Die Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick hat vor dem Beginn der Biathlon-WM Alarm geschlagen. Die einstige Topathletin macht sich Sorgen um den sportlichen Nachwuchs in Deutschland.
"Bedenklich": Deutscher Ex-Biathlon-Star schlägt vor WM Alarm
„Bedenklich“: Ex-Biathlon-Star in Sorge
„Insgesamt ist in Deutschland die Dichte bei den Frauen nicht so groß. Es haben sich nur vier über die normale WM-Norm qualifiziert, davon fällt Vanessa Voigt aus“, monierte Herrmann-Wick im Gespräch mit der Rheinischen Post.
„Dass es nur drei unserer WM-Starterinnen in dieser Saison bisher unter die Top 15 geschafft haben, ist etwas bedenklich“, sagte die Sprint-Weltmeisterin von 2023.
Herrmann-Wick legt den Finger in die Wunde
Früher sei das WM-Ticket selbst beim Vorstoß unter die Top sechs nicht sicher gewesen, „weil viele besser waren. Jetzt sucht man händeringend nach dieser vierten und fünften Person.“
Herrmann-Wick, die die WM (12. bis 23. Februar) als TV-Expertin des ZDF begleiten wird, nannte auch einen Erklärungsansatz: „Das liegt auch daran, dass genau in diesem Alter, in dem man jetzt den Sprung nach vorne schaffen müsste, die Decke der Talente in Deutschland dünn ist.“
Einige von den Nachwuchs-Athletinnen hätten sich verbessert, „aber es ist dann noch ein Schritt bis zum Weltcup, bis zur Weltklasse, bis zu einer WM, und dann noch zu einer Medaille, auch zu einer Staffelmedaille“, betonte Herrmann-Wick.
„Eine Franzi macht das auch nicht mehr ewig“
Aktuell falle dieses Problem noch nicht allzu sehr ins Gewicht, da mit Franziska Preuß und Selina Grotian zwei deutsche Biathletinnen überzeugen. „Aber eine Franzi macht auch nicht mehr ewig im Weltcup mit. Man muss im DSV daher dranbleiben, weiterkämpfen und eine konstante Basis hinter den Besten aufbauen.“
Chancen gebe es durchaus, meinte die 36-Jährige: „Es sind einige Junge da, die sehr viel Potenzial zeigen. Die müssen es dann aber auch erstmal zur Weltklasse schaffen.“