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Ski Alpin: Bomben-Saison? Das fehlt dem deutschen Slalom-Ass zur Weltspitze

Wenn der kleinste Fehler bestraft wird

Schon seit Jahren etabliert sich Linus Straßer in der Weltklasse. Nun soll der Sprung in die absolute Elite folgen. Felix Neureuther glaubt an eine Bomben-Saison - wenn Straßer eine Bedingung erfüllt.
Wolfgang Maier übt im „SKI & BERGE: Das DSV Magazin“ scharfe Kritik am internationalen Ski-Verband rund um den FIS-Präsidenten und den aktuellen Weltcup-Kalender.
Schon seit Jahren etabliert sich Linus Straßer in der Weltklasse. Nun soll der Sprung in die absolute Elite folgen. Felix Neureuther glaubt an eine Bomben-Saison - wenn Straßer eine Bedingung erfüllt.

Es ist nicht so, dass Linus Straßer in den vergangenen beiden Wintern schlecht Ski gefahren wäre.

Zwei Weltcup-Siege konnte er seiner Vita hinzufügen, tatsächlich gelangen ihm auch die einzigen für die Alpinen des Deutschen Skiverbandes (DSV). Ja, die „letzten zwei Jahre“, sagt der Olympiazweite mit der Mannschaft, „waren richtig cool“. Er hat sich in der Weltklasse etabliert, keine Frage. (NEWS: Alles zum Ski Alpin)

Und doch bleibt Luft nach oben für Straßer, der neben den Siegen in Zagreb im Januar 2021 und dem prestigeträchtigen in Schladming kurz vor Olympia noch weitere drei Mal aufs Podest fuhr. Das Zauberwort heißt: Konstanz. „Dass ich ganz vorne vorne mitfahren kann, haben alle gesehen“, sagt er, „aber das Schwierigste ist, die Konstanz hinzubekommen“ - damit man dann eben „konstant vorne mitfährt“.

Womit die Zielsetzung für diese Saison, die im Februar mit der WM in Courchevel/Meribel in Frankreich ihren Höhepunkt erreicht, auch schon benannt ist. Und nicht nur von Straßer. „Dass der Linus Skifahren kann“, sagt etwa Felix Neureuther über den ehemaligen Mannschaftskollegen, „das weiß man seit zehn Jahren“. Wenn er jetzt noch Konstanz reinbekomme, dann werde Straßer „eine Bomben-Saison“ fahren.

Ski-Boss Maier glaubt an Straßer

Diese traut auch DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier im Gespräch mit SPORT1 dem 30-Jährigen zu. Straßer sei nun in einem Alter, in dem er auch in die Weltspitze vordringen könne.

Aufgrund von Problemen mit der Patellasehne hatte sich Straßer in der Vergangenheit auf den Slalom konzentriert. Auch wegen seiner „ganz besonderen Fähigkeiten“ soll er nun aber auch wieder in anderen Disziplinen an den Start gehen. (BERICHT: Ski-Boss kündigt Top-Resultate an)

Am Sonntag steht in Val d‘Isere (ab 9.30 Uhr im SPORT1-Liveticker) das erste Slalom-Rennen des Winters an, es wird eine erste Standortbestimmung sein, doch das mit der Konstanz ist so eine Sache: Straßer bewegt sich in einer Disziplin, in der die Leistungsdichte brutal hoch ist - und in der kleinste Fehler bestraft werden. „Es ist“, betont er, „ein extrem hartes Business“. Gerade im Slalom, wo es vergangene Saison in zehn Rennen acht Sieger gab. (SERVICE: Weltcupkalender)

Konstanz ist für Straßer das Zauberwort

Konstanz reinbringen heißt für den 30 Jahre alten Münchner, seit Juni verheiratet und zudem werdender Vater: erst mal in einem Rennen zwei gleichwertig gute Läufe runterbringen.

Was also ist zu tun? „Konstanz“, das sei ein „Zusammenspiel aus mehreren Faktoren“. Vor allem „das Mentale“ spiele aber eine große Rolle. Der Slalom, hat Straßer schon oft festgestellt, „ist eine extreme Kopfsache“.

Und Kopfsache bedeutet auch: mit Köpfchen fahren. „Man muss“, weiß Straßer, „nicht immer hundert Prozent fahren“, um ganz vorne zu sein. Es sei alles auch „eine Frage der Dosierung, das ist das Hauptthema“. In der Tat geht es für Straßer, der in der abgelaufenen Saison immerhin so konstant fuhr, dass er den fünften Platz im Slalom-Weltcup belegte, jetzt „um die letzten paar Prozent“. (SERVICE: Weltcupstände)

Also um Details, die ihn vom gelegentlichen zum regelmäßigen Gast auf dem Siegertreppchen machen. (SERVICE: Alle Ergebnisse)

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mit Sport-Informationsdienst (SID)