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WWE: Neue Wendung im Milliarden-Poker um das Showkampf-Imperium

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WWE: Neue Wendung im Milliarden-Poker um das Showkampf-Imperium

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Neue Wendung im Milliarden-Poker

Der bei WWE an die Macht zurückgekehrte Skandal-Mogul Vince McMahon lässt plötzlich ausrichten, dass er bald wieder weg sein könnte. Angeblich stocken wegen ihm Verhandlungen mit potenziellen Käufern.
Beim WWE Royal Rumble trifft Sami Zayn eine folgenschwere Entscheidung: Er weigert sich, mit einem Stuhl auf den alten Freund Kevin Owens loszugehen - und wendet sich stattdessen gegen Roman Reigns!
mhoffmann
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Hat der skandalumwitterte Mogul Vince McMahon sich im Showkampf-Imperium WWE zurück an die Macht geputscht, nur um sie wenige Monate später klaglos wieder abzugeben?

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Eine auffällig offensive, öffentliche Ansage des aktuellen Chefs wirft ein verändertes Licht auf den Übernahme-Poker um das Milliarden-Unternehmen. (NEWS: Alle Neuigkeiten zum Thema WWE)

Der 77-Jährige sei „zu hundert Prozent“ offen für Übernahme-Angebote, die seinen erneuten Rücktritt aus der Führung zur Bedingung hätten, behauptete WWE-CEO Nick Khan in einem am Freitag gesendeten TV-Interview mit CNBC - und zuvor auch auf der vierteljährlichen Investorenkonferenz der börsennotierten Firma.

Weil das Versprechen jedoch einen doppelten Boden hat - und von einer anderen vielsagenden Enthüllung um die Verkaufs-Verhandlungen begleitet ist - spekulieren erfahrene Branchenbeobachter über ein Täuschungsmanöver mit anderem Hintergedanken.

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  • Holt Vince McMahon sich noch mehr Macht zurück? „Das sind trübe Aussichten“: Heelturn - der SPORT1 Wrestling Podcast - die aktuelle Folge auf SPORT1, SpotifyApple PodcastsGoogle Podcasts und überall, wo es Podcasts gibt

WWE-Boss Nick Khan lässt mit TV-Interview aufhorchen

Liga-Patriarch McMahon war im vergangenen Sommer von allen Ämtern zurückgetreten - unter dem Druck von Enthüllungen millionenschwerer Schweigegeld-Zahlungen in Zusammenhang mit Affären und Vorwürfen sexueller Übergriffe gegen frühere Untergebene. (Chronologie des WWE-Skandals: So verlor Vince McMahon seine Macht)

Zu Beginn des Jahres nutzte er jedoch seinen verbliebenen Einfluss als Eigner und Hauptaktionär, um die Karten neu zu mischen: Er berief sich selbst und zwei Vertraute zurück in das Board of Directors und ließ sich auch wieder zu dessen Vorsitzenden wählen - mit dem Druckmittel, ansonsten jede Lösung im sich anbahnenden Verkauf der Firma zu boykottieren.

Stephanie McMahon, seine Tochter und Nachfolgerin als CEO und „Chairman of the Board“, trat darauf zurück, der frühere Sportmedien-Agent Khan stieg zum alleinigen CEO von Vinces Gnaden auf.

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In dieser Funktion verkündete Khan am Freitag bei CNBC einen neuen Wasserstand zu den Verkaufs-Verhandlungen und brachte dabei Botschaften an, die aufhorchen ließen.

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Vince McMahon angeblich zu „100 Prozent“ offen für erneuten Abgang

Der Verkaufsprozess solle innerhalb „der nächsten drei Monate“ abgeschlossen sein, sagte Khan bei CNBC - und versicherte im selben Atemzug, dass McMahon am Ende dieser drei Monate auch wieder weg sein könnte.

„Vince hat dem Board, mir, anderen Personen im Management erklärt: Er ist zu hundert Prozent offen für eine Transaktion die beinhaltet, dass er nicht mehr am Fortkommen der Firma beteiligt ist“, sagte Khan auf eine Nachfrage von Moderator David Bader: „Ich glaube wirklich, dass es ihm um den größten Wert für die Aktionäre geht - und denken Sie dran, dass er selbst ein Aktionär ist. Er ist 77 Jahre alt und wird sich die Landschaft gut ansehen.“

In ähnlichen, in dieser Deutlichkeit neuen Worten hatte Khan zuvor beim Investoren-Call einem Aktionär auf Nachfrage versichert, dass McMahon „ohne Frage“ abtreten würde, wenn es die Situation gebiete: „Es geht hier nur um den shareholder value“, nicht um „die Rolle, die er künftig haben wird“.

Wirklich nicht?

CNBC: Verkaufsgespräche haken wegen McMahon

Der als Experte für ökonomischen Zusammenhänge rund ums Wrestling profilierte Journalist Brandon Thurston (Wrestlenomics) meldete umgehend Zweifel an:

„Wenn für Vince McMahon wirklich der bestmögliche Deal für die Aktionäre Priorität hat, warum hat er sich dann überhaupt erst zurück ins Unternehmen gedrängt und den potenziellen Käufern damit einen Grund gegeben, beunruhigt zu sein?“, twitterte er: „Ist ein WWE-Verkauf nicht attraktiver, wenn er und seine Skandale weiter weg sind?“

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Dieselbe Frage beschäftigt allem Anschein nach auch die Kaufkandidaten: In einem Online-Bericht, der das Interview mit Khan begleitet, meldet CNBC unter Berufung auf informierte Kreise: „McMahons mögliches weiteres Engagement bei WWE ist zu einem frühen Knackpunkt in den ersten Gesprächen mit potenziellen Käufern geworden.“ McMahons Skandal-Chronik war erst kürzlich wieder in den Schlagzeilen, als er einer Millionen-Zahlung an die frühere Ringrichterin Rita Chatterton zustimmte: Chatterton hatte eine Zivilklage eingereicht, sie wirft McMahon vor, dass er sie 1987 vergewaltigt hätte.

Als mögliche Käufer nennt CNBC namentlich: Netflix, die Formel-1-Eigner Liberty Media, UFC-Mutterkonzern Endeavor und Comcast - die Firma hinter dem langjährigen WWE-TV-Partner NBC Universal, also auch hinter CNