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Warum der VfB die Bayern-Millionen für Woltemade nicht braucht

Brauchen sie Bayerns Millionen nicht?

Der VfB Stuttgart bleibt bei Nick Woltemade hart. Die Schwaben lehnten zuletzt ein lukratives Angebot ab – und das aus gutem Grund.
Der FC Bayern erwägt im Poker um Nick Woltemade einem Medienbericht zufolge einen überraschenden Schritt. Ein neues Angebot für den Nationalspieler soll erstmal ausbleiben.
Der VfB Stuttgart bleibt bei Nick Woltemade hart. Die Schwaben lehnten zuletzt ein lukratives Angebot ab – und das aus gutem Grund.

Der FC Bayern ist sich mit Stürmer Nick Woltemade längst einig, doch der VfB Stuttgart blockt weiterhin jeden Vorstoß der Münchner ab – inklusive eines Angebots über 50 Millionen Euro plus fünf Millionen Boni. Sogar ein persönliches Treffen mit den Bayern-Bossen lehnten die Schwaben zuletzt kategorisch ab.

Ein Grund: Der VfB ist finanziell nicht mehr auf derartige Transfersummen angewiesen - im Gegenteil. Der Verein agiert erstmals seit Jahren wieder aus einer ganz anderen Ausgangssituation.

Jahr 2024 - Rekordgewinn für den VfB

Allein im Kalenderjahr 2024 erzielte die VfB Stuttgart 1893 AG einen Gesamtertrag von 299,8 Millionen Euro – Rekord. Auch der Gewinn fiel mit 15,4 Millionen Euro so hoch aus wie nie zuvor.

Vorstandschef Alexander Wehrle erklärte auf der Mitgliederversammlung: „Das Ergebnis bringt uns unseren Konsolidierungszielen schneller näher als geplant. Es sorgt dafür, dass wir weiterhin aus einer Position der Stärke agieren.“

Dass Stuttgart wirtschaftlich auf solider Basis steht, liegt auch an einer beeindruckenden Serie von Spielerverkäufen. In den vergangenen vier Jahren spülten diverse beachtliche Transfers ordentlich Geld in die Kasse.

Nicolas Gonzalez ging 2021 für 27,4 Mio. zum AC Florenz. Es reihten sich Hiroki Ito (23,5 Mio./2024 zum FC Bayern), Waldemar Anton (22,5 Mio./2024 zum BVB), Konstantinos Mavropanos (20 Mio./2023 zu West Ham) und Wataru Endo (20 Mio./2023 zum FC Liverpool) ein.

Sasa Kalajdzic (18 Mio./2022 zu Wolverhampton) und Serhou Guirassy (18 Mio./2024 zum BVB) brachten auch ordentlich Geld ein. Zudem verließen Anthony Rouault (13 Mio./2024 zu Rennes) und Orel Mangala (13 Mio./2022 zu Nottingham) den Klub.

Hinzu kamen Mehreinnahmen durch den Einzug in die Champions League (Saison 2024/25) sowie den DFB-Pokal-Triumph und die damit verbundene Europa-League-Qualifikation.

Porsche steigt beim VfB Stuttgart ein

Auch bei den Sponsoring-Deals legten die Schwaben deutlich zu. Durch den neuen Trikotsponsor LBBW fließen ab der kommenden Saison jährlich rund acht Millionen Euro an den Verein. Das neue Business Center sorgt allein für 18 Millionen Euro an Mehrumsatz.

Nicht zuletzt bescherte der Einstieg von Porsche dem Klub weitere 40 Millionen Euro sowie zwei neue Sitze im Aufsichtsrat. Die Porsche AG stieg mit 10,9 Prozent der AG-Anteile ein – zusätzlich zum langjährigen Sponsoring der Tochter MHP.

TV-Gelder: VfB klettert

Selbst bei den TV-Geldern kann der VfB künftig deutlich mehr kassieren: Für die Saison 2025/26 rechnet man dank einer besseren Platzierung in der TV-Tabelle mit rund 60 Millionen Euro – sieben Millionen mehr als zuvor.

Wehrle warnte dennoch vor Übermut: „Wir sind noch weit entfernt von einem prall gefüllten Festgeldkonto. Wir befinden uns inmitten der Tilgung unserer Stadionkredite.“

Nach einem Bericht der Bild-Zeitung gibt es im Aufsichtsrat des Klubs zwar erste Stimmen, die zumindest eine echte Auseinandersetzung mit dem Bayern-Angebot anmahnen - die wichtigsten Mitglieder sollen aber weiter hinter Wehrle und Wohlgemuth stehen.

Und so ist klar: Der VfB Stuttgart ist so stabil aufgestellt wie seit Jahren nicht – und kann deshalb selbst lukrative Offerten wie das der Bayern für Nick Woltemade ohne großes Zögern ablehnen.