Die Ski-Welt blickt gespannt in Richtung Sölden, wo am letzten Oktober-Wochenende (am 25. und 26. im LIVETICKER) die Weltcup-Saison eröffnet wird. Nachdem bereits im letzten Winter hitzige Debatten zum Thema Sicherheit im Skisport geführt wurden, sorgt ein Detail bei Ski-Star Manuel Feller für Unbehagen.
Ski-Star bemängelt riskante Entscheidung: "Weiß nicht, ob das nötig war"
„Ein Risiko“: Ski-Star übt Kritik
Beim Auftaktrennen auf dem Rettenbachferner wurden kurz vor dem Ziel drei Bodenwellen eingebaut, die vor den Augen der Zuschauer nochmal für Spannung und Spektakel sorgen sollen.
„Ich weiß nicht, ob das jetzt nötig war, beim ersten Rennen auf 3.000 Meter kurz vor dem Ziel sowas einzuschieben“, übte der Österreicher im Gespräch mit dem ORF leise Kritik.
Feller kritisiert Streckenplaner: „Schon ein gewisses Risiko dabei“
Der Riesenslalom von Sölden gilt aufgrund der Höhe und der damit verbundenen geringeren Sauerstoffgehalt sowie der Schwierigkeit des Hangs als besonderer Kraftakt. Dann auch noch drei Bodenwellen bewerkstelligen zu müssen, könnte zu Stürzen und Verletzungen führen.
„Es ist schon ein gewisses Risiko dabei. Vor allem im zweiten Durchgang”, verdeutlichte der 33-Jährige. In diesem müssen die Topfahrer bei nachlassender Piste und schwierigen Licht-Schattenwechseln volles Risiko gehen, um für eine Podiumsplatzierung infrage zu kommen.
„Ich bin jetzt nicht der größte Fan davon. Aber es ist für jeden gleich und wir versuchen, uns darauf einzustellen“, machte er klar.
Ob die Feller-Worte noch Gehör finden, ist unklar. Nach schweren Verletzungen wie beispielsweise jener von Aleksander Aamodt Kilde sowie dem tragischen Todesfall von Matteo Franzoso nach einem Trainingssturz in diesem September herrscht eigentlich eine große Sensibilität in Bezug auf das Thema Sicherheit.
Einige Rennfahrer forderten bereits Lösungen. Selbst wenn der Riesenslalom keine Speed-Disziplin ist, fährt das Risiko schwerer Stürze immer mit.
Feller befeuert Gerüchte über Karriereende
Feller, der in der Riesenslalom-Wertung im Winter 2021/22 auf Rang drei landete, ist aber auch unabhängig von der Bodenwellen-Thematik kein großer Freund des Sölden-Rennens. Sein bestes Ergebnis war ein zwölfter Platz.
„Eine Liebesbeziehung wird es nicht mehr“, stellte er klar und befeuerte ohnehin schon kursierende Gerüchte bezüglich eines baldigen Karriereendes. „Das ist ziemlich sicher mein letztes Sölden-Rennen“, blickte er voraus.
Dies muss allerdings nicht zwangsläufig mit einem generellen Schlussstrich zusammenhängen. Nach zahlreichen Verletzungen konzentriert sich Feller inzwischen größtenteils auf den Slalom und hat bereits nach der letzten Saison überlegt, die Riesenslalom-Ski an den Nagel zu hängen.
Der Technik-Spezialist zählt im Slalom noch immer zur Weltspitze. In den letzten sieben Saisons landete er sechsmal in den Top 10 der Wertung und fünfmal in den Top 5. 2023/24 konnte er die kleine Kristallkugel in seiner Paradedisziplin gar gewinnen. Hinzu kommen sechs Weltcupsiege und Silber bei der Ski-WM 2017.