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NFL: Hochbrisanter Stunk im Football-Imperium

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NFL: Hochbrisanter Stunk im Football-Imperium

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Hochbrisanter Stunk in der NFL

Die NFL verstrickt sich in einen pikanten Streit mit der Spielergewerkschaft. Sie wirft ihr vor, den um bessere Bezahlung kämpfenden Running Backs geraten zu haben, Verletzungen als Verhandlungs-Trick vorzutäuschen und aufzubauschen.
Bereits in der ersten Woche der aktuellen NFL-Saison musste Jets-Quarterback einen schweren Rückschlag hinnehmen. Der 39-Jährige will sich trotzdem nach seinem Achillessehnenriss zurückkämpfen.
Franziska Wendler
Franziska Wendler

Es war eines der Aufreger-Themen in der NFL-Offseason. Die Zukunft der Running Backs, genauer gesagt ihre Vertragssituation in der besten Football-Liga der Welt. Während vor allem Quarterbacks, aber auch Spieler unzähliger anderer Positionsgruppen, einen Mega-Vertrag nach dem anderen abstauben, gehen die Running Backs vergleichsweise leer aus.

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Gewiss, am Hungertuch nagen die Sportler deswegen noch lange nicht, die Unterschiede zu ihren Teamkollegen sind dennoch mitunter frappierend.

Mit Franchise Tags werden die besten Running Backs an die Teams gebunden, langfristig sind Verträge dieser Positionsgruppe ohnehin zumeist nicht. Mit Saquon Barkley (Giants) und Josh Jacobs (Raiders) waren zwei der prominentesten Spieler unzufrieden und zeitweise im Holdout. Colts-Star Jonathan Taylor zoffte sich ebenfalls mit seiner Franchise, ohne Erfolg.

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Vor diesem Kontext hochinteressant ist ein Schreiben, das nun an die Öffentlichkeit gekommen ist.

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Fake-Verletzungen der Running Backs?

Die Liga hat - wie jetzt bekannt geworden ist - eine Beschwerde gegen die NFL Players Association eingelegt, also die Spielergewerkschaft. Darin wird behauptet, dass führende Gewerkschaftsmitglieder - unter anderem Präsident JC Tretter - den Running Backs dazu geraten haben sollen, „Verletzungen vorzutäuschen oder bei Verletzungen zu übertreiben“, um ihren Einfluss bei Vertragsverhandlungen zu erhöhen.

Die Beschwerde wurde bereits am 11. September eingereicht und wird laut US-Medien nun von einem Schlichter geprüft.

In einem Memo an den Exekutivausschuss des Ligavorstands, das The Associated Press vorliegt, heißt es, dass die Gewerkschaft den Running Backs diesen Vorschlag während eines Zoom-Meetings vor der Saison unterbreitet haben soll.

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Laut NFL würde jeder Spieler gegen den Tarifvertrag verstoßen, wenn er den Rat der Gewerkschaft befolgt und eine Verletzung vortäuscht.

NFL beschwert sich

„Dieses Verhalten ist ein klarer Verstoß gegen die Vereinbarung der Gewerkschaft, sich nach besten Kräften zu bemühen, die Bedingungen des [CBA] treu zu erfüllen und dafür zu sorgen, dass die Bedingungen aller NFL-Spielerverträge von den Spielern vollständig erfüllt werden“, heißt es in dem Memo.

Und weiter: „Das Verhalten der Gewerkschaft ist auch deshalb rücksichtslos, weil jeder Spieler, der sich entscheidet, diesem Rat zu folgen und unzulässigerweise Leistungen im Rahmen seines Spielervertrags zu verweigern, mit Disziplinarmaßnahmen und finanzieller Haftung im Rahmen der CBA, der Klubregeln und/oder des Spielervertrags rechnen muss.“

