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NFL: "Auch die Besten schüchtern mich nicht ein" - der Deutsche Amon-Ra St. Brown im SPORT1-Interview

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NFL: "Auch die Besten schüchtern mich nicht ein" - der Deutsche Amon-Ra St. Brown im SPORT1-Interview

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NFL-Sensation: Keiner schüchtert mich ein

Der Deutsche Amon-Ra St. Brown ist bei den Detroit Lions die Entdeckung der NFL-Saison. Im SPORT1-Interview macht er eine selbstbewusste Ansage und spricht über seinen Biss, Rookie-Rituale und den Super Bowl.
Die NFL wird möglicherweise schon 2022 in Deutschland ein Spiel abhalten. Für NFL-Europe-Chef Brett Gosper ist dies längst überfällig.
Eric Böhm
Eric Böhm

Amon-Ra St. Brown ist eine der Entdeckungen der NFL-Saison.

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Ganze 16 Receiver wurden im Draft 2021 vor dem deutschen Supertalent gewählt, speziell seit Dezember stellte er fast alle mit seinen grandiosen Auftritten in den Schatten. 90 Catches, insgesamt sechs Touchdowns und ein NFL-Rekord. (BERICHT: Amon-Ra St. Brown setzt seine Rekordjagd fort)

Zudem gelangen ihm drei Spiele in Folge mit mindestens 90 Yards und einem Touchdown - als Rookies schafften das vor ihm nur die Superstars Randy Moss und Odell Beckham Jr. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der NFL)

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SPORT1 verfolgt den Weg der deutsch-amerikanischen Football-Familie schon seit Jahren hautnah. Nach seiner grandiosen Saison spricht St. Brown über die nächsten Ziele, die „St. Brown 16″, Trash Talk mit seinem Bruder, Corona und seinen Super-Bowl-Tipp.

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SPORT1: Amon-Ra, Ihre Rookie-Saison bei den Detroit Lions ist vorbei. Trotz der mäßigen Ergebnisse haben Sie voll überzeugt. Ein Highlight war der Gamewinner gegen Minnesota. Wie schätzen Sie Ihr erstes Jahr in der NFL ein? (DATEN: Alle Tabellen der NFL)

Amon-Ra St. Brown: Ich bin mit meiner persönlichen Leistung in meinem ersten Jahr sehr zufrieden. Ich habe viel gespielt und gut abgeliefert.

„Wenn ich die Chance bekomme, nutze ich sie auch!“

SPORT1: Sie hatten nur einmal in der gesamten Saison weniger als vier Targets und ab Woche 4 nur einmal weniger als vier Catches. Was war die größte Herausforderung für Sie auf diesem Level?

St. Brown: Entscheidend ist immer, ob man den Ball bekommt, also ob der Spielzug für dich designt ist. Dann muss man das Beste daraus machen. Wenn ich die Chance bekomme, dann nutze ich sie auch! Dieses Selbstvertrauen habe ich.

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SPORT1: Während bei anderen Neulingen häufig gegen Saisonende die sogenannte „Rookie Wall“ einsetzt, haben Sie ab Dezember noch einmal richtig aufgedreht und seitdem die zweitmeisten Catches der gesamten Liga auf dem Konto. Wie kam es zu diesem Leistungssprung?

St. Brown: Wir hatten viele Verletzte, unser Tight End T.J. Hockenson hat sich zum Beispiel den Finger gebrochen und konnte somit nicht spielen. Dadurch war es meine Aufgabe, wie man so schön sagt, „to step up“.

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Das hat es mit den St. Brown 16 auf sich

SPORT1: Insgesamt 16 Receiver wurden im Draft 2021 vor Ihnen gezogen. Im Dezember waren Sie Rookie des Monats und spielen auf dem Niveau der Top 3 Ja‘Marr Chase, Jaylen Waddle und DeVonta Smith. Wissen Sie die Namen der „St. Brown 16″ und ziehen Sie daraus zusätzliche Motivation, es den anderen Teams gezeigt zu haben?

St. Brown: Ja, die kenne ich definitiv. Das war definitiv eine große Motivation für mich und ist es auch immer noch.

SPORT1: In den vergangenen Wochen wurden Sie auch häufiger auf verschiedenen Receiver-Positionen und sogar als Running Back eingesetzt und haben Ihre Vielseitigkeit bewiesen. Wo sehen Sie sich am stärksten bzw. wo spielen Sie am liebsten? Die Top-Receiver suchen ja das Duell mit den besten Cornerbacks wie Jalen Ramsey ...

St. Brown: Meine Lieblingsposition ist und bleibt Outside Receiver. Auch die besten Corner können mich nicht einschüchtern.

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SPORT1: Mit dem Team lief es trotz Ihrer Top-Leistungen nicht ganz so gut. Sehen Sie die Lions trotzdem auf dem richtigen Weg? (NEWS: Alle aktuellen Infos zur NFL)

St. Brown: Auf jeden Fall. Wir haben ja auch in dieser Saison in Spielen gegen gute Teams mitgehalten und teils sehr knapp verloren. Wir haben viele Draftpicks, das wird auch helfen. Ich bin optimistisch.

St. Brown imitierte den Co-Trainer

SPORT1: Mussten Sie eigentlich eins der gefürchteten Rookie-Rituale der NFL über sich ergehen lassen, zum Beispiel vor dem gesamten Team singen oder ähnliches?

St. Brown: Das musste ich. (lacht) Ich habe unseren Running-Back-Coach in der Umkleidekabine vor dem ganzen Team imitiert. Das war ganz lustig. Und dann gab es noch das berühmte Rookie Dinner. Ich habe alle Receiver zu einem - nicht ganz so billigen - Dinner eingeladen.

SPORT1: Mit wem im Team verstehen Sie sich besonders gut bzw. wie haben Sie sich im Football-verrückten Detroit eingelebt - und werden Sie auf der Straße nach dem Gamewinner öfter erkannt?

St. Brown: Am besten verstehe ich mich mit Jermar Jefferson (Running Back, Anm. d. Red.). Wir haben schon in der Pac12 am College gegeneinander gespielt. Er ist auch mein Nachbar hier in Detroit. Aber auch mit einigen anderen verstehe ich mich gut. Wir machen mit einer ganzen Gruppe jeden Montag einen Spieleabend, weil Dienstag unser freier Tag ist und wir ausschlafen können. (lacht) Dabei sind Penei Sewell, Jared Goff, C.J. Moore, David Blough, John Penisini und Halapoulivaati Vaitai mit ihren jeweiligen Frauen oder Freundinnen. In Detroit habe ich mich auch gut eingelebt. So schlecht wie der Ruf der Stadt ist, ist es hier nicht. Es gibt sehr gute Restaurants und die Detroiter sind sehr nett. Inzwischen werde ich auch hier und da schon erkannt und angesprochen.

„Das hat schon Gänsehaut gemacht“

SPORT1: Ihr Bruder Equanimeous spielt in der gleichen Division bei den Green Bay Packers. Gab es da zuletzt vom jüngeren Bruder etwas Trash-Talk nach den starken Auftritten und vor dem Duell am letzten Spieltag?

St. Brown: Nein, Trash Talk machen wir überhaupt nicht. Ganz ganz selten und dann nur aus Spaß. Wir sind sehr stolz, es in die NFL geschafft zu haben. Seine Erfahrungen helfen mir. Gegeneinander zu spielen, mit unserer Familie auf der Tribüne, hat schon Gänsehaut gemacht. Ein tolles Gefühl.

Amon-Ra St. Brown (r.) gewann mit seinen Detroit Lions das Bruder-Duell gegen Equanimeous St. Brown (19) und die Green Bay Packers
Amon-Ra St. Brown (r.) gewann mit seinen Detroit Lions das Bruder-Duell gegen Equanimeous St. Brown (19) und die Green Bay Packers

SPORT1: Sie sind das bisher größte deutsche Offensivtalent in der NFL. Sie waren der erste deutsche Spieler mit zwei Touchdowns in einem Spiel und haben mit nun sechs Spielen in Folge mit mindestens acht Catches sogar einen NFL-Rookie-Rekord aufgestellt. Bekommen Sie schon etwas von der Euphorie mit, die um Sie in Deutschland entsteht?

St. Brown: Ja klar, davon bekomme ich schon etwas mit. Ich folge der NFL Deutschland in den sozialen Medien, nach meinem ersten Touchdown war natürlich noch mehr los. Ich bekomme sehr sehr viele DMs aus Deutschland.

Training mit Vater John: „Das hält er schon aus“

SPORT1: Allgemein legen Rookies von Jahr eins zu Jahr zwei einen weiteren Leistungssprung hin. Gibt es etwas, woran Sie in der Offseason speziell arbeiten wollen? Trainieren Sie eigentlich immer noch mit Ihrem Vater oder sind Sie jetzt zu fit für ihn?

St. Brown: Ich denke, dass ich so wie immer trainieren werde. Vielleicht werde ich mich besonders auf meine Passrouten konzentrieren, da habe ich noch viel Potenzial. Jeden Tag 300 Bälle mit der Jug Machine werde ich auch beibehalten. Und mit meinem Vater werde ich auch weiter trainieren, das hält er schon aus. Es wird nur etwas schwerer zu koordinieren sein, weil ich in Los Angeles wohne und er in Orange County.

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SPORT1: Wir haben uns kennengelernt als Sie mit 16 noch in der High School spielten, aber schon damals konnte man neben viel Talent Ihren Ehrgeiz und Ihren Biss erkennen. Hat das in der NFL geholfen, dass Sie sich schon immer als jüngster von drei Brüdern besonders durchsetzen mussten?

St. Brown: Das hat auf alle Fälle geholfen! Ich musste immer mehr arbeiten, damit ich mit den Älteren mithalten konnte. Diese Einstellung habe ich mir bewahrt.

Corona und die NFL: „Brauche keinen geimpften Superstar, um Entscheidung zu treffen“

SPORT1: Gerade steht Tennis-Star Novak Djokovic wegen seiner Impfskepsis im Fokus. Auch in der NFL gab es bei einigen Teams Corona-Ausbrüche. Wie stehen Sie als Profi zu dem komplexen Thema? Haben Sportler eine besondere Verantwortung oder Vorbildrolle?

St. Brown: Impfskepsis finde ich grundsätzlich okay bzw. legitim. Bei uns, so wie auch in allen anderen Teams, gibt es Spieler, die sich nicht gegen Corona impfen lassen wollen. Die NFL versucht zwar einen gewissen Druck aufzubauen, zum Beispiel jeden Tag testen oder Geldstrafen für gewisse Vergehen, aber es muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er sich impfen lässt oder nicht. Ich persönlich brauche auch keinen geimpften Superstar, um eine Entscheidung für mich zu treffen. Ob ein Sportstar wegen seines Impfstatus zum Vorbild genommen werden sollte, kann ich nicht sagen. Jeder sollte sich selbst genau damit beschäftigen und dann seine Entscheidung, aber auch die Konsequenzen tragen. Bei uns im Team wird jedenfalls keiner wegen „Ungeimpftheit“ genötigt oder in irgendeiner Form ausgegrenzt. Ich glaube, das trifft auch für die anderen Teams zu.

SPORT1: Coaches und Experten schwärmen von Ihrem Potenzial. Was können die deutschen Fans 2022 von Amon-Ra St. Brown noch erwarten?

St. Brown: 2022 wird definitiv noch besser als 2021! Garantiert! (lacht)

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SPORT1: Wer schafft es in den Super Bowl?

St. Brown: Die Packers werden gegen die Chiefs im Super Bowl stehen. Meine Familie und ich werden im Stadion sein und den Sieg der Packers mit meinem Bruder feiern. (lacht)

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