Basketball-Weltmeister Dennis Schröder steht mit den Detroit Pistons in den NBA-Playoffs vor dem Aus. Die Pistons verloren ein dramatisches Spiel vier der Erstrundenserie gegen die New York Knicks in eigener Halle unnötig mit 93:94 und würden bei der nächsten Niederlage ausscheiden.
Schröder-Coach zu Unrecht am Pranger: "Der schlechteste Playoff-Trainer"
Schröder-Coach zu Unrecht am Pranger
Die Pistons, die in Spiel zwei ihren ersten Playoff-Sieg seit 17 Jahren gefeiert hatten, lagen nach einem ganz starken Comeback im dritten Viertel noch 89 Sekunden vor Ende der Partie mit vier Punkten vorne (93:89), danach trafen aber nur noch die Knicks.
In den Schlusssekunden vergaben sowohl Cade Cunningham als auch Tim Hardaway jr. den möglichen Siegeswurf. Beim Dreierversuch Hardaways fast mit der Sirene gab es reichlich Körperkontakt, der Foulpfiff blieb aber aus.
New Yorks Josh Hart hatte Hardaway durchaus deutlich an der Hüfte touchiert. Allerdings suchte der Shooting Guard auch den Kontakt. Für ähnliche Situationen hatte es in der Vergangenheit durchaus auch schon Foulpfiffe gegeben. Bei einem Call hätten die Pistons drei Freiwürfe und so die Chance auf den Sieg gehabt.
Herbe Kritik an Bickerstaff
Viele Fans schimpften in der Folge, dass die Pistons keine Chance mehr hatten, diese Entscheidung überprüfen zu lassen, weil ihr Trainer J.B. Bickerstaff die Challenge-Möglichkeit schon im ersten Viertel genutzt hatte, um eine banale Ballbesitz-Entscheidung anzuzweifeln - allerdings gab es diese Aufregung zu Unrecht! Denn eine Challenge wäre ohnehin nicht mehr möglich gewesen.
Denn pro Team gibt es laut NBA-Regelwerk nur eine Challenge pro Spiel, aber es gelten entscheidende Einschränkungen: In den letzten zwei Minuten eines Spiels oder der Overtime kann vom Trainer gar nicht gechallenged werden. Und auch sonst nur in drei Fällen: Foulpiff gegen das eigene Team, Ball im Aus oder Goaltending. Also waren Bickerstaff gleich in doppelter Hinsicht die Hände gebunden.
Trotzdem wurde er heftig kritisiert. „Nach nicht einmal fünf Minuten in Spiel 4 vernichtete er die einzige Challenge bei einer Entscheidung um Cade Cunningham. Das war riskant, unnötig und erfolglos“, schrieb Fansided.
Außerdem wurde darauf verwiesen, dass Bickerstaff eine „desaströse Bilanz bei Challenges“ in den Playoffs und schon in Spiel drei seine Challenge verfrüht genutzt habe.
In den sozialen Netzwerken waren die Kommentare noch heftiger. „Er ist der schlechteste Playoff-Trainer der NBA”, schrieb ein User auf X. Ein anderer schrieb: „Bickerstaff ist mit Abstand der schlechteste Challenge-Trainer der Liga.“
Dazu kam, dass die Schiedsrichter im Anschluss des Spiels ihren Fehler zugegeben haben. Crew-Chief David Guthrie sagte den Detroit News: „Während des Spiels haben wir entschieden, dass Josh Hart ein legales Defensiv-Play gemacht hat. Nach dem Spiel haben wir uns die Szene nochmal angeschaut und es wurde deutlich, dass Harts Körper den von Hardaway Jr. deutlicher berührt, als ursprünglich wahrgenommen. Wir hätten ein Foul pfeifen müssen.“
Pistons-Coach geht auf Schiedsrichter los
Schon direkt nach dem Spiel war der Ärger bei den Pistons groß gewesen. Bickerstaff stürmte nach der Schlusssirene auf das Feld und gestikulierte wild. Für ihn schien es ein klares Foul gewesen zu sein. Im Anschluss stürmte er wutentbrannt auf die Schiedsrichter zu und beschwerte sich lautstark.
Schon nach Spiel drei hatten die Pistons mit einer Schiedsrichterentscheidung in den letzten Sekunden des Spiels gehadert. Auch da hatte sich Bickerstaff, damals gemeinsam mit Schröder, wütend über einen ausbleibenden Pfiff gezeigt.
Nationalmannschafts-Kapitän Schröder, der sich auf Instagram ebenfalls die Fehlentscheidung der Schiedsrichter kritisierte, spielte unauffällig. Er kam in 27 Minuten auf sechs Punkte und drei Rebounds. Bei den Knicks waren die Stars Jalen Brunson (32 Punkte, elf Assists) und Karl-Anthony Towns (27 Punkte, neun Rebounds) die überragenden Spieler.
In der Nacht zu Mittwoch können die Knicks im heimischen Madison Square Garden den entscheidenden vierten Sieg zum Einzug ins Conference-Halbfinale einfahren.
Für New York wäre es der dritte Einzug in die zweite Playoff-Runde in Serie, dort kam zuletzt zweimal das Aus. Die Pistons haben seit 2008 keine Serie gewonnen.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)