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Biathlon-WM: "Irgendwann hatte ich keine Lust mehr zu kämpfen" - der innere Kampf von Julia Simon

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Biathlon-WM: "Irgendwann hatte ich keine Lust mehr zu kämpfen" - der innere Kampf von Julia Simon

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Der innere Kampf eines Superstars

Julia Simon spricht über ihre herausragende Leistung bei der Biathlon-Weltmeisterschaft - und die Vorwürfe, die ihr die Medaillenjagd unmöglich hätten machen können.
Julia Simon spricht über die Vorwürfe ihrer Teamkolleginnen
Julia Simon spricht über die Vorwürfe ihrer Teamkolleginnen
© IMAGO/Bildbyran
SPORT1
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von SPORT1

Julia Simon ist von ihren Erfolgen bei der Biathlon-Weltmeisterschaft selbst überrascht. Die französische Spitzenathletin ließ sich von den schweren Vorwürfen gegen ihre Person nicht unterkriegen - auch wenn sie einige dunkle Tage hatte.

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„Es gab komplizierte Momente“, sagte Simon, die ganze vier WM-Siege abstaubte, im Interview mit der L‘Équipe: „Aber ich konnte mich auf Vertrauenspersonen stützen, die mir geholfen haben, die mich auf diesem geraden Weg gehalten haben, die mir gesagt haben, dass ich den Kopf habe, um mit all dem umzugehen, und die versucht haben, all diese Probleme in eine Schublade zu stecken und sie zu schließen, wenn ich auf die Skier kam.“

Ehrlich gesagt habe sie aber trotzdem „nicht damit gerechnet, eine so großartige Weltmeisterschaft zu schaffen.“

Simon: „Es ist wichtig, die Dinge richtig zu stellen“

Die großen Erfolge seien dabei allerdings ohnehin nicht so wichtig: „Ich schaue nicht so sehr auf die Zahlen. Mit den Medien wird man an einem Tag auf ein Podest gestellt und am nächsten Tag wieder heruntergeholt. Ich habe es selbst erlebt. Ich weiß, dass es weh tut.“

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Sie sei ins Rampenlicht gestellt worden, für Dinge, „die auch nicht angenehm waren. Es ist also wichtig, die Dinge richtigzustellen, für den Biathlon im Rampenlicht zu stehen, für die Dinge, die ich mag, das ist etwas, das zählt. "

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Zum Hintergrund: Simon war von zwei französischen Teamkolleginnen des Kreditkartenbetrugs beschuldigt worden. Sie selbst hatte sich als Opfer beschrieben und wegen Identitätsdiebstahl geklagt. Der Ausgang des Falls ist noch offen.

Als die Vorwürfe öffentlich wurden, tobte in Simon ein innerer Kampf: „Es gab immer zwei Persönlichkeiten. Die eine war im Kämpfermodus, wie ich es auf den Skiern sein kann, indem ich zeigen wollte, dass ich stärker bin, dass ich mich von all dem wieder erholen werde.“ Und dann war da noch die andere, „die sich sagte, dass man mich so weit nach unten gezogen hatte, dass ich irgendwann keine Lust mehr hatte, zu kämpfen.“

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„Du bist auf der Titelseite einer Zeitung ...“

Schlimm sei das völlig neue Ausmaß der Wahrnehmung gewesen, dem sie sich plötzlich ausgesetzt sah: „Du bist auf der Titelseite einer Zeitung mit der Überschrift ‚Julia Simon in Polizeigewahrsam‘, obwohl du noch nie wegen deiner sportlichen Leistungen auf der Titelseite warst, das frustriert einen ab einem bestimmten Zeitpunkt.

Simon gab die sportlich perfekte Antwort. Als Königin der Weltmeisterschaft wolle sie sich aber nicht bezeichnen. Unter anderem, weil ihre Teamkollegin Justine Braisaz-Bouchet - die sie öffentlich angeklagt hatte - ebenfalls fünf Medaillen geholt hat.

„Das französische Team ist die Königin der Weltmeisterschaft. Das ist schon verrückt“, sagte Simon: „Es ermöglicht mir auch, die Monster wie Johannes Bö oder Martin Fourcade zu erkennen. Denn es ist anstrengend, an der Spitze zu stehen und das mehrere Jahre hintereinander, das ist wirklich sehr schwer.“