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Vom Pep-Liebling zum FC Pipinsried! Bayern-Juwel mit 25 in die 5. Liga

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Vom Pep-Liebling zum FC Pipinsried! Bayern-Juwel mit 25 in die 5. Liga

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Bayern-Juwel mit 25 in die 5. Liga

Pep Guardiola hielt große Stücke auf ihn, Carlo Ancelotti ließ ihn im DFB-Pokal spielen. Heute spielt das einstige Bayern-Juwel Fabian Benko in der Bayernliga Süd. Warum das gar nicht so tragisch ist.
Bayerns Sorgenkind tankt mit einem Doppelpack  im Traumspiel gegen Red Residenz Coburg Selbstvertrauen. Außerdem netzt auch Talent Fabian Benko zweifach.
Bjarne Lassen
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Fabian Benko trägt ab sofort das gelbe Trikot des FC Pipinsried.

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Der Fünftligist aus der Bayernliga Süd verkündete auf seiner Instagram-Seite (4.239 Follower) stolz den Transfer des ehemaligen Bayern-Spielers: “Fabian war unsere absolute Wunschlösung in der Offensive, wir standen mit ihm schon länger in Gesprächen und konnten ihn letztendlich für uns gewinnen”, wird der sportliche Leiter Enver Maltas dort zitiert.

656 Einwohner zählt das Pfarrdorf Pipinsried im oberbayerischen Landkreis Dachau. Ob der ehemalige Jugendnationalspieler nun Einwohner 657 wird, ist noch fraglich. „Ich freue mich über den Wechsel zu Pipinsried und nach ein paar Jahren wieder zuhause in München zu sein“, sagte der 25-Jährige über seinen neuen Arbeitgeber.

Fabian Benko galt als eines der 50 besten Talente der Welt

Etwa eine Autostunde liegt zwischen Dorf und Stadt, zwischen Pipinsried und Säbener Straße, zwischen Bayernliga Süd und Bundesliga. Acht Jahre liegen zwischen Benkos Neustart in Pipinsried und seinem Pflichtspieldebüt für den FC Bayern im Spätsommer 2016. Damals wechselte Carlo Ancelotti ihn im DFB-Pokal-Spiel gegen Carl-Zeiss Jena (5:0) in der 76. Minute für Arturo Vidal ein. Benko war da gerade erst volljährig geworden - und stand plötzlich neben Philipp Lahm, Thomas Müller und Robert Lewandowski auf dem Platz.

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Benkos Talent war früh über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt. Der DFB und der kroatische Verband stritten sich um die vermeintlich goldene Zukunft des 1,80 Meter großen Offensiv-Allrounders. Der englische Guardian führte das Bayern-Juwel 2015 in seiner Liste der größten Talente des Jahrgangs 1998 neben späteren Größen wie Federico Valverde (Real Madrid), Martin Odegaard (Arsenal) und Dani Olmo (Leipzig). Pep Guardiola fand für den Linksfuß einen Platz im Flugzeug, als Bayerns Profis nach Katar und China reisten.

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Nach einem Testspiel-Einsatz in Shanghai gegen Inter Mailand lobte Guardiola den damals 17-Jährigen: “Wir sind von seiner Klasse überzeugt”, so der Katalane. Pep nahm sein Teenie-Juwel in Schutz: „Wir müssen Schritt für Schritt gehen. Er trainiert mit der ersten Mannschaft, das alleine ist für ihn ein großer Schritt nach vorne.“ Es gibt sogar ein Testspiel-Highlight-Clip, in dem Benko zweimal netzt: Einmal auf Vorlage von Müller, einmal nach Querpass von Mats Hummels.

Acht Jahre später also Bolzplatz-Idylle statt Champions-League-Hymne. Es wäre leicht, aus Benkos Karriere eine steile Absturz-Story zu schreiben. Akkurat wäre sie aber nicht.

Benkos Karriere hatte viele Stationen. Als er seinen Ausbilderklub FC Bayern im Sommer 2018 endgültig verließ, führte sein Weg nach Linz, wo er beim österreichischen Erstligisten LASK sogar die Rückennummer zehn bekam. Leider reichte es auch dort nicht lange für die erste Elf.

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Deutscher Meister mit den Bayern, Bayern-Liga Süd mit Pipensried

Benko zog 2021 weiter zum SSV Ulm, wo er in der Regionalliga Südwest und im Pokal auf vier verschiedenen Positionen zum Einsatz kam: Linksaußen, Rechtsaußen, rechtes Mittelfeld und im offensiven Mittelfeld. In 27 Spielen für Ulm kam Benko auf zwölf Scorer-Punkte. In den sieben Spielen auf der zehn waren es sechs Vorlagen und ein Tor. Effizienz kann er, der Benko.

Fabian Benko (vorne) behauptet in der Oberliga Baden-Württemberg den Ball
Fabian Benko (vorne) behauptet in der Oberliga Baden-Württemberg den Ball

Noch besser war sein offensiver Ertrag in der vergangenen Saison, als er bei Sonnenhof Großaspach Stammspieler auf Linksaußen war. Mit fünf Toren und acht Vorlagen in 30 Einsätzen verhalf Benko dem Verein zu Platz 2 in der Oberliga Baden-Württemberg. Den Aufstieg in die Regionalliga verpasste Großaspach im Juni denkbar knapp gegen TuS Koblenz (1:2 im Hinspiel, 2:2 im Rückspiel).

Ein Bayern-München-Absolvent, der zwei Meisterschalen und zwei deutsche Supercups im Lebenslauf hat, rackert seit drei Jahren in Deutschlands Fußballprovinz um Auf- und Abstieg in Liga 4 und Liga 5: Das ist keine Absturzgeschichte. Wenn der Traum vom großen Geld längst erloschen ist, brennt die Liebe am Spiel eben weiter.

Die jüngste Jubelarie auf Benko ist erst zwei Tage alt. „Fabian besitzt neben seiner Technik eine enorme Spielintelligenz und ist offensiv flexibel einsetzbar“, lobte Pipinsrieds Sportchef Maltas.

Der einstige Pep-Lehrling ist bis heute ein Leistungs- und Hoffnungsträger. Mit erst 25 Jahren hat er zudem noch viele Saisons vor sich.