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NBA: Utah Jazz feiern Siegesserie - doch will das Team für ein Wunderkind nicht absichtlich verlieren?

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NBA: Utah Jazz feiern Siegesserie - doch will das Team für ein Wunderkind nicht absichtlich verlieren?

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Jazz nach Traumstart im Dilemma

Die Utah Jazz feiern nach einem schweren Umbruch im Sommer einen erfolgreichen Start in die Saison. Neben Coach Will Hardys Arbeit sticht vor allem ein Spieler heraus. Allerdings wird der Franchise zum absichtlichen Verlieren geraten.
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Die aktuelle NBA-Saison birgt viele Überraschungen. Neben vereinzelten Spielern, die bisher über allen Erwartungen spielen, klopfen auch einige Teams oben an, denen zuvor ein Platz im unteren Tabellendrittel prophezeit wurde.

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Dazu zählen auch die Utah Jazz. Mit einer Bilanz von 7:3 und Siegen gegen favorisierte Teams, wie die Memphis Grizzlies, steht die Mannschaft aus Salt Lake City aktuell auf dem dritten Tabellenplatz der Western Conference. (DATEN: Alle Tabellen der NBA)

Eine Platzierung, die ihnen vor der Saison wohl niemand zugetraut hätte. Denn die Jazz verloren in der Off-Season nicht nur drei ihrer besten Spieler, sondern auch der langjährige Coach Quin Snyder verkündete nach dem Playoff-Aus gegen die Mavs seinen Rücktritt.

Deshalb zählten sie zu den Teams, von denen erwartet wurde, dass sie die Saison von Beginn an mehr oder weniger abschenken würden. Schließlich haben die schlechtesten Teams in den US-Ligen die große Chance, den besten College-Spieler für die kommende Saison zu draften. Was in dieser Spielzeit ganz besonders verlockend ist.

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Denn im Draft wartet mit dem Franzosen Victor Wembanyama das wohl größte Talent seit LeBron James vor 20 Jahren auf die Franchise, die den ersten Pick hat.

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Doch woran liegt der überraschende Aufschwung der Jazz und wieso spielen sie so gut, obwohl ihnen zum „Tanking“ - zum absichtlichen Verlieren - geraten wird? SPORT1 versucht sich an einer Antwort. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur NBA).

Ein Blick in die Off-Season

Am Ende der vergangenen Saison belegten die Jazz den fünften Platz in der Western Conference. Im anschließenden Playoff-Duell mussten sich die Jazz den Dallas Mavericks um Superstar Luka Doncic mit 2:4 geschlagen geben, was Snyder letztendlich zum Rückzug stimmte.

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Wenig später folgte der Trade von Ausnahmespieler und Publikumsliebling Donovan Mitchell, der nach Cleveland transferiert wurde. Für „Spidamitchell“ kamen neben drei Erstrundenpicks auch drei neue Spieler: Collin Sexton, Ochai Agbaji und Lauri Markkanen. Letzterer steht für den Jazz-Aufschwung, wie kein anderer.

Zuvor hatte mit Rudy Gobert auch der dreimalige Defensive Player of the Year Salt Lake City verlassen. Bei diesem Trade fanden unter anderem Malik Beasley, Jarred Vanderbilt und Walker Kessler eine neue Heimat in Utah.

Und dann ging im September auch noch der Bosnier Bojan Bogdanovic, der in seiner dreijährigen Jazz-Karriere die dritte Stütze neben Mitchell und Gobert bildete. Ein regelrechter Total-Umbruch, den General Manager Danny Ainge zustande brachte - und zumindest bisher erwies er dabei ein goldenes Händchen.

Wieso sind die Jazz so stark?

Doch ein Team wird in der Regel erst zum Team, wenn der richtige Trainer am Werk ist. Der richtige Trainer für Ainge und seine Jazz ist Will Hardy, der in diesem Sommer Snyder als Head-Coach beerbte. Der 34-Jährige ist der jüngste Cheftrainer der NBA und passt vielleicht auch wegen seines Alters optimal zum Kader der Jazz.

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Die Mannschaft hat einen guten Mix aus jungen und erfahrenen Spielern. Es gibt Jungspunde, die ihre erste richtige Chance in der NBA bekommen und Veteranen, die sich im Ausklang ihrer Karriere befinden. Die überragenden Akteure sind bisher Markkanen, Jordan Clarkson, Kelly Olynyk und Sexton - also drei Neuzugänge. Und hinter ihnen lauern weitere Neuankömmlinge in Salt Lake City, die alle ihre Rolle im Team ausfüllen.

Hardys Basketball besticht durch starke Offensive. Im Schnitt scoren seine Spieler 117,0 Punkte pro Spiel, was in der NBA immerhin für Platz vier reicht. Im Vergleich zum Vorjahr agieren die Jazz zudem effektiver, was das Shooting angeht. Eine Statistik, die ebenfalls für Hardys florierenden Offensiv-Basketball spricht, ist die Anzahl der Assists pro Spiel, die sich von 22 auf 28 erhöhte.

Das gesamte Team wird somit eingebunden und kämpft auch in der Defensive um jeden Punkt. Mit sechs Spielern, die zweistellig punkten, wird der ausgeglichene Angriff nochmals unterstrichen. Ein Mann sticht jedoch in dieser Spielzeit besonders heraus.

Markkanen als Aushängeschild des Erfolgs - MIP?

Das Symbol für die bisher starke Saison ist der Finne Markkanen. Der 25-Jährige kam vor fünf Jahren als großes europäisches Talent in die NBA und wurde von den Minnesota Timberwolves an siebter Stelle gezogen, ehe er im Trade-Package um Jimmy Butler zu den Chicago Bulls transferiert wurde. In Chicago sollte der „Finisher“ jedoch nie richtig ankommen.

Vor allem Verletzungen standen dem Forward immer wieder im Weg. Er spielte keine Saison komplett durch, und bei den Bulls verschlechterte sich seine Form seit seiner zweiten Saison von Jahr zu Jahr. Markannen schaffte es zu selten, sein enormes Potenzial abzurufen. Dies galt auch für seine einzige Saison bei den Cavs.

In Utah scheint er nun endlich sein Zuhause gefunden zu haben. Die Zahlen sprechen für sich. Markkanen spielt nicht nur die meisten Minuten pro Spiel in seiner Karriere, sondern nutzt diese auch wie nie zuvor. Mit beinahe 23 Punkten und über neun Rebounds bei einer starken Quote aus dem Feld blüht er regelrecht auf und erzielt auch in andere Kategorien Career-Highs.

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Markkanen ruft endlich sein vorhandenes Potenzial ab. Der über 2,10-Meter-große Finne nahm seine überragende Form aus der EM, bei der er sein Heimatland bis ins Viertelfinale führte, mit in die NBA. Und die Jazz können sich über diesen Neuzugang freuen. Mit einem Trainer, der ihm vertraut und auf ihn setzt, stehen ihm alle Türen offen. Zumal sich Markkanen mit gerade mal 25 Jahren auch im besten Basketballalter befindet. Ein möglicher Kandidat für den Most Improved Player? Bislang auf jeden Fall.

Warum sich tanken nicht direkt lohnt

Nach dem furiosen Saisonstart stellt sich die Frage, ob die Mannschaft wirklich „tanken“ soll, auch wenn im Draft der 2,21-große Wembanyama mit seinen unfassbaren Offensiv- wie Defensiv-Fähigkeiten wartet.

Um den 18-Jährigen ist schon jetzt ein derart großer Hype entstanden, dass sich einige Teams von Saisonbeginn an praktisch ein Schneckenrennen liefern, nach dem Motto: Wer tankt am besten?

Dabei ist es unter den neuen Regeln der Draft-Lottery gar nicht mehr so sicher, dass das schlechteste Team die besten Karten auf den Nummer-1-Pick hat. Die schlechteste Mannschaft hat - wie auch die zweit- und drittschlechteste - eine Chance von 14 Prozent auf das beste Talent.

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Und auch die Mannschaften, die nur unmittelbar davor liegen, können sich noch Hoffnungen machen auf das große Glück. Denn die Chancen verschlechtern sich nur minimal. Seit der Einführung des neuen Lottery-Systems hatte übrigens nur einmal die Mannschaft mit der verheerendsten Bilanz den Nummer-1-Pick erhalten.

Auch hinter Wembanyama viel Qualität

Somit steht fest: Die Jazz können weiter versuchen, auf Sieg zu spielen. Klar ist auch, dass die aktuelle Situation wohl nur eine Momentaufnahme ist, denn viele Contender im Westen spielen bisher unter ihren Erwartungen. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der NBA).

Somit könnten die Jazz schon bald vor dem Dilemma stehen, weiter auf der Siegeswelle zu reiten oder irgendwann doch anfangen zu verlieren, um die Chance auf Wembanyama zu erhöhen.

Auch wenn es nicht für den ersten Pick reichen sollte, wären noch genügend Talente in der diesjährigen Draft-Class vorhanden. Über Spieler wie Scoot Henderson, Amen Thompson oder Nick Smith würde sich vermutlich kein Coach der Welt beschweren - sicherlich auch nicht Hardy, der sein Geschick um Umgang mit jungen Spielern gerade ausdrücklich unter Beweis stellt.

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