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"Es war das beste Wimbledon-Finale aller Zeiten"

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„Das beste Wimbledon-Finale aller Zeiten“

Vier Stunden und 48 Minuten pure Action: Vor 17 Jahren spielen Rafael Nadal und Roger Federer in Wimbledon das für viele größte Tennis-Match aller Zeiten. Beide prägen eine ganze Ära.
Roger Federer gewährte einer Film-Crew die letzten zwölf Tage seiner Karriere zu begleiten.
Vier Stunden und 48 Minuten pure Action: Vor 17 Jahren spielen Rafael Nadal und Roger Federer in Wimbledon das für viele größte Tennis-Match aller Zeiten. Beide prägen eine ganze Ära.

Die schmerzhaften Erinnerungen an jenen regnerischen Julitag im Jahr 2008 hat Roger Federer beinahe verdrängt.

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„Es ist eines dieser Matches, die ich versucht habe, zu vergessen“, sagte der Schweizer einst über das legendäre Wimbledon-Finale vom 6. Juli 2008 gegen Rafael Nadal, das heute vor 17 Jahren stattfand.

Ein Finale, das zu den dramatischsten Tennis-Matches der Geschichte gehört und für Federer am Ende „eine meiner härtesten Niederlagen“ war.

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Ein Mythos entsteht

Das mit 4:48 Stunden noch immer längste Finale der Wimbledon-Geschichte wurde zu einem Mythos, von dem zum zehnjährigen Jubiläum sogar eine eineinhalbstündige TV-Doku („Strokes of Genius“) erzählte. „Gegen Roger zu spielen, ist immer etwas Besonderes“, sagte Nadal 2019, als er elf Jahre später auf dem gleichen Court erneut auf Federer traf.

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Das Finale von damals gewann seine Faszination auch aus den Gegensätzen seiner Protagonisten. Auf der einen Seite Federer, der „Maestro“, der Ästhet, der jede noch so simple Rückhand wie ein Kunstwerk zu zeichnen schien. Auf der anderen Nadal, der „Matador“, der Arbeiter, der in knielangen Shorts, ärmellosem Shirt und mit wilder Langhaarmähne unermüdlich die Grundlinie entlang pflügte.

Die Geburtsstunde ihrer Rivalität

Dazu kamen die äußeren Umstände. Erst wurde der Start wegen Regens verschoben, dann rettete Federer nach dem Verlust der ersten beiden Sätze eine Unterbrechung. In der Fortsetzung kämpfte er sich zurück, gewann zwei packende Tiebreaks, wehrte mehrere Matchbälle ab. Eine weitere Regenpause sorgte dafür, dass die letzten Ballwechsel in der tiefen Abenddämmerung gespielt wurden. Erst um 21:18 Uhr Ortszeit fand die dramatische Tennis-Schlacht ihr Ende.

Wie Nadal nach dem 6:4, 6:4, 6:7 (5:7), 6:7 (8:10), 9:7 dann ausgestreckt im aufgewühlten Staub des kaum noch vorhandenen Rasens lag, wurde von vielen als Symbolbild einer Zeitenwende interpretiert. Statt des sechsten Titels in Folge für „König Roger“ hatte der Kronprinz Nadal den ersten Grand-Slam-Titel außerhalb seines Königreichs bei den French Open gewonnen.

„Das beste Wimbledon-Finale aller Zeiten“

Nach dem eindrucksvollen Schlagabtausch überschlugen sich Presse und Experten mit Superlativen. „Es war das beste Wimbledon-Finale aller Zeiten“, urteilte unter anderem die deutsche Tennis-Legende Boris Becker, der das prestigeträchtige Turnier in London selbst dreimal gewonnen hatte.

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Eine Einschätzung, der der strahlende Sieger nicht widersprechen wollte. „Es war ein Erlebnis, das sich nicht in Worte fassen lässt“, sagte Nadal damals. „Emotional wie nichts, was ich jemals auf einem Tennisplatz erlebt habe.“ Federer hingegen konnte den Ausgang nur schwer verarbeiten und gestand: „Es ist die schlimmste Niederlage meiner Karriere – bei weitem.“

Federer wird menschlicher

Unweigerlich wurden Vergleiche mit Björn Borg gezogen, der 1981 beim Versuch, zum sechsten Mal in Folge den Titel zu gewinnen, schließlich doch das Wimbledon-Finale gegen seinen ewigen Rivalen John McEnroe verlor. Es war die letzte große Saison des berühmten Tennisstars aus Schweden. Doch ein ähnliches Schicksal erlitt Federer in der Zeit danach nicht – ganz im Gegenteil.

Auch danach waren Federer und Nadal erfolgreich. Der Schweizer gewann das Turnier drei weitere Male, der Spanier immerhin noch einmal. Somit stellte Wimbledon 2008 statt einer Wachablösung letztlich nur den Auftakt ihrer Rivalität dar.

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Aber: „Die Niederlage hat mich menschlicher gemacht“, sagte Federer einmal im Rückblick. Der „zweite Abschnitt“ seiner Karriere mit Familie und Kindern habe ihn zusätzlich geprägt. „Ich bin jetzt ein ganz anderer Mensch bis zu einem gewissen Grad.“

Die bitteren Erinnerungen an das Jahr 2008 sind inzwischen vermutlich ohnehin nur noch fragmentarisch vorhanden.