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Biathlon-Star rechnet ab: "Ich kann es nicht mehr ertragen"

„Ich kann es nicht mehr ertragen“

Ingrid Landmark Tandrevold hat eine schwierige Biathlon-Saison hinter sich. Nun kritisiert die Norwegerin den medialen Umgang mit ihrer Person.
Mit Johannes Thingnes Bö verabschiedet sich eine wahre Biathlon-Legende. Doch trotz seiner fünf Titel im Gesamtweltcup ist der Norweger nicht Rekordsieger. SPORT1 zeigt die erfolgreichsten Biathleten der Weltcup-Geschichte.
Ingrid Landmark Tandrevold hat eine schwierige Biathlon-Saison hinter sich. Nun kritisiert die Norwegerin den medialen Umgang mit ihrer Person.

Die norwegische Biathletin Ingrid Landmark Tandrevold hat nach einer turbulenten Saison die mediale Berichterstattung über ihre Person kritisiert.

„Ich habe nicht das Gefühl, dass sie mich als Mitmenschen betrachten, sondern sie mehr an Clickbait denken, den sie erzeugen können“, klagte die 28-Jährige im Podcast „Big 5 med Nils og Harald“.

Besonders eine Szene aus dem vergangenen Winter sei Tandrevold in Erinnerung geblieben: Nach einem enttäuschenden Rennen habe ihre Mutter „drei Absperrungen überwunden“, um sie zu umarmen.

„Und die Medien sagen: ‚Geben Sie uns ein Interview darüber, wie schrecklich es ist, Ingrids Mutter zu sein‘. Da möchte ich am liebsten boykottieren“, schilderte Tandrevold.

Medienboykott? „Ich traue mich nicht“

Letztendlich kam es jedoch zu keinem Medienboykott von Tandrevold. „Ich traue mich nicht. Ich versuche einfach, langweilige Antworten zu geben. Aber auch das kann ich nicht, ich bin eine lausige Schauspielerin“, erklärte die Norwegerin.

Inzwischen versuche sie, in Interviews nicht mehr sie selbst zu sein. „Ich kann es nicht mehr ertragen“, betonte Tandrevold.

Doch auch das Verstellen gelinge ihr kaum. „Es ist offensichtlich, dass es nicht funktioniert, aber ich versuche, politisch korrekt und langweilig zu antworten“, fuhr die Biathletin fort.

Harte Saison für Tandrevold

In der abgelaufenen Saison stand Tandrevold gleich mehrfach im Fokus. So musste sie sich unter anderem einer Herzoperation unterziehen und verpasste deshalb einen Großteil der Wettbewerbe.

Zwar gewann sie mit den norwegischen Damen Staffel-Silber bei der Biathlon-WM, doch oft ansonsten lief für die 28-Jährige nicht viel zusammen.

Nach mehreren Strafrunden in der Mixed-Staffel bei der WM wurde sie zur Zielscheibe massiver Kritik und Anfeindungen. Einige der Hassnachrichten, die sie im Internet erhalten hatte, veröffentlichte Tandrevold sogar.