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Biathlon: "Das ist eine gewaltige Sensation!"

„Das ist eine gewaltige Sensation!“

Beim Biathlon-Einzel der Damen in Östersund sorgt die junge Finnin Sonja Leinamo für eine dicke Überraschung. Auch eine Legende ist verblüfft über den Leistungssprung.
Franziska Preuß wackelt erneut am Schießstand und verpasst eine gute Platzierung. Auch ihre Teamkolleginnen enttäuschen beim Sieg von Dorothea Wierer.
Beim Biathlon-Einzel der Damen in Östersund sorgt die junge Finnin Sonja Leinamo für eine dicke Überraschung. Auch eine Legende ist verblüfft über den Leistungssprung.

Sie war die größte Überraschung eines an Überraschungen reichen Wettkampftags: Sonja Leinamo hat im schwedischen Östersund nur knapp ihren ersten Sieg im Biathlon-Weltcup verpasst.

Am Ende des 15 Kilometer langen Einzel-Wettbewerbs konnte nur die Italienerin Dorothea Wierer - deren Sieg zum jetzigen Zeitpunkt ebenfalls unerwartet kam - die Finnin um gerade einmal 0,3 Sekunden schlagen. Der dritte Platz der Französin Camille Bened rundete ein Podium ab, auf das vor dem Rennen definitiv niemand gewettet hätte.

Vor allem im nordischen Raum schlug der Erfolg der 23-Jährigen hohe Wellen. „Das ist eine gewaltige Sensation!“, betonte der schwedische Kommentator Ola Bränholm während der Übertragung des Fernsehsenders SVT.

In Leinamos Heimat kam derweil die finnische Biathlon-Legende Kaisa Mäkäräinen gar nicht mehr aus dem Staunen.

Biathlon: Auch Mäkäräinen staunt über Leinamo

„Ich bin überrascht. Ich denke, das sind alle. Sonja hat in dieser frühen Saison bereits gezeigt, dass sie sich seit dem letzten Jahr enorm weiterentwickelt hat“, sagte die 42-Jährige dem finnischen Fernsehsender Yle.

Während sich Favoritinnen wie auch Franziska Preuß am Dienstag am Schießstand einige Fehler einhandelten, konnte Leinamo mit nur einem Schießfehler die Basis für ihren Erfolg legen.

Die dreimalige Gesamtweltcup-Siegerin Mäkäräinen erklärt Leinamos starke Leistungen am Schießstand vor allem mit gemeinsamen Trainingseinheiten mit ihrer Mannschaftskollegin Suvi Minkkinen.

„Wenn sie mit der besten Schützin der Welt trainieren kann, sind große Fortschritte jedes Jahr möglich“, analysierte sie. Aber auch körperlich habe sich Leinamo weiterentwickelt.

Leinamo stand noch nie auf dem Podest

Die Finnin hatte ihr bisher bestes Karriereergebnis im vergangenen Jahr in Oberhof eingefahren. Dort kam sie im Sprint als Achte ins Ziel.

Dementsprechend überrascht zeigte sich die Finnin nun in Östersund auch selbst.

„Ich kann es immer noch nicht glauben. Ich habe um ehrlich gesagt gar nichts davon gewusst bis zum letzten Schießen. Und dann hat mich mein Trainer darüber informiert, dass ich gewinne. Und ich habe gesagt: ‚Wie bitte?‘“, erzählte Leinamo nach dem Rennen im ZDF.