Die schallende Ohrfeige von Schauspieler Will Smith für Comedian Chris Rock bei der Oscar-Verleihung hallt auch Tage später noch nach.
Oscar-Eklat: Legende watscht Smith ab
Jetzt hat sich NBA-Legende Kareem Abdul-Jabbar zu Wort gemeldet und Smith in seinem Blog regelrecht abgewatscht. (BERICHT: Smith-Eklat „furchtbar für Williams“)
„Chris Rock zu ohrfeigen, war ein Schlag für Männer, Frauen, die Unterhaltungsbranche und die schwarze Community“, urteilt Abdul-Jabbar.
Der Vorwurf des sechsmaligen NBA-Champions: Mit seiner Entgleisung gegen Rock, der einen Witz über das kurze Haar von Smiths Frau Jada Pinkett-Smith gemacht hatte, die an krankheitsbedingtem Haarausfall leidet, habe der Schauspieler „Gewalt befürwortet, Frauen herabgewürdigt, die Unterhaltungsindustrie beleidigt und Klischees über die schwarze Gemeinschaft aufrechterhalten“. (BERICHT: Oscar-Eklat: Williams-Vater reagiert)
Abdul-Jabbar: Will Smith mit Schlag gegen Frauen und Schwarze
Abdul-Jabbar ist der Meinung, Familie Smith hätte den Witz „höflich weglachen oder Rock böse anstarren“ können.
Während andere es als starkes Zeichen von Smith sahen, dass er für seine Frau einstand, sieht die NBA-Legende darin sogar eine Schwächung und eine „Ohrfeige für die Frauen“.
„Indem er Rock schlug, verkündete er, dass seine Frau nicht in der Lage sei, sich zu verteidigen - gegen Worte“, meint Abdul-Jabbar und wirft Smith eine „herablassende, patriarchische Haltung“ vor, die Frauen „zu hilflosen Jungfrauen“ herabwürdige, „die einen großen, starken Mann brauchen, der ihre Ehre verteidigt, damit sie nicht in Ohnmacht fallen“.
Smith mit falschem Signal an die Jugend?
Abdul-Jabbar äußert Sorge, dass Smiths Verhalten auch für junge Schwarze ein falsches Signal aussende - Probleme mit Gewalt zu lösen.
Als Beweis führt der ewige NBA-Topscorer einen Tweet von Smiths Sohn Jaden an.
„Und genau so macht man das“, hatte dieser nach dem Schlag seines Vaters getwittert.
Stärkt Ohrfeige von Smith die Vorurteile gegen Schwarze?
Nach Abdul-Jabbars Ansicht bekommen auch die Schwarzen in Amerika einen Schlag von Smith ab.
Dieser habe das Klischee bedient, Schwarze seien „gewaltbereiter und weniger fähig, ihre Emotionen im Griff zu haben“, führt der einstige NBA-Star aus. Damit habe Smith Befürworter des systemischen Rassismus in Amerika Munition geliefert.
Das entsprechende Echo habe nicht lange auf sich warten lassen.
So giftete Fox-Moderatorin Jeanine Pirro umgehend, die Oscars sein nun mal nicht „die Hood“.
Smith soll ein „abschreckendes Beispiel“ sein
Abdul-Jabbar, der Smith selbst beim Dreh zum „Prinz von Bel-Air“ kennenlernte, lobte diesen als eigentlich „charmant, aufrichtig und witzig“ und betonte, er wolle nicht, “dass er wegen dieses einen, wenn auch großen Fehlers, bestraft oder geächtet wird“.
Stattdessen solle Smith als „abschreckendes Beispiel“ gelten dafür, „dass schlechtes Verhalten nicht romantisiert oder verherrlicht wird“.
Mittlerweile hat der Schauspieler öffentlich bei Rock um Entschuldigung gebeten und erklärt, er schäme sich für seine Handlungen.