Wrestling-Bösewichte, die ihre Rolle so gut spielen, dass erboste Fans ihr Wohlergehen bedrohen: In früheren Zeiten gab es das noch öfter - aber auch heute sind sie nicht davor gefeit.

Don Callis, der bei WWE-Konkurrent AEW gerade eine tragende Rolle als finsterer Strippenzieher zieht, ist in Mexiko von einem durchdrehenden Fan attackiert und krankenhausreif geprügelt worden, laut übereinstimmenden Berichten war es ein realer Zwischenfall und nicht Teil der Inszenierung. Es passierte bei einem Gastauftritt für die Liga AAA, in der Callis seine Fehde mit dem langjährigen Weggefährten Kenny Omega weitererzählte. (NEWS: Alle Neuigkeiten zum Thema AEW)

Bei einer Pressekonferenz, in der AEW zusammen mit der Partnerliga eine Attacke von Callis‘ Schützling Konosuke Takeshita auf Omega inszenierte, nahm ein Zuschauer die Show offenbar für voll, ging auf Callis los und schlug ihn blutig.

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Fan prügelt Don Callis in Mexiko blutig

Omega traf bei der Show TripleMania auf AAA-Champion El Hijo del Vikingo, mit dem er auch bei AEW schon ein hochklassiges und vielbeachtetes Match gehabt hatte. Callis hatte zuvor angekündigt, Vikingo zu dem Match zu begleiten, wurde dann aber von Promoter Konnan - bekannt auch durch seine USA-Auftritte bei WCW und TNA - des Rings verwiesen.

Dafür folgte dann eine Konfrontation bei der Pressekonferenz nach der Show, bei der Callis Takeshita auf den vorher unterlegenen Omega hetzte - und dann selbst real angegriffen wurde.

Nach eigenen Angaben bekam Callis aus dem Nichts einen Schlag gegen sein Ohr, der Fan würgte den 59-Jährigen und riss ihn zu Boden, dieser trug nach ersten Berichten ein verletztes Trommelfell, eine blutige Lippe und Verletzungen am Nacken und Knöchel davon. Nach der Weiterreise nach San Diego habe er sich in medizinische Behandlung begeben. Es gibt ein Video des Vorfall, auf dem die Szenerie um Callis aber nur am Rande eingefangen ist.

Laut Wrestling Observer habe Konnan Callis geschildert, dass der Fan eine ehemalige Security-Kraft sei, der vor Ort gewesen sei, weil er mit den für die Show aktiven Securitys befreundet sei.

Callis wurde bei WWE als Jackyl bekannt

Der Kanadier Callis ist selbst ein ehemaliger Wrestler, er wurde in den späten Neunzigern international bekannt, als WWE (damals: WWF) ihn engagierte und die Rolle als Jackyl gab. Callis - damals noch mit langen, lockigen Haaren - war als Manager der Gruppierungen Truth Commission und The Oddities aktiv, kurz auch für das Hall-of-Fame-Duo Faarooq und Bradshaw (The Acolytes). Eine größere Rolle hatte er dann auch bei Paul Heymans ECW als zwielichtiger TV-Manager Cyrus (the Virus).

Callis ist vor einigen Jahren als Kommentator der damals international boomenden Japan-Liga NJPW ins größere Rampenlicht zurückgekehrt. „The Invisible Hand“ half hinter den Kulissen dort auch, das wegweisende Match zwischen Omega und dem bis damals bei WWE aktiven Chris Jericho einzufädeln.

Beide Beteiligten kannte Callis aus gemeinsamen Zeiten in der kanadischen Szene: Jericho war einst sein Tag-Team-Partner, mit Omega ist er seit Jahrzehnten gut befreundet, da dessen verstorbener Onkel Larry Dubesky (The Golden Sheik) Callis‘ Manager war.

Bei AEW aktuell die ultimative Hassfigur

Ab 2020 trat Callis bei AEW als Manager Omegas auf, in diesem Jahr wandte er sich gegen seinen Ziehsohn und ist seitdem die ultimative Hassfigur der Liga.

Die Buhrufe, die der rhetorisch gewandte und betont windig agierende Callis aktuell einsteckt, sind regelmäßig ohrenbetäubend und vergleichbar mit dem, was bei WWE Dominik Mysterio passiert.

Die Fan-Attacke ist für Callis das zweite größere Unglück, das Callis bei AEW innerhalb kurzer Zeit passiert: Im März hatte er sich - vor seinem „Heel Turn“ gegen Omega - eine üble Kopfwunde zugezogen, als er in einem Backstage-Segment eine Bühnenlampe übersah und in diese hineinstürzte, als er einen Schlag von Omegas Rivale Jon Moxley einsteckte.

Callis zog sich eine Schnittwunde zu, unter der der Knochen zu sehen gewesen sein soll. Er trug eine bis heute sichtbare Narbe davon, die er in seine Story mit Omega eingeflochten hat. Gut möglich, dass das auch mit dem neuerlichen Vorfall passieren wird.