Deutschland verliert in Rosi Mittermaier eine seiner größten Wintersportlerinnen.
„Du bleibst im Herzen für immer“
Im Alter von 72 Jahren ist die zweimalige Olympiasiegerin am Mittwoch nach schwerer Krankheit friedlich eingeschlafen. Dies bestätigte die Familie dem BR. (NEWS: Ski-Legende Mittermaier ist tot)
In die Geschichtsbücher ging die Ski-Legende, die mit vollem Namen Rosa Katharina Mittermaier-Neureuther heißt, bei den Olympischen Spielen 1976 in Innsbruck ein. Sie gewann sowohl Gold in der Abfahrt als auch im Slalom und legte Silber im Riesenslalom drauf. Nach diesem Erfolg wurde sie „Gold-Rosi“ getauft.
Neben ihren sportlichen Erfolgen war die Münchnerin auch wegen ihrer bodenständigen Art eine Sympathieträgerin. „Wir haben einen fantastischen Menschen verloren. Rosi hatte ein Herz so groß wie ein Bus, sie war immer für jeden da - das war einzigartig“, sagte Markus Wasmeier, Doppel-Olympiasieger von 1994 und Freund der Familie, dem SID: „So einen Menschen findet man nicht wieder, sie hinterlässt eine riesige Lücke.“
DSV-Präsident: „Wir trauern um ein großes Vorbild“
Auch der Deutsche Skiverband DSV hob ihre menschliche Seite hervor. „Mittermaier galt als der wahrscheinlich natürlichste Superstar, den es je im Sportbereich gegeben hat. Und tatsächlich stand für Rosi immer der Mensch im Vordergrund. Ungerechtigkeit, Neid und Missgunst konnte und wollte sie nie akzeptieren. Übertriebener Ehrgeiz und Verbissenheit waren ihr fremd. Stattdessen unterstützte sie Konkurrentinnen. Zu helfen, war ihr ein Leben lang oberstes Prinzip“, schrieb der Verband auf seiner Homepage.
Laut DSV-Präsident Dr. Franz Steinle verliert die Skifamilie mit dem Tod Mittermaiers „eine außergewöhnliche Persönlichkeit, die über den Sport hinaus zu Recht große Popularität genoss. Sie war eine Seele von Mensch. Der Sport hat ihr Werte wie Freundschaft und Fairness vermittelt, und diese Werte hielt sie ihr Leben lang hoch. Wir trauern um ein großes Vorbild.“
Auch der FC Bayern München bleibt vom Ableben der großen Sportlerin nicht unberührt. FCB-Präsident Herbert Hainer bezeichnet sie als „eine der größten deutschen Sportlerinnen und eine einzigartige bayerische Sympathieträgerin“.
Der bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder wird vor allem „ihr großes Herz und ihre unvergessliche Zugewandtheit“ vermissen. Neben all ihrer Verdienste um den deutschen Sport war sie auch wegen ihrer menschlichen Seite „Vorbild für uns alle“.
Thomas Weikert, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes DOSB, erinnert an Mittermaiers Erfolge bei Olympia, die für ihn zu den prägendsten Momenten seiner Jugend gehören. Dazu bedankt er sich „für die Begeisterung, die du bei so vielen Menschen ausgelöst hast und für dein Engagement weit über den Sport hinaus“.
Tina Winklmann, sportpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, sprach von einem Schock, der mitten ins Herz trifft. „Du warst ein Vorbild. Du bleibst im Herzen für immer.“
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