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Milliarden-Deal: Was sich für die Lakers nun ändert

„Angetrieben von Exzellenz“

Nach einem Besitzerwechsel machen sich Fans von NBA-Teams häufig Sorgen. Im Fall von Mark Walter überwiegen allerdings zunächst positive Reaktionen im Umfeld der Los Angeles Lakers. Denn der 65-Jährige steht für Erfolg - und hält dafür auch seinen Geldbeutel hin.
Mark Walter ist neuer Besitzer der Los Angeles Lakers
Mark Walter ist neuer Besitzer der Los Angeles Lakers
© IMAGO/ZUMA Press Wire
Nach einem Besitzerwechsel machen sich Fans von NBA-Teams häufig Sorgen. Im Fall von Mark Walter überwiegen allerdings zunächst positive Reaktionen im Umfeld der Los Angeles Lakers. Denn der 65-Jährige steht für Erfolg - und hält dafür auch seinen Geldbeutel hin.

Mit öffentlichen Äußerungen geht Mark Walter sehr sparsam um. Mit Geld dagegen scheint der Mann aus Cedar Rapids im US-Bundesstaat Iowa mehr oder weniger um sich zu werfen.

Vor 13 Jahren übernahm er gemeinsam mit Partnern den legendären Baseball-Klub Los Angeles Dodgers für damals schier unglaubliche 2,15 Milliarden Dollar. Nun kauft der 65-Jährige die ikonische Basketball-Franchise Los Angeles Lakers mit LeBron James und Luka Doncic - für sagenhafte zehn Milliarden Dollar.

Lakers-Legende begeistert von Walter

In den nordamerikanischen Top-Ligen können Besitzerwechsel durchaus für Sorgenfalten bei Fans sorgen, in Los Angeles ist derzeit allerdings das Gegenteil der Fall. Klub-Ikone Magic Johnson ist völlig begeistert.

„Ich bin so glücklich und aufgeregt für alle Lakers-Fans auf der Welt“, schrieb Johnson auf X. Der Hall-of-Famer, der fünf NBA-Titel im lila-gelben Trikot gewann, hob Walter förmlich in den Himmel.

„Ein paar Dinge kann ich über Mark sagen: Er wird angetrieben vom Gewinnen, von Exzellenz und davon, alles auf die richtige Weise zu tun. UND er wird die nötigen Mittel einsetzen, um zu gewinnen.“

Buss behält die Kontrolle

Zugleich lobte er Präsidentin Jeanie Buss, deren Familie seit 1979 die Kontrolle über die Franchise hat. Buss habe einen „beeindruckenden Deal“ abgeschlossen und - viel wichtiger - an „die richtige Person“ verkauft.

Nach Abschluss wird die 63-Jährige 15 Prozent der Anteile behalten, die mindestens nötig sind, um weiterhin ihrer Rolle als „Team-Governor“ nachzugehen. ESPN berichtet, dass sie noch mehrere Jahre als Hauptverantwortliche für das Team wirken wolle.

Als neutrale Analyse der Dinge kann Johnsons Lobeshymne über den Verkauf an Walter übrigens eher nicht bewertet werden. Die beiden sind Partner. Johnson war ein Teil der Investoren-Gruppe um Walter, die sich vor 13 Jahren bei den Dodgers einkaufte.

Walter bei Lakers wie Boehly bei Chelsea?

Damals übrigens auch dabei: Ein gewisser Todd Boehly. Gemeinsam mit diesem hatte sich Walter 2021 erste Anteile an den Lakers gekauft, ein Jahr später übernahm Boehly dann den englischen Fußball-Giganten FC Chelsea. Auch dort ist Walter involviert.

In der Fußballwelt sorgte Boehly schnell für Aufsehen. Transferausgaben wie im Kaufrausch, Spielerverträge mit unglaublichen Laufzeiten. Der Geldbeutel sitzt locker - genau wie bei Walter, der als Chef der Investment-Firma Guggenheim Partners ein Vermögen von 325 Milliarden Dollar verwaltet.

„Ich versuche nicht, einen Dollar zu sparen“, sagte er nach der Übernehme der Dodgers, „ich würde lieber sagen, wir haben ein tolles Team und geben vielleicht etwas zu viel aus.“

Der Erfolg gibt Walter recht: Die finanziell bestens ausgestatteten Dodgers gewannen 2020 und 2024 den Titel, ihr aktueller Wert wird mit 6,3 Milliarden Dollar berechnet. Dem japanischen Megastar Shohei Ohtani gaben sie 2023 einen Vertrag über zehn Jahre, dotiert mit 700 Millionen Dollar. Im vergangenen Jahr zahlte der Klub „Steuern“ von 103 Millionen Dollar, weil er über der Gehaltsobergrenze der Liga von 237 Millionen Dollar lag.

Brechen wieder goldene Zeiten für Lakers an?

Nun, da Walter wohl auch für die Lakers lieber ein paar Dollar zu viel ausgeben wird, könnten für den 17-maligen Meister neue goldene Zeiten anbrechen. James soll in der neuen Saison rund 52,6 Millionen Dollar kassieren, Doncic 46 Millionen, der Würzburger Maxi Kleber immerhin noch elf.

Weitere Topspieler werden freilich dringend benötigt. Ein Überschreiten der „Salary Cap“ von 154,6 Millionen wäre dabei unumgänglich. Dabei ist es nicht für jeden Owner einer Franchise selbstverständlich, die damit einhergehenden „Luxus-Besteuerungen“ zu bezahlen - für Walter scheint das dem Vernehmen nach kein Hindernis zu sein.

Was Lakers-Fans ebenso erfreuen sollte. In einem seiner seltenen Interviews sagte Walter, dass er lieber im Hintergrund bleibe und die Führung der Teams Leuten überlasse, die mehr Ahnung davon hätten als er. Das passt schon mal dazu, dass Jeanie Buss in ihrer Rolle als „Team-Governor“ bleibt.

Dennoch scheint der Deal nicht von allen Geschwistern der Buss-Familie positiv aufgenommen worden zu sein. Dem Verkauf an Walter, der seit 2021 schon 26 Prozent der Anteile an den Lakers hielt, stimmten angeblich zwei der sechs Geschwister nicht zu.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)