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FC Barcelona: Folgt Lewandowski? Dembélé, Coutinho und Griezmann setzten einst für Wechsel ihren Willen durch

Warum Lewy gewarnt sein sollte

Für viele Profis gilt der FC Barcelona als gelobtes Land. Auch Robert Lewandowski ist der Anziehungskraft des Klubs verfallen. Einige schossen bei ihrem Wechsel aber über das Ziel hinaus.
Ousmane Dembélé, Antoine Griezmann und Philippe Coutinho
Ousmane Dembélé, Antoine Griezmann und Philippe Coutinho
© SPORT1-Grafik/Imago
Für viele Profis gilt der FC Barcelona als gelobtes Land. Auch Robert Lewandowski ist der Anziehungskraft des Klubs verfallen. Einige schossen bei ihrem Wechsel aber über das Ziel hinaus.

Wenn der große FC Barcelona ruft, dann gibt es kein Halten mehr.

Diesen Eindruck könnte man aktuell bei Robert Lewandowski gewinnen, der den FC Bayern nach den gescheiterten Vertragsverhandlungen trotz eines Kontrakts bis 2023 unbedingt verlassen und zu den Katalanen wechseln will.

Am Montag erreichte die Schlammschlacht einen neuen Höhepunkt, als der Stürmerstar bei der polnischen Nationalmannschaft unmissverständlich klarstellte, dass er nicht mehr für die Bayern auflaufen wolle.

Bayern: Lewandowski will nach Barcelona

„Was sicher ist: Meine Ära bei Bayern München ist vorbei. Ich sehe keine Möglichkeit, meine Karriere in diesem Klub fortzusetzen angesichts dessen, was in den vergangenen Wochen vorgefallen ist“, erklärte der 33-Jährige. (Exklusiv! Kahn kontert Lewandowski)

Angesichts solcher Aussagen fällt es schwer, sich auch nur ansatzweise vorstellen zu können, dass es für Lewandowski und die Bayern eine gemeinsame Zukunft geben kann. Ein Wechsel nach Barcelona gilt als ausgemacht.

Apropos Barcelona, da war doch was! Der Angreifer ist trotz gültigen Vertrags beileibe nicht der erste Superstar, der dem Lockruf des spanischen Spitzenklubs verfällt – die Frage ist nur, ob auch er mit allen Mitteln versuchen wird, seinen Wechsel durchzusetzen.

BVB: Dembélé schwänzt Training

Denn in der jüngeren Vergangenheit gibt es einige Beispiele von namhaften Akteuren, die von Barca umworben wurden und ihren damaligen Vereinen auf teils fragwürdige Art und Weise signalisierten, dass sie ihre Zukunft bei den Katalanen sehen. (NEWS: Alle News und Gerüchte vom Transfermarkt)

Wir gehen zurück ins Jahr 2017. Bei Borussia Dortmund hatte sich mit Ousmane Dembélé ein Akteur gleich in seiner ersten Saison dermaßen in den Mittelpunkt gespielt, dass Barcelona alles daransetzte, den damals 20-Jährigen nach Spanien zu locken.

Und auch der Franzose war absolut angetan von den Katalanen – trotz eines Vertrags bis 2021 in Dortmund. Um seinen Transfer durchzusetzen, schreckte Dembélé auch vor unlauteren Mitteln nicht zurück.

Am 10. August 2017 fehlte er unentschuldigt beim Mannschaftstraining der Borussia, daraufhin wurde er vom Trainings- und Spielbetrieb suspendiert. Zwei Wochen später war die Saga beendet: Dembélé hatte seinen Willen durchgesetzt und durfte nach Barcelona weiterziehen.

„Ich hatte den Eindruck, dass ich die Erfüllung meines Traums verpassen würde“, sagte Dembélé später dem Magazin Onze Mondial. „Ich habe mich so verhalten, dazu stehe ich.“ Der BVB war not amused, wurde aber zumindest mit einer Ablöse von rund 135 Millionen Euro milder gestimmt.

Liverpool gibt bei Coutinho klein bei

Ähnlich viel Geld blätterte Barcelona auch im Januar 2018 hin, um Philippe Coutinho vom FC Liverpool loszueisen. Der filigrane Brasilianer hatte seinen Vertrag bei den Reds erst ein Jahr zuvor bis 2022 verlängert. (NEWS: Alles zum Transfermarkt im SPORT1-Transferticker)

Liverpool war alles andere als gewillt, seinen Superstar an Barcelona abzutreten, doch laut Mundo Deportivo soll Coutinho damals damit gedroht haben, nicht mehr das Liverpool-Trikot tragen zu wollen, sollte seinem Wechselwunsch nicht entsprochen werden.

Auch Liverpool gab schlussendlich klein bei. Barcelona hatte erneut einen Spieler bekommen, der eigentlich langfristig an einen anderen Klub gebunden war. Nur „mit großem Widerwillen“ lasse man Coutinho ziehen, machte Reds-Trainer Jürgen Klopp aus seiner großen Enttäuschung kein Geheimnis.

Transfer-Theater um Griezmann

Drama pur war auch das dritte Beispiel: Antoine Griezmann, der im Juli 2019 für die festgeschriebene Ablösesumme von 120 Millionen Euro unter fragwürdigen Begleitumständen von Atlético Madrid nach Barcelona transferiert wurde.

„Ich brauche eine neue Herausforderung und muss andere Dinge sehen“, hatte der Franzose bereits zwei Monate zuvor zum Besten gegeben und ließ im Anschluss nichts unversucht, seinen Wechsel durchzusetzen. Auch er schwänzte das Training, die Katalanen mussten sich gar wegen unsauberer Methoden vor dem Sportgericht in Spanien verantworten.

Drei Transfers, die belegen, wie Barcelona mit Geld nur so um sich schmiss, um einen Kader voller Superstars anzuhäufen und Erfolg zu erkaufen – doch der Schuss ging nach hinten los. Die ganz großen Erfolge blieben seitdem aus und finanziell befinden sich die Spanier mittlerweile seit einiger Zeit in einer desaströsen Situation.

Obwohl Dembélé, Coutinho und Griezmann vor ihrem Wechsel bei namhaften Vereinen unter Vertrag standen, konnten sie der Anziehungskraft des katalanischen Spitzenklubs nicht widerstehen – gemein ist ihnen aber auch, dass keiner dieser drei Superstars in Barcelona richtig glücklich wurde. Lewandowski sollte also gewarnt sein.