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FC Bayern & Kane? Matthäus hätte Lewandowski behalten - "Preisschild kann man diskutieren"

Matthäus: Das hat Bayern falsch gemacht

Lothar Matthäus bezieht Stellung zum Transfer-Poker beim FC Bayern um Harry Kane - auch mit Blick auf Robert Lewandowski. Der Rekordnationalspieler hegt vor allem wegen eines Details große Skepsis.
Der FC Bayern buhlt weiter um Tottenham-Angreifer Harry Kane. Ex-Nationalspieler Philipp Lahm räumt dem Rekordmeister gute Chancen auf eine Verpflichtung ein.
Lothar Matthäus bezieht Stellung zum Transfer-Poker beim FC Bayern um Harry Kane - auch mit Blick auf Robert Lewandowski. Der Rekordnationalspieler hegt vor allem wegen eines Details große Skepsis.

Lothar Matthäus sieht trotz aller Qualitäten des vom FC Bayern umworbenen Harry Kane die geforderte hohe Ablösesumme kritisch.

Kane sei „einer der besten Stürmer der Welt“ und eine „Tormaschine mit eiskaltem Abschluss“, meinte der Rekordnationalspieler in seiner Sky-Kolumne: „Aber ob 100 Millionen für einen fast 30-Jährigen das richtige Preisschild ist, darüber kann man diskutieren.“

Kane sei „intelligent, macht gute Laufwege und hat ein gutes Kopfballspiel“, so Matthäus weiter.

Englands Nationalmannschaftskapitän steht noch bis Sommer 2024 bei Tottenham Hotspur unter Vertrag.

FC Bayern: Kane will nur nach München

Der Stürmer will nach SPORT1-Informationen nur zum deutschen Meister - darüber sind andere Interessenten bereits informiert, darüber wird Kane seinen aktuellen Arbeitgeber nach seiner Rückkehr in den Trainingsbetrieb am 13. Juli auch aller Voraussicht nach persönlich unterrichten.

Das „zeigt, dass sie immer noch eine absolute Top-Adresse im europäischen Fußball sind“, schrieb Matthäus weiter. Der deutsche Rekordmeister werde im Wettbieten um den Stürmer „sehr viel Geduld brauchen“.

Bisher bietet Bayern 80 Millionen Euro plus Boni - und erachtet dieses Angebot als sehr fair.

Dennoch sieht Matthäus auch Fehler in der Vergangenheit bei den Bayern im Umgang mit Robert Lewandowski, der im Sommer 2022 nach zähem Ringen für 45 Millionen Euro zum FC Barcelona gewechselt war.

„Wenn man damals mit Lewandowski verlängert hätte“

„Wenn man damals mit Lewandowski um drei Jahre verlängert und ihm eine Gehaltserhöhung gegeben hätte, wäre es billiger gewesen als das vergangene unzufriedene Jahr plus die Summe, die man jetzt für Kane ausgeben muss“ meinte der Weltmeister von 1990.

Bei Kane erwartet er ohnehin noch mit einem langen Ringen: „Man wusste seit Beginn der Verhandlungen um Harry Kane, dass man sehr viel Geduld brauchen würde.“

Tottenham-Boss Daniel Levy sei schon lange im Geschäft und wisse daher genau, dass er für Kane eine dreistellige Ablösesumme verlangen könne.

„Bayern hat damals auch gesagt, dass Robert Lewandowski für eine Summe X gehen kann, die sie dann auch bekommen haben“, meinte Matthäus. Das Lewandowski auch nicht direkt beim ersten oder zweiten Versuch wechseln durfte, sei Levy bewusst.

„Dann wird Levy vielleicht sagen ...“

So oder so: Für den Deutschen Rekordmeister sei Kane ein absoluter Wunschspieler. Der 62-Jährige ist sich jedoch sicher: „Wenn man jetzt auf einmal nervös wird und die andere Seite es merkt, dann wird Levy vielleicht sagen: ‚Okay, jetzt kostet er 110 Millionen.‘“

Beckenbauer fehlt bei Weltmeister-Treffen

In seiner Kolumne äußerte sich Matthäus auch über das Jubiläums-Treffen der Weltmeister von 1990. Der damalige Teamchef Franz Beckenbauer konnte aus gesundheitlichen Gründen jedoch nicht am Treffen teilnehmen. „Es war wieder ein sehr schönes „Klassentreffen“, aber ein perfektes wäre es mit Franz Beckenbauer gewesen“, so Matthäus.

Laut dem ehemaligen Nationalspieler waren alle Anwesenden traurig gewesen, dass der damalige Teamchef Franz Beckenbauer nicht anwesend sein konnte. Er habe jedoch Verständnis dafür, dass sich Beckenbauer um seine Gesundheit kümmern müsse: „Ich wünsche ihm, dass es ihm bald gesundheitlich wieder besser geht.“

Für den damaligen Erfolg sei es wie 2014 entscheidend gewesen, dass sich die Spieler schon aus den U-Mannschaften kannten. „Dieser Zusammenhalt und die Tatsache, dass viele Spieler von uns damals in der italienischen Liga unter Vertrag standen, waren wichtige Faktoren für unseren Erfolg“, meinte Matthäus.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)