Zu Beginn der Corona-Krise verlor sie ihren Job bei WWE, nun ist sie zurück - doch ihr Comeback ist von Ärger überschattet.
"Unverschämtheit": WWE-Comeback löst brisanten Ärger aus
„Unverschämtheit“: Ärger um Rückkehr
Die Rückkehr von Sarah Logan bei der aktuellen Ausgabe der TV-Show Friday Night SmackDown hat eine Welle erboster Reaktionen ausgelöst. Der früheren Partnerin von Ex-Damenchampion wird vorgeworfen, ihren neuen, düsteren Look von einer in der Szene populären Kollegin dreist kopiert zu haben. (NEWS: Alle Neuigkeiten zu WWE)
Sarah Logans neuer WWE-Look sorgt für negatives Echo
Logan - im April 2020 Opfer einer mit Budgetkürzungen wegen der Pandemie begründeten Massenentlassung - wurde vor einigen Wochen von WWE-Lenker „Triple H“ Paul Levesque wieder eingestellt. Am Freitag führte sie sich neu ein, als weibliche Verstärkung der Viking Raiders Ivar und Erik - ihrem Ehemann und Vater des Kindes, das sie zwischen ihren WWE-Engagements zur Welt gebracht hat.
Logan präsentierte sich dabei in neuer Optik: mit Dreadlocks und dunkel geschminktem Gesicht, passend zu der Wikinger-Mystik, wie sie zum Beispiel auch in der TV-Serie „Vikings“ präsentiert wird.
Was vielen Fans - und nicht nur ihnen - aber unangenehm auffiel: Logans Look gleicht auch frappierend dem der Independent-Wrestlerin Max the Impaler.
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Wrestler-Kollegin kopiert? „Sie ist sogar zu ihrer Friseurin gegangen“
Max the Impaler stellt in der Independent-Szene einen von postapokalyptischen Filmen wie „Mad Max“ inspirierten Endzeit-Charakter dar, Aufmachung und Outfit ähneln sich stark, bis hin zu den einzelnen grün gefärbten Dreadlock-Strähnen.
Ob von einem Plagiat im engeren Sinn die Rede sein kann, ist wegen der gemeinsamen Popkultur-Vorbilder Auslegungssache. Sicher ist: Bleibt Logan bei dem Look, hat er das Potenzial, der Kollegin die Karriere zu erschweren. Ihr Originalitäts-Faktor ist geschmälert, wenn auf größerer Bühne vor Millionen-Publikum ein sehr ähnlich aussehender Charakter präsentiert wird.
Als entsprechend unfreundlicher Akt wird Logans Auftritt auch im Umfeld von Max the Impaler empfunden. Während Max sie selbst das Thema nur in Andeutungen kommentierte, äußerte ihre Partnerin Heidi Howitzer offene Wut. In einer Serie von Tweets sprach sie von einer „Unverschämtheit“ - und erklärte gar: „Sie ist sogar zu der Friseurin von Max gegangen.“
Logan auch wegen politischer Ansichten eine Reizfigur
Der Ärger hat auch eine zusätzliche, brisante Ebene: Max the Impaler ist transsexuell und für die Fanbase des „Non Binary Nightmare“ ist Logan auch wegen ihrer politischen Gesinnung eine Reizfigur.
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Die 29-Jährige beschreibt sich selbst als Vertreterin „traditionell amerikanischer Werte“, in ihren Social-Media-Kanälen offenbarte sie neben ihrem Faible für das Jagen und das naturverbundene Leben auf einer Farm auch schon Kritik an der Black-Lives-Matter-Bewegung und Corona-Maßnahmen wie die Maskenpflicht (“Ich dachte ich bin in Amerika, wo ich meine eigene Entscheidungen treffe“).
Logans Ansichten finden im Kontext des Comebacks wieder verstärkt kritische Erwähnungen, wie auch eine nachhaltige Irritation, die sie Ende 2020 unter ihren Fans auslöste: Damals postete sie in ihrer Instagram-Story ein Bild, auf dem sie eine Wintermütze des Waffenfabrikanten Magpul trug und schrieb dazu den Text: „Wenn du um 9 Weihnachten hast, aber um 5 ein Boogaloo.“
Man muss dazu wissen: Boogaloo, eigentlich ein lateinamerikanischer Tanz und Running Gag für misslungene Filmfortsetzungen (basierend auf dem Trash-Tanzfilm „Breakin‘ 2: Electric Boogaloo“) ist ein Motiv, das in den vergangenen Jahren unter Rechtsextremen, anderen Radikalen und Verschwörungsmythikern populär geworden ist.
„Boogaloo“ ist in diesen Kreisen ein Codewort für einen zweiten amerikanischen Bürgerkrieg, auf den sich das Land laut ihrem Weltbild einstimmen müsste. Das „Boogaloo Movement“ steht mit terroristischen Gewaltverbrechen in Verbindung, der wegen des Mordes an einem Polizisten und einem anderen Sicherheitsoffizier verurteilte Ex-Soldat Steven Carrillo ist ein Anhänger der Boogaloo-Bewegung. Er verübte seine gezielten Bluttaten 2020 im Kontext der Black-Lives-Matter-Proteste nach dem Tod von George Floyd.