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Was Michael Jordan Scottie Pippen bis heute übel nimmt

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Was Michael Jordan Scottie Pippen bis heute übel nimmt

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Was Jordan Pippen noch übelnimmt

Die heiß erwartete Netflix-Doku "The Last Dance" wirft ein neues Licht auf einen späten Konflikt zwischen Michael Jordan und Scottie Pippen.
Vor der Veröffentlichung der Michael Jordan Doku "The Last Dance" erzählen aktuelle NBA-Spieler von Ihren Erlebnissen mit Michael Jordan. Ohne ihn wäre der Sport heute nicht dass, was er ist.
mhoffmann
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Michael Jordan und Scottie Pippen. Zwei Namen, die ähnlich eng miteinander verknüpft sind wie Asterix und Obelix, Kirk und Spock, Batman und Robin.

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Sechs Titel gewannen die beiden zwischen 1991 und 1998 mit den Chicago Bulls in der NBA, waren Teil des "Dream Teams" bei Olympia 1992. Pippen, der Small Forward, war die zweite große Säule der Bulls neben Jordan, dem Ausnahmesportler, neben "His Airness". Sein kongenialer Partner.

Dass es am Ende der gemeinsamen Bulls-Karriere aber auch einen großen Konflikt zwischen den beiden gab - darauf warf im Frühjahr 2020 die heiß erwartete und mit großer Begeisterung aufgenommene ESPN-Dokuserie "The Last Dance" ein neues Licht.

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"Ich hatte das Gefühl, dass Scottie egoistisch war", sagt "Air" Jordan dort in den letzten Minuten der zweiten Folge, die hier auf Netflix ausgestrahlt wurde.

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Was war geschehen?

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Folgenschwere Verletzung von Scottie Pippen

Defensivspezialist Pippen hatte damals den Start des "letzten Tanzes" verpasst, der Saison 1997/98, um die die Doku kreist und die mit dem letzten Titel für ihn und Jordan geendet war.

Im Conference-Finale 1997 hatte sich Pippen einen Bänderriss im Knöchel zugezogen, der ihn damals nicht davon abhielt, die Finalserie gegen die Utah Jazz um Karl Malone und John Stockton durchzuziehen und dabei entscheidend zu Titel Nummer 5 beizutragen.

So weit, so Heldenepos - doch wie Pippen danach mit der Verletzung umging, wurde zum Streitpunkt.

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Michael Jordan fand Pippen "egoistisch"

Pippen entschied sich, die nötige Operation kurz vor Beginn der neuen Saison durchzuziehen, was ihn für mehrere Monate schachmatt setzte.

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"Mein Gedanke war: Wisst ihr was? Ich mache mir nicht den Sommer mit einer Reha kaputt", erklärt Pippen 23 Jahre danach in der Doku. Er bereut seine Entscheidung also nicht - während Jordan immer noch einen anderen Blickwinkel hat.

"Scottie lag falsch in diesem Szenario. Er hätte die OP auch nach Saisonende machen können", sagt Jordan. Und fügt an, dass er Pippens Entscheidung als "egoistisch" empfunden hat.

Die Entscheidung hat allerdings auch eine Vorgeschichte.

Zoff um Vertrag und Gehalt

"Es gab viel Wut bei Scottie", blickt der ehemalige Bulls-Guard Steve Kerr - nun Erfolgstrainer der Golden State Warriors - in "The Last Dance" zurück: "Er war einer der Besten seines Sports, viele Jahre lang. Er hat so viel für die Bulls getan. Und dann ist sein Frust übergeschäumt."

Steve Kerr (r.) spielte von 1993 bis 1999 bei den Bulls
Steve Kerr (r.) spielte von 1993 bis 1999 bei den Bulls

Pippen hatte trotz seiner konstant nachgewiesenen Qualitäten einen vergleichsweise sehr bescheidenen Vertrag. Sein Jahresgehalt 1997/98: 2.775 Millionen Dollar - das von Jordan lag in dem Jahr bei 33,14 Millionen.

In den Gesprächen über einen neuen Deal verkrachte sich Pippen mit Jerry Krause, dem 2017 verstorbenen, damaligen General Manager der Bulls (der in der Doku generell nicht gut wegkommt). Pippens OP-Entscheidung wird nicht nur von Kerr als Rache-Aktion gedeutet – und mündete in weiteren Ärger.

Chicago Bulls dachten an Trade

Krause versuchte, Pippen zu traden - was Bulls-Besitzer Jerry Reinsdorf zwar unterband, Pippen war dennoch erbost und drohte zwischenzeitlich damit, auch nach seiner Genesung nicht mehr für die Bulls zu spielen.

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Umstrittene Figur: Jerry Krause, früherer GM der Chicago Bulls

"Er wollte mich traden und hat es mir nie ins Gesicht gesagt. Da habe ich mich beleidigt gefühlt", gibt Pippen zu Protokoll.

Bekanntermaßen machte Pippen seine Drohung letztlich nicht wahr, Jordan und Pippen zogen noch einmal gemeinsam ins NBA-Finale ein und vollendeten - wieder gegen die Jazz - ihren zweiten "Three-peat".

Geldregen erst in Houston und Portland

Der sechste Titel markierte das Ende der Bulls-Dynastie: Jordan trat zurück, Meistertrainer Phil Jackson ging ebenso wie der dritte Topstar Dennis Rodman, auch Pippen verließ Chicago nach elf prägenden Jahren.

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Jordans "Robin" wechselte wechselte zu den Houston Rockets, wo sein Gehalt auf 11 Millionen Dollar vervierfacht wurde, später bei den Portland Trail Blazers scheffelte er nochmal deutlich mehr (fast 20 Millionen im letzten Vertragsjahr 2003), als er in seinen sportlich großen Jahren bei den Bulls je einstrich.

Den ersehnten siebten Titel ohne Jordan konnte Pippen jedoch nie erringen, auch nicht bei einem letzten Bulls-Comeback vor seinem Karriere-Ende 2004.