Hat Jürgen Klopp entscheidenden Anteil daran, dass Sadio Mané dem FC Liverpool den Rücken kehrte und beim FC Bayern unterschrieb?
Ex-Profi: Klopp hat Mané verloren
Das zumindest behauptet der langjährige Premier-League-Profi Trevor Sinclair. Der ehemalige englische Nationalspieler glaubt, Klopp habe Manés Stolz verletzt.
Hintergrund: Der Liverpool-Coach hatte den Afrika-Cup als „kleines Turnier“ bezeichnet. Zwar beteuerte er glaubhaft, das nur ironisch gemeint zu haben, doch die Diskussion um den Respekt vor dem afrikanischen Fußball war da längst in vollem Gange. (NEWS: Alles zum Transfermarkt im SPORT1-Transferticker)
„Klopp hat ihn verloren, als er den Afrika Cup kleingeredet hat“
„Ich glaube, der Hauptgrund (für seinen Wechsel, d. Red.) ist, dass Jürgen Klopp ihn verloren hat als er den Afrika Cup kleingeredet hat und Manés Trainer den afrikanischen Fußball verteidigen musste“, erklärte Sinclair bei Talksport.
Mané, der aus dem Senegal stammt und sein Heimatland im Januar zum Triumph beim Afrika Cup führte, sei „ein Mann mit Prinzipien“. „Er hat Krankenhäuser gebaut, Schulen gebaut und noch eine Menge mehr für seine Heimatstadt im Senegal getan“, betont Sinclair. (NEWS: Alle News und Gerüchte vom Transfermarkt)
Mané betont gutes Verhältnis zu Klopp
Sinclairs Aussagen sind aber doch deutlich konträr gegenüber dem, wie sich Mané nach seinem Wechsel äußerte. Mehrfach betonte er bei seiner Vorstellung in München, welch großartiger Trainer und Mensch Klopp sei und welch enges Verhältnis zueinander sie aufgebaut hätten.
„Kloppo ist Kloppo, ihr kennt ihn doch alle. Er ist ein guter Trainer. Ich wünsche Liverpool alles Beste. Als ich mit Jürgen über meinen Abgang gesprochen habe, war er natürlich sehr traurig, aber er hat mich verstanden und mir alles Gute gewünscht“, berichtete der Neu-Münchner unter anderem.
Fehlende Wertschätzung bei Liverpool?
Unabhängig von Klopps vermeintlich verhängnisvollem Spruch habe Mané aber auch die Anerkennung bei den Reds gefehlt, so Sinclair. „Er wurde nie so gelobt und geschätzt wie Virgil van Dijk oder Mo Salah“, glaubt der 49-Jährige. Darüber hinaus habe Liverpool ihn in sein letztes Vertragsjahr gehen lassen, was auch zeige, wie man über ihn dachte.
Passend dazu: Nach SPORT1-Informationen zählte Mané mit einem Brutto-Gehalt von circa 12 Millionen Euro im Jahr bei weitem nicht zu den Bestverdienern im Team.
„Aus all diesen Gründen, habe ich das Gefühl, dass Mané dachte: ‚Wisst ihr was, ich gehe. Ich verlasse den Verein‘“, meint Sinclair, der für West Ham United, die Queens Park Rangers und Manchester City in 360 Spielen in der Premier League auf dem Platz stand. „Er hatte eine gute Zeit. Er ist eine Klublegende. Aber ich glaube nicht, dass er nach diesen Dingen noch weiter dort spielen konnte.“
Mané selbst erklärte seine Entscheidung vor allem mit einer „neuen Herausforderung“ und betonte, er sei „sofort Feuer und Flamme“ für das Projekt FC Bayern gewesen. „Ich habe nicht zweimal nachdenken müssen. Ich habe sofort zugesagt. Das ist das richtige Team für mich.“
Was am Ende genau den Ausschlag gegeben hat, wird den Bayern egal sein. Sie freuen sich, einen echten Weltstar in die Bundesliga geholt zu haben.