Die Tampa Bay Buccaneers sind im Win-now-Modus.
Mega-Optionen für Brady
Zwischen der Möglichkeit, ein neues Team aufzubauen, und einem erneuten Angriff auf den Super Bowl lagen bei den Bucs genau 40 Tage. Genauso lange dauerte es, bis Tom Brady nach seinem Rücktritt eine spektakuläre Kehrtwende hinlegte und für eine weitere Saison in die NFL zurückkehrte. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur NFL)
Damit konnte es aber auch für die Franchise aus Florida nur eine Option geben: Der Super Bowl ist das Ziel. Alles andere wäre einem Tom Brady unwürdig.
Das weiß man natürlich auch in Tampa Bay, weswegen die Verantwortlichen alles in Bewegung setzten, um ihrem Superstar so viel Optionen wie möglich in der Offense zu geben. Das neueste Puzzleteil im Bucs-Angriff ist Julio Jones. (SERVICE: NFL-Wissen - die Positionen im Football)
Julio Jones als Kampfansage an die Konkurrenz
Der 33-Jährige kommt als Free Agent nach Florida, wo er einen Einjahresvertrag unterschrieb. Der Wide Receiver hat in der vergangenen Spielzeit zwar die statistisch schlechteste Saison seiner Karriere hingelegt, kämpfte bei den Tennessee Titans jedoch auch mit Verletzungsproblemen.
Doch auch ohne diese Verletzungen ist festzuhalten, dass der Julio Jones im Jahr 2022 nicht mehr der alles dominierende Receiver ist, der er in früheren Jahren war. Dennoch sind die Qualitäten des Erstrundenpicks von 2011 weiterhin unbestritten. Zumal Jones nicht als Receiver Nummer eins verpflichtet wurde. (NFL-Transfers - die größten Trades und heißesten Gerüchte im TICKER)
In der Liste der möglichen Passempfänger Bradys standen bereits vor Jones‘ Verpflichtung so klangvolle Namen wie Mike Evans, Chris Godwin und Russell Gage. Dazu kommen noch Tyler Johnson und Jaelon Darden. Die Bucs gönnen sich also den Luxus, einen Julio Jones als Receiver vier oder fünf ins Roster zu nehmen.
Noch deutlicher können die Verantwortlichen ihr Vorhaben nicht machen: Mit Tom Brady soll es den zweiten Titel im dritten Jahr der Zusammenarbeit geben.
Gronkowski gibt Brady einen Korb
Fast wäre die Offense noch prominenter besetzt gewesen. Lange Zeit stand nach Bradys Comeback auch eine Rückkehr Rob Gronkowskis im Raum. Erst vor einem Monat kündigte der Tight End, der mit Brady zusammen viermal den Super Bowl gewinnen konnte, endgültig seinen Rücktritt an. (NEWS: NFL-Megastar hört auf - Brady reagiert)
Davor hatte „Gronk“ jedoch noch versucht, Julian Edelman zu einer NFL-Rückkehr in Tampa Bay zu überreden und so das Erfolgs-Trio wieder zu vereinigen. Dort biss er allerdings auf Granit.
Auf diesem Wege konnten also keine Verstärkungen gefunden werden. Auf traditionellem Wege waren die Bucs dafür umso erfolgreicher. Nur wenige Tage nach Bradys Ankündigung, für ein weiteres Jahr in die NFL zurückzukommen, sicherte sich Tampa Bay die Dienste von Russell Gage.
Der 26-Jährige kam von den Atlanta Falcons, wo er in den beiden letzten Spielzeiten jeweils knapp 800 Receiving Yards sammelte.
Auch das Laufspiel beeindruckt
Dazu wurde mit Kyle Rudolph die nach den Abgängen von O. J. Howard und Gronkowski ausgedünnte Position des Tight Ends gestärkt. Ähnlich wie Gronkowski ist er ein hervorragender Blocker, der zudem noch fangen kann. Das stellte er mit 479 Catches für 4.745 Yards und 49 Touchdowns in seiner Karriere unter Beweis.
Aber nicht nur im Passspiel hat Brady schon fast die Qual der Wahl - auch im Laufspiel kann sich Brady fast schon nach Belieben die Spielzüge aussuchen. Mit Leonard Fournette, der in der vergangenen Saison für über 800 Yards lief, wurde um drei Jahre verlängert.
Dazu kommt Ronald Jones II, der letztes Jahr zwar lediglich 428 Yards mit dem Ball unterwegs war, in den zwei Spielzeiten zuvor jedoch mit 978 beziehungsweise 724 Yards sein Können beeindruckend unter Beweis gestellt hatte. (SERVICE: NFL-Wissen - die wichtigsten Begriffe im Football)
Jensen-Schock für Brady
Es ist also alles bereitet, um Tom Bradys achten Titel in seiner 23. Saison zu verwirklichen - auch wenn die Verletzung von Ryan Jensen ein bitterer Rückschlag ist. Der Center, in der vergangenen Saison in den Pro Bowl gewählt, fällt wegen einer Knieverletzung monatelang aus.
Der mittlerweile vom Trainerposten ins Front Office gewechselte Bruce Arians ist auf jeden Fall „begeistert“, dass Brady beschlossen hat, „weiterzuspielen und einen weiteren Titel gewinnen will. Er hat nach wie vor das Niveau dazu“.
Die neue Bucs-Offense bietet Brady alle Möglichkeiten, um der Welt zu beweisen, dass sein Rücktritt vom Rücktritt die einzig richtige Entscheidung war.