Philadelphia Eagles vs Detroit Lions Wide receiver Amon-Ra St. Brown (14) of the Detroit Lions attempts to catch the ball during an NFL, American Football Herren, USA football game between the Detroit Lions and the Philadelphia Eagles in Detroit, Michigan USA, on Sunday, September 11, 2022. Detroit Michigan United States PUBLICATIONxNOTxINxFRA Copyright: xAmyxLemusx originalFilename:lemus-philadel220911_npb4N.jpg
NFL, American Football Herren, USA Detroit Lions at Minnesota Vikings, Sep 25, 2022; Minneapolis, Minnesota, USA; Detroit Lions wide receiver Amon-Ra St. Brown (14) runs the ball after a catch from quarterback Jared Goff (not pictured) against the Minnesota Vikings during the first quarter at U.S. Bank Stadium. Mandatory Credit: Jeffrey Becker-USA TODAY Sports, 25.09.2022 12:19:25, 19115199, NPStrans, NFL, Detroit Lions, Amon-Ra St. Brown, U.S. Bank Stadium, Jared Goff, Minnesota Vikings, TopPic PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY Copyright: xJeffreyxBeckerx 19115199
Syndication: Detroit Free Press Detroit Lions wide receiver Amon-Ra St. Brown (14) practices during OTAs at Detroit Lions headquarters in Allen Park on Thursday, June 1, 2023. , EDITORIAL USE ONLY PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY Copyright: xJunfuxHanx 0258582861st
GELSENKIRCHEN - (LR) American football player Equanimeous St. Brown, American football player Amon-Ra St. Brown during the International Friendly, Länderspiel, Nationalmannschaft match between Germany and Colombia at Veltins-Arena on June 20, 2023 in Gelsenkirchen, Germany. AP Dutch Height BART STOUTJESDYK International Friendly 2023 xVIxANPxSportx xBartxStoutjesdijkxIVx 472078268 originalFilename: 472078268.jpg
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Die Deutschen in der NFL

Aussagen des Gewerkschaftsboss lassen aufhorchen

So wird die Gewerkschaft in der Liga-Beschwerde dazu aufgefordert, „dieses unangemesssene Verhalten zu unterlassen und andere Maßnahmen zu ergreifen, die der Schlichter für angemessen hält.“

Bereits im Juli hatte sich Gewerkschaftsboss Tretter im Podcast des ehemaligen NFL-Profis Ross Tucker auf vielsagende Weise zu den Vertragsproblemen geäußert, mit denen Running Backs konfrontiert sind.

„Man muss versuchen, so viel Einfluss wie möglich zu nehmen“, erklärte der ehemalige Center der Green Bay Packers und Cleveland Browns seinerzeit. „Und das ist die schwierige Sache bei Dingen wie dem Franchise Tag. Es verringert deinen Einfluss, aber dann musst du kreative Wege finden, um anderswo Einfluss zu nehmen.“

Tretter sprach Fake-Verletzungen bereits an

Auch den nun vorgebrachten Vorwurf der vorgetäuschten Verletzungen adressierte Tretter seinerzeit. „Ich glaube nicht, dass irgendjemand sagen würde, dass es vorgetäuschte Verletzungen waren, aber wir haben Spieler gesehen, die nicht dort sein wollten, wo sie jetzt sind, die Verletzungen hatten, die sie unfähig machten, zu trainieren und zu spielen, aber man kann keine Geldstrafe bekommen und man kann auch nicht dafür bestraft werden, dass man es nicht gemeldet hat.“

Dass die Vorwürfe der NFL vermutlich alles andere als aus der Luft gegriffen sind, lässt derweil eine weitere Aussage von Tretter in Bezug auf mögliche Fake-Verletzungen vermuten. „Es gibt solche Probleme. Ich glaube nicht, dass ich das jemals empfehlen darf, zumindest nicht öffentlich. Aber ich denke, dass jeder Spieler einen Weg finden muss, ein Druckmittel aufzubauen, um eine faire Lösung zu finden. Und das ist es, was all diese Jungs wollen, nämlich eine faire Entlohnung.“

Nun liegt es an dem für die Beschwerde eingesetzten Schlichter, zwischen den Parteien zu vermitteln.