Nach dem tragischen Tod des italienischen Abfahrers Matteo Franzoso hat der ehemalige Olympiateilnehmer Alan Perathoner schwere Vorwürfe gegen die Sicherheitsvorkehrungen im alpinen Skisport erhoben.
"Mehr Todesfälle als im Motorsport" - Heftige Kritik nach Ski-Tragödie
Heftige Vorwürfe nach Ski-Tragödie
„Es darf einfach nicht passieren, dass eine Streckenabsperrung so wenig Widerstand leistet, dass ein Rennfahrer wie Matteo in einer Holzvorrichtung landet“, sagte Perathoner der Schweizer Zeitung Blick.
Perathoner schilderte, dass er der Familie Franzoso eng verbunden sei. Der 49-Jährige sieht nun dringenden Handlungsbedarf.
„Inzwischen mehr Todesfälle als im Motorsport“
„In der Formel 1 und in der MotoGP hat man aus tödlichen Unfällen gelernt“, führte der Perathoner aus. „Im Skisport dagegen scheint man nichts daraus zu ziehen – und wir haben inzwischen mehr Todesfälle als im Motorsport.“
Besonders schlimm hat es den italienischen Verband getroffen. Für die Ski-Alpin-Nation ist es schon der dritte tödliche Sturz innerhalb eines Jahres. Erst im vergangenen Oktober verunglückte die junge Matilde Lorenzi, im April das Talent Marco Degli Uomini.
Nun folgte mit Franzoso das nächste Talent. Der 25-Jährige stürzte am Samstag im chilenischen Skigebiet La Parva beim Abfahrtstraining schwer.
Franzoso prallte gegen einen Holzzaun
Verschiedenen Berichten zufolge soll sich Franzoso bei einem kleineren Sprung verschätzt haben und von der Strecke abgekommen sein.
Daraufhin habe er zwei Sicherheitsnetze durchschlagen und sei mit dem Kopf voran gegen einen knapp sieben Meter neben der Piste stehenden Holzzaun geprallt.
Franzoso wurde danach mit einem schweren Schädel-Hirn-Trauma in ein Krankenhaus nach Santiago de Chile geflogen. Dort versetzten ihn die Mediziner ins künstliche Koma.