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Leroy Sanés Bayern-Abschied: Ein schlechter Cliffhanger

Sané? Ein schlechter Cliffhanger

Leroy Sané verlässt den FC Bayern und heuert bei Galatasaray an. Endlich herrscht also Klarheit, doch die wochenlange Hängepartie ließ beide Seiten nicht gut aussehen. Der SPORT1-Kommentar.
Die Zukunft von Leroy Sané beim FC Bayern ist weiterhin offen. Nach dem Nations-League-Aus der deutschen Mannschaft gegen Portugal gibt der Flügelstürmer in der Allianz Arena weiter Rätsel auf.
Leroy Sané verlässt den FC Bayern und heuert bei Galatasaray an. Endlich herrscht also Klarheit, doch die wochenlange Hängepartie ließ beide Seiten nicht gut aussehen. Der SPORT1-Kommentar.

Filmfans kennen das: An der spannendsten Stelle kommt plötzlich der Abspann und viele Fragen bleiben offen. Um zu erfahren, wie es weitergeht, muss man auf den nachfolgenden Teil warten - und das unter Umständen jahrelang. Der Zuschauer darf bis zur Fortsetzung rätseln und spekulieren. Oder sich ärgern…

Zwar hat der FC Bayern derzeit sein Camp in Orlando in der Nähe von Walt Disney World aufgeschlagen, doch was das Publikum in den vergangenen Monaten in der Saga um Leroy Sané erleben musste, war keineswegs filmreif. Es war eine langatmige Serie, die beide Seiten deutlich früher beenden hätten müssen.

Sané und Bayern: Endlich der Abspann

So mancher Fan dürfte daher froh sein, dass nun endlich der Abspann läuft und es keinen weiteren schlechten Cliffhanger gibt - es gab seit sechs Monaten einfach zu viele davon. Und sowohl der Nationalspieler als auch die Klubführung erwiesen sich als wankelmütig.

Sané verkündete erst seine Liebe zum Verein und wollte sogar für weniger Gehalt spielen. Doch dann folgte eine Rolle rückwärts, die Forderung nach einer Unterschriftsprämie und ein Beraterwechsel, der alles änderte.

Währenddessen waren sich die Bayern-Bosse erst nicht einig, ob man mit dem 29-Jährigen verlängern will. Dann unterbreitete man Sané schließlich doch noch ein Angebot und verpasste es dann, ihm eine klare Deadline zu setzen.

Eberl blieb intern hart - gut so!

Entsprechend klar sind jetzt die Rollen verteilt: Sané steht in den Augen vieler Beobachter als gieriger Luftikus da, der seinen eigenen Marktwert überschätzte - schließlich legten sich seine Wunschvereine in London für ihn nicht so sehr ins Zeug wie die sportlich weniger attraktiven Großklubs aus Istanbul.

Derweil wirkten die Klub-Strategen so, als fehle ihnen einfach der Mut, Sané einfach vor die Tür zu setzen. Ein solcher Schritt hätte dem Rekordmeister in der Außenwirkung gutgetan - schließlich kann sich der FC Bayern nicht alles gefallen lassen. Aber: Respekt hat Sportvorstand Max Eberl dafür verdient, dass er beim Angebot im Prinzip hart blieb und nur Details anpasste. Gut so!

Nie das, was Robben war

Über den Abschied von Sané in Richtung Galatasaray freuen sich vermutlich am ehesten sein eigener Geldbeutel und das Festgeldkonto der Bayern. Ein Glanzstück der Protagonisten war das Drama trotzdem nicht. Auch dass er bis 30. Juni noch bei der Klub-WM für Bayern spielen soll, wirkt arg seltsam.

Rein sportlich gesehen hätte Sané eigentlich der neue Arjen Robben werden sollen. Nicht umsonst trug der er die vergangenen fünf Jahre die Rückennummer 10 des Niederländers. Doch dieses Versprechen konnte er nie wirklich einlösen. Die Sané-Saga hat also kein Happy End und man trennt sich. Es ist einfach besser so.