Cinderella-Story in der NFL!
Von Wendy‘s zur NFL-Sensation
Die Kansas City Chiefs haben auch ihr zweites Saisonspiel gewonnen. Beim 27:24-Sieg über die Los Angeles Chargers spielte sich Jaylen Watson in den Vordergrund. Der Chiefs-Cornerback fing einen Pass vom gegnerischen Quarterback Justin Herbert ab und trug diesen zu einem 99-Yards-Touchdown in die gegnerische Endzone.
„Ich weiß gar nicht, was in dem Moment passiert ist“, sagte der 23-Jährige nach Spielende bei „NFL Network“ und fügte an: „Es ist alles so surreal.“
Mit diesem Play dürfte er die Experten überrascht haben. Schließlich wurde er beim NFL Draft in diesem Jahr erst in der siebten Runde ausgewählt.
Dafür hat der Verteidiger hart gekämpft, denn sein Weg in die NFL ist keinesfalls einfach verlaufen.
Watson half bei seiner Mutter aus
Watson spielte zunächst für zwei Jahre am Ventura College in Kalifornien. Dort empfahl er sich für die ruhmreiche University of Southern California, besser bekannt als USC. Zum Einsatz kam er dort allerdings nie, musste er doch noch einige Kurse nachholen, um die akademischen Anforderungen zu erfüllen.
Nach einem Jahr als Redshirt (Spieler, der ein Jahr lang nicht am aktiven Spielbetrieb teilnimmt, Anm.d.Red.) ging er zurück nach Georgia zu seiner Mutter. Dort half er bei der örtlichen Wendy‘s-Filiale (Schnellrestaurant, Anm.d.Red.) aus, die von seiner Mutter geführt wurde.
„Ich liebe sie über alles, aber es war schlimm“, erklärte er dazu lachend in der Vorbereitung auf seine erste NFL-Saison. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der NFL)
„Es ist so schlimm, dass man keine Pause von seiner Mutter bekommt - man geht zur Arbeit, ist bei seiner Mutter, man geht nach Hause, ist bei seiner Mutter. Man kann nicht einmal über die Arbeit reden. Es ist einfach schlimm. Aber ich liebe sie immer noch“, so der Sportler weiter.
Lange musste er sich um den Verkauf von Pommes und Hamburger aber nicht kümmern, denn mit Washington State fand er schnell ein neues College-Team. Dort wurde Watson in der Folge sofort zum Starter und spielte sich in den Fokus der NFL-Teams.
Draft durch die Chiefs besonders
Als dann Ende April der Draft anstand, übermannte ihn allerdings die Nervosität. „Ich wusste, dass ich ein Tag-3-Spieler bin. Alle ärgerten mich ständig und sie nervten mich auch“, erinnerte sich Watson sich an den Tag zurück. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur NFL)
Vor dem 243. Pick bekam er endlich den erlösenden Anruf. „Ich wollte unbedingt nach Kansas City. Beim Anruf sah ich dann die Vorwahl aus dem Raum Kansas City. Mein Freund und ich haben uns angeschaut, unsere Augen wurden riesengroß und sie sagten: ‚Hier sind die Chiefs.‘ Ich war so aufgeregt, dass ich in vollem Tempo die Straße heruntergerannt bin“, schilderte er seine Geschichte vom Draft-Tag.
Nun spielt er bei seinem Lieblingsteam und hat direkt in seinem zweiten Spiel von sich reden gemacht - und das, obwohl er eigentlich nur geringe Chancen auf den 53-Mann-Kader hatte.
Das dürfte vor allem seinen größten Fan gefreut haben. „Meine Mutter hat mich immer unterstützt. Ich hatte viele Hochs und Tiefs in meinem Leben. Egal ob ich Rapper oder Schauspieler oder was auch immer sein wollte, sie hat mir immer Mut zugesprochen“, dankte Watson seiner „Superfrau“.