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NFL-Rekordverträge für Aaron Rodgers und Co.! Das sind die Tricks der Teams

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NFL-Rekordverträge für Aaron Rodgers und Co.! Das sind die Tricks der Teams

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Rekorddeals! Die Tricks der NFL-Teams

Der Super Bowl ist das große Ziel. Der Grundstein für diesen Erfolg wird in der Free Agency gelegt. In dieser Tradephase scheinen die NFL-Teams besonders engagiert zu sein, was zahlreiche Rekordverträge zur Folge hat.
Die NFL-OFF-Season ist turbulent gestartet und hat schon einige Blockbuster-Trades hervorgebracht.
Manuel Habermeier
Manuel Habermeier
von Manuel Habermeier

Ist in der NFL der Luxuswahn ausgebrochen?

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Vor drei Wochen begann die Free Agency und damit auch die Jagd der Teams nach dem Super-Bowl-Triumph. Mit Spielerverpflichtungen und Trades basteln sich die Verantwortlichen den Kader zusammen, mit dem sie sich die größten Chancen ausrechnen. (SERVICE: NFL-Wissen - die wichtigsten Begriffe im Football)

Allerdings darf diese Zeit nicht allzu sehr mit der Transferperiode im Fußball verglichen werden. Während dort die Vereine höchstens mit einem schwammigen Financial Fair Play konfrontiert sind, müssen sich die NFL-Teams mit einer knallharten Gehaltsobergrenze - dem Salary Cap - auseinandersetzen.

NFL: Rekorddeals für Watson, Rodgers und Co.

Dennoch scheint dieser in der aktuellen Free Agency keine großen Probleme zu bereiten. Fast täglich gab es Meldungen über neue Rekordverträge. (NFL-Transfers - die größten Trades und heißesten Gerüchte im TICKER)

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Deshaun Watson unterschrieb einen Vertrag über 230 Millionen bei den Cleveland Browns. (KOMMENTAR: Dieser Deal ist eine Schande)

Tyreek Hill wechselte von den Kansas City Chiefs zu den Miami Dolphins - natürlich auch per Rekordvertrag.

Und nur kurz zuvor hatte bereits Aaron Rodgers mit einem Rekordvertrag bei den Green Bay Packers verlängert. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur NFL)

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Dies sind nur drei von zahlreichen Beispielen, wo neue Rekorde für garantierte Summen, Positionsverträge und Gesamtsummen aufgestellt wurden.

Aber wie kommt es zu dieser Schwemme an Mega-Verträgen in der aktuellen Saison? Die einfache, aber auf den ersten Blick auch überraschende Antwort: Corona!

Salary Cap sorgt für Gleichgewicht in der NFL

Der wichtigste Faktor bei der Kaderplanung ist die Gehaltsobergrenze. Diese soll dafür sorgen, dass kein Team eine sportliche Dominanz über mehrere Jahre aufbauen kann und Serienmeisterschaften wie zum Beispiel in der Bundesliga ausgeschlossen werden.

Eingeführt wurde dieser Salary Cap 1994 und betrug damals 34,6 Millionen Dollar. So viel durfte jedes Team in jener Spielzeit maximal für Spielergehälter ausgeben.

Dieser Maximalbetrag errechnet sich aus den Einnahmen aller Teams. Davon wird ein im aktuell gültigen NFL-Tarifvertrag festgelegter Prozentsatz (aktuell 48 Prozent) durch 32 geteilt. Das Ergebnis gibt an, wie viel die Teams in dieser Spielzeit in ihre Spieler investieren dürfen.

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In der NFL-Saison 2022 beträgt diese Summe 208,2 Millionen US-Dollar und hat damit erstmals die 200-Millionen-Marke geknackt. Bis zur Corona-Pandemie stieg die jährliche Summe im Schnitt um zehn bis zwölf Millionen Dollar.

Gehaltsobergrenze 2021 erstmals gesunken

Aufgrund von Corona war der Salary Cap im vergangenen Jahr erstmals seit dessen Einführung gesunken - von 198,2 Millionen Dollar (2020) auf 182,5 Millionen Dollar (2021).

Damit hatten die Teams in dieser Free Agency 25,7 Millionen Dollar mehr Spielraum zur Verfügung bei der Spielerverpflichtung. Und mehr Geld bedeutet dementsprechend auch mehr Rekordverträge.

Allerdings war die höhere Summe nicht allein entscheidend. Auch die Spieler selbst sorgten für diese Rekordschwemme.

Da der Salary Cap im vergangenen Jahr erstmals gesunken war, hatten sich zahlreiche Spieler in der vergangenen Free Agency auf Einjahresverträge eingelassen - in der Hoffnung, dass in diesem Jahr die Gehaltsobergrenze wieder ansteigt.

Dieses Vertragsroulette der Spieler hat sich ausgezahlt und erhöhte die Zahl der Rekordverträge noch zusätzlich.

Clevere Manager nutzen Schlupflöcher im Salary Cap

Und es gibt noch einen weiteren Aspekt, warum es ständig neue Rekordverträge gibt, der allerdings nicht spezifisch für diese Saison ist - die Cleverness der Teams.

Jede noch so strenge Grenze bietet schlauen Managern das eine oder andere Schlupfloch. Und umso kreativer die gebotenen Möglichkeiten ausgenutzt werden, desto leichter tut man sich bei der Kaderzusammenstellung.

Ein gutes Beispiel gab in dieser Free Agency Brett Veach - seines Zeichens Manager der Kansas City Chiefs - ab. Mit Defensive End Frank Clark hat er eine Vertragsumstrukturierung vereinbart.

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Der 28-Jährige bekommt zwar etwas mehr Geld, aber anders verteilt. Mit der Hoffnung auf immer weiter steigende Gehaltsobergrenzen wurden höhere Summen in die Zukunft verlegt, um für dieses Jahr zusätzlich 12,6 Millionen Cap Space freizumachen.

Dazu zeigte er sich bei der Verpflichtung von JuJu Smith-Schuster kreativ. Der Wide Receiver bekommt für einen Einjahresvertrag 10,75 Millionen Dollar. Allerdings wird er nur mit rund 3 Millionen auf den Cap Space angerechnet. (SERVICE: NFL-Wissen - die Positionen im Football)

Das Zauberwort heißt: Incentives

Das restliche Geld fließt in Form von Incentives, also „Anreizen“, die erst bei Auszahlung in die Gehaltsobergrenze einfließen. So erhält der 25-Jährige neben einem NFL-Minimalgehalt von 1,035 Millionen Dollar und einem Unterschriftsbonus von 1,455 Millionen unter anderem einen Trainingsbonus von 250.000 Dollar und nochmal 30.000 Dollar pro Spiel, in dem er im aktiven Kader ist.

Aber selbst hier hat Veach noch einen cleveren Kniff ausgenutzt. Diese Boni nennen sich NLTBE-Anreize (not-likely-to-be-earned), die auf der vergangenen Saison basieren. Da Smith-Schuster dort nur fünf Spiele absolviert hatte, können nur maximal 150.000 Dollar auf die Gehaltsgrenze angerechnet werden.

Spielt der Wide Receiver also alle 17 Spiele der Regular Season (17x30.000=510.000), würden die Chiefs nochmal 360.000 Dollar einsparen. (SERVICE: NFL-Wissen - die wichtigsten Regeln im Football)

Veterans für günstiges Geld

Darüber hinaus nutzt der Chiefs-Manager gerne die Veteran-Salary-Benefit-Klausel des Tarifvertrags von 2020. Diese erlaubt es den Teams, Spieler mit mindestens vier Jahren NFL-Erfahrung (sogenannte Veterans) ein übliches Mindestgehalt zu zahlen, während auf den Salary Cap aber nur das Gehalt eins Spielers mit zwei anrechenbaren Spielzeiten angerechnet wird.

Man sieht: Die nach außen so starr erscheinende Gehaltsobergrenze der NFL ist keineswegs so undurchlässig, wie es scheinen mag. Kreativität bei der Vertragsgestaltung und ein ständig steigender Salary Cap sorgen damit schon fast zwangsläufig für ständig neue Rekordverträge.

Kommt dann noch eine Ausnahmesituation wie Corona dazu, ist die Schwemme an Rekordverträgen eigentlich nur logisch.

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