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Ski Alpin: Sölden-Zoff! Ski-Legenden weisen Shiffrin und Co. zurecht

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Ski Alpin: Sölden-Zoff! Ski-Legenden weisen Shiffrin und Co. zurecht

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Legenden weisen Ski-Stars zurecht

Knapp zwei Wochen vor dem Auftakt in den Ski-Weltcup in Sölden wird die Debatte um den geeigneten Zeitpunkt für den Saisonstart immer hitziger. Auch Superstar Mikaela Shiffrin bekommt ihr Fett weg.
US-Ski-Star Mikaela Shiffrin feiert ihre drei WM-Medaillen in "La Folie Douce" ausgelassen. Die Amerikanerin tanzt auf dem Balkon und gönnt sich dabei Champagner.
SPORT1
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von SPORT1

Der Klimawandel und die damit einhergehenden Folgen sorgen für hitzige Diskussionen im alpinen Ski-Rennsport! Im Mittelpunkt der Debatten steht der frühe Saisonauftakt Ende Oktober auf dem Rettenbachgletscher in Sölden.

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Hohe Temperaturen und Schneemangel bereiten aktuellen Superstars wie der US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin und der Schweizerin Lara Gut-Behrami erhebliches Kopfzerbrechen, während einige Ski-Legenden dagegenhalten, genauso wie der deutsche Abfahrer Thomas Dreßen.

„Wenn die Leute im Zielraum im T-Shirt rumlaufen und jene vor dem Fernseher Badehose tragen, ist das nicht logisch“, erklärte Gut-Berahmi in der vergangenen Woche beim Schweizer Blick. „Das weckt bei ihnen doch keine Lust, selbst Ski zu fahren.“

Auch für Shiffrin, mit 88 Weltcup-Siegen der erfolgreichste Ski-Star der Geschichte, ist der Auftakt Ende Oktober der falsche Zeitpunkt, um eine neue Saison zu starten, weshalb die 28-Jährige dafür plädiert, den Kalender zu überdenken.

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Shiffrin hinterfragt Weltcup-Auftakt

„Ich kann zwar jederzeit, auch bei warmen Temperaturen, in den mentalen Zustand kommen, um Rennen zu fahren“, sagte Shiffrin in der vergangenen Woche. „Aber macht das wirklich Sinn? Bis zu welchem Grad sollten wir unsere Umwelt an einen Zeitplan anpassen, den wir haben wollen? Oder sollten wir unsere Zeitpläne der Umwelt anpassen?“

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Heftiger Gegenwind ließ nicht lange auf sich warten. Marc Girardelli, wie Shiffrin fünfmaliger Gewinner des Gesamtweltcups, ärgert sich regelrecht über diese Aussagen: „Idole wie Shiffrin und Gut-Behrami sollten endlich damit aufhören, an dem Ast zu sägen, auf dem sie selber sitzen!“

Der gebürtige Österreicher, der den Großteil seiner Karriere für Luxemburg an den Start gegangen war, könne „Mikaela Shiffrin versichern, dass in Sölden mit einer höchst umweltfreundlichen Technologie Schnee produziert wird“.

Zugute kam den Organisatoren des Rennwochenendes in Sölden der Temperatursturz am vergangenen Wochenende, weshalb der Riesenslalom-Hang optimal präpariert werden konnte und die Rennen bei den Männern und Frauen Ende Oktober so gut wie sicher über die Bühne gehen können.

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Mangelndes Interesse seitens der Zuschauer – wie von Gut-Berahmi vermutet – wischte Girardelli ebenfalls vom Tisch. „Lara Gut sollte daran denken, dass die Australian Open im Tennis in Europa auch auf großes Interesse stoßen, obwohl dieses Turnier in unserem Hochwinter ausgetragen wird.“

Deshalb gebe es „keinen Grund, warum die TV-Zuschauer umgekehrt bei höheren Temperaturen keine Lust auf Ski-Übertragungen haben sollten“, betonte der 60-jährige und erhielt Unterstützung von einer deutschen Ski-Legende.

„Ich war gerade im Supermarkt, wo an der Kasse bereits zwei Monate vor Weihnachten Christstollen angeboten werden“, sagte Frank Wörndl, Slalom-Weltmeister 1987. „Aus demselben Grund braucht die Ski-Industrie den Weltcup-Auftakt im Spätherbst. Die Menschen sollen durch die Rennen Appetit auf den Winter bekommen!“

Dreßen hält flammendes Plädoyer

Während der ehemalige deutsche Skirennläufer und jetzige ARD-Experte Felix Neureuther die Bilder aus Sölden als „sehr verstörend und einfach nicht mehr zeitgemäß“ bezeichnet hatte und der „brutale“ Aufwand, der in Sölden betrieben wird, um die beiden Riesenslalom-Rennen austragen zu können, seines „Erachtens nicht wert“ sei, hält Dreßen ein flammendes Plädoyer für seine Sportart.

„Ich höre so viele negative Sachen über den Skisport generell, dass mir das mittlerweile echt ziemlich auf den Keks geht, wie sich da manche äußern, auch Ex-Sportler. Das geht mir tierisch auf die Nerven“, sagte der 29-Jährige, der von Sölden gesponsort wird, am Dienstag in München im Rahmen der Einkleidung für die neue Alpin-Saison.

Der 29-Jährige habe mit den Sölden-Verantwortlichen gesprochen, wobei diese ihm versichert hätten, dass es sich beim Einsatz der Bagger um Instandhaltungsarbeiten gehandelt haben soll. Von Umwelt-Zerstörung könne keine Rede sein.

Seine Sportart würde zu Unrecht an den Pranger gestellt. „Wenn Kinder heimkommen aus dem Skiurlaub, dann werden die hingestellt als Klima-Kaputtmacher oder wie man das alles nennt. Das kann es nicht sein“, echauffierte sich Dreßen und betonte, dass beispielsweise Flugreisen deutlich klimaschädlicher seien. „Da sollten sich eher mal die hinterfragen, die einfach mal so für zwei Tage zum Saufen an den Ballermann fliegen.“