Das kennt man so gar nicht von ihm: NBA-Superstar LeBron James befindet sich derzeit in einer seiner schwersten Wurfkrisen seit seinem Rookie-Jahr - und beschäftigt damit auch JJ Redick. Nach der 109:80-Niederlage gegen die Minnesota Timberwolves angesprochen auf die Performance seines Ausnahmespielers äußerte der Headcoach der Los Angeles Lakers Zweifel daran, ob James‘ Ziel, in allen 82 Spielen der Saison aufzulaufen, realistisch sei.
LeBron in historischer Wurfkrise
„Ich weiß nicht, ob das in seinem und unserem besten Interesse ist“, sagte Redick, nachdem James gegen die Wolves lediglich zehn Punkte bei einer Wurfquote von 4 aus 16 erzielt hatte. „Aber wir wollen das natürlich so gut wie möglich managen. Wenn er sich gut fühlt, dann sollte er spielen.“
LeBron James: Historische Durststrecke bei Dreiern
James verfehlte alle vier seiner Dreipunktversuche gegen die Timberwolves und verlängerte damit seine Serie auf 0 von 19 in den letzten vier Spielen. Dies ist seine schlechteste Dreierquote seit er zwischen dem 26. Dezember 2003 und dem 13. Januar 2004 24 Dreier in Folge verfehlte, wie ESPN Research berichtet. James, der am Montag sein 1.800. Karriere-Spiel bestritt und damit Kareem Abdul-Jabbar (1.797) überholte, äußerte sich nicht eindeutig dazu, ob er weiterhin in jedem Spiel antreten werde: „Das ist ein Ziel, aber wir werden sehen. Das ist etwas, worüber ich gerade nicht sprechen möchte.“
Frust über fehlenden Rhythmus
Mit einer Wurfquote von 25 Prozent erlebte James sein sechstes Spiel in Folge mit weniger als 45 Prozent Trefferquote. Dies ist seine längste derartige Serie seit 2004, als er als Rookie in elf aufeinanderfolgenden Spielen diesen Wert nicht erreichte. Auf die Frage, was ihn momentan an seinem Spiel frustriere, sagte er: „Es ist der Rhythmus. Ich fühle mich in den letzten drei oder vier Spielen einfach aus dem Rhythmus.“
Probleme auch abseits des Wurfs
James‘ Probleme beschränkten sich nicht nur auf seinen Wurf. Er verzeichnete sechs Ballverluste und hatte mit minus 28 das schlechteste Plus-Minus-Rating der Mannschaft in 31 Minuten Spielzeit. In der laufenden Saison wurden die Lakers mit James auf dem Feld um 111 Punkte übertroffen – der schlechteste Wert im Team. Wie James kämpfen aber auch die Lakers: Sie haben fünf ihrer letzten sieben Spiele verloren, und die 80 Punkte gegen Minnesota waren die wenigsten, die das Franchise seit dem 22. Januar 2017 erzielt hat, als sie 73:122 gegen die Dallas Mavericks verloren.
Unzufriedenheit bei den Lakers
„Ich habe uns nicht so spielen sehen wie zu Beginn des Jahres“, sagte Redick. „Ich muss den ganzen morgigen Tag mit meinem Stab verbringen, um herauszufinden, wie wir dahin zurückkommen.“ Auch Anthony Davis erlebte gegen Minnesota einen schwachen Tag und erzielte nur zwölf Punkte bei einer Wurfquote von 4 aus 14, dazu elf Rebounds und fünf Assists. Der Co-Star der Lakers kritisierte hinterher die mangelnde Raumaufteilung seines Franchise: „Wir stehen uns gegenseitig im Weg, wenn jemand zum Korb zieht. Wenn jemand in seiner Position für einen Wurf ist, steht ein anderer direkt unter ihm. Das Spacing ist schlecht.“
Uneinheitliche Saisonbilanz
Mit einem Viertel der regulären Saison hinter sich stehen die Lakers bei einer Bilanz von 12-9 und belegen den achten Platz in der Western Conference. Redick bezeichnete die Saison der Lakers bisher als „uneben und inkonsistent“. James und Davis äußerten sich noch deutlicher. „Manchmal sehen wir aus wie ein Team, das mit jedem mithalten kann, und manchmal sehen wir aus wie ein Team, das schrecklich spielt und in dieser Saison nichts erreichen wird. Wir müssen herausfinden, welches Team wir für den Rest der Saison sein wollen“, sagte Davis. „Ich denke, wir hatten Spiele, in denen wir phänomenal waren, und Spiele, in denen wir widerlich waren, wie heute Abend.“ James fügte hinzu: „Unsere Offensive ist momentan einfach übel.“