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Ironman WM ab 2023 nicht mehr nur auf Hawaii - Frodeno und Co. mit heftige Kritik

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Ironman WM ab 2023 nicht mehr nur auf Hawaii - Frodeno und Co. mit heftige Kritik

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„Chaos“! Hawaii-Aus sorgt für Frust

Die Ironman-WM der Männer wird ab dem kommenden Jahr nicht mehr auf Hawaii stattfinden. Die deutschen Triathlon-Asse haben dafür wenig Verständnis und äußern harsche Kritik.
Der IRONMAN auf Hawaii ist der Traum vieler Triathleten: Tagesschau-Sprecher Thorsten Schröder und ZWIFT-Athlet Lars Wichert gehen mit hohen Ambitionen ins Rennen. Für Sprecher Mike Reilly ist es der letzte IRONMAN. Und der Kaffee im Pazifik schmeckt.
SPORT1
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von SPORT1

Ein Tabubruch sorgt im Triathlon für heftige Diskussionen!

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Die Ironman-WM wird ab dem kommenden Jahr aufgeteilt und nicht mehr sowohl für Männer als auch für Frauen im legendären Austragungsort Hawaii veranstaltet. So werden 2023 die Frauen am 14. Oktober ihre Weltmeisterin wie traditionell in Kailua-Kona ermitteln, die Männer hingegen außerhalb des Pazifikinsel an den Start gehen.

Unter den Top-Triathleten sorgt die Entscheidung, über die schon länger gemunkelt wurde, für harsche Kritik. „Für mich gehört die Ironman-WM nach Hawaii. Da ist unser Sport geboren, dort gehört er hin. Unser Sport lebt von dem Mythos Hawaii“, sagt Ex-Weltmeister Patrick Lange der Hessenschau mit Nachdruck. „Da ist unser Sport geboren, dort gehört er hin.“

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Auch Jan Frodeno finder bei der dpa klare Worte. „Ich bin ein bisschen eine Mischung aus auf 180, traurig und Corona niedergeschmettert“, erklärt er und spricht von einem „absolutem Chaos“ für den Sport.

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Sebastian Kienle, der 2014 die deutsche Siegesserie auf Hawaii startete, fühlt sich in einem falschen Film. „Das wird sein wie Top Gun auf dem Smartphone schauen... gleicher Film, falscher Ort...“, schreibt er auf Instagram.

Frodeno und Lange kritisieren Profitgier

Dementsprechend zählt Frodeno, der im kommenden Jahr in Hawaii seine ruhmreiche Karriere eigentlich beenden will, die Verantwortlichen an. „Man muss sich fragen, was die da in Kalifornien eigentlich machen. Man kann doch nicht so planlos sein“, kritisiert er.

Als möglichen Grund für die „Revolution“ sieht Lange die Profitgier: „Die Kuh wird wohl so lange gemolken, bis sie tot umfällt.“

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Damit könnte der zweifache Weltmeister nicht ganz Unrecht haben, schließlich will der Verband an dem Zwei-Rennen-Modus festhalten. Diesen gab es bei erstmalig bei der vergangenen Ausgabe, da aufgrund der Corona-bedingte Absage von zwei Weltmeisterschaften ein enormer Athletenstau entstanden war.

Mit der Fortführung dieses Modus können mehr Triathleten an den Start gehen, wovon die Organisation profitiert. Schließlich muss jeder Qualifikant zum Beispiel am Tag danach per Kreditkarte mit über 1000 Euro seine Teilnahme bestätigen.

„Ich finde es schade, dass die Hürde finanziell gesetzt wird, dass man den Startpreis immer und ewig hochschraubt und das ganze Drumherum, aber die Leistungshürde gleichzeitig runterschraubt“, meint Frodeno und ergänzt, „das finde ich sehr alarmierend.“

Hawaii zu klein für Ironman WM?

Dieser neue Modus ist für die kleine Stadt Kona jedoch zu viel. Bürgermeister Mitch Roth erklärte auf der offiziellen Homepage des Verbandes, dass „mehr als ein Wettkampftag während der Ironman-Woche für die Gemeinde zu viel ist“. Zudem sollen Roth und seine Kollegen verärgert gewesen sein, als der Verband Mitte Juli verkündete, auch 2023 an dem Format festzuhalten.

Wo und wann das Männer-Rennen stattfindet, soll im kommenden Januar verkündet werden. Als Favorit auf den Schauplatz wird Nizza gehandelt. 2024 wird getauscht, die Männer sind dann wieder auf Hawaii zu Gast, die Frauen müssen umziehen.

Wenn es nach Kienle geht, soll das Rennen nach Deutschland kommen. „Die logischste Entscheidung wäre, die WM nach Deutschland und dann höchstwahrscheinlich nach Frankfurt zu vergeben“, äußert er bei hr-sport.

Das Rennen über die traditionellen Distanzen von 3,86 km Schwimmen, 180,2 km Radfahren und 42,195 km Laufen wird seit 1978 auf Hawaii ausgetragen, seit 1982 unter dem Namen Ironman. Bislang einzige Ausnahme: Die wegen der Corona-Pandemie verschobene WM 2021 wurde im Mai 2022 in Utah nachgeholt.

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Mit Sport Informations-Dienst (SID)