sinners, „um sich in einen einzigartigen Fokus hineinzuzwingen. Alles andere scheint ihm einfach zu langweilig zu sein“, schrieb Petkovic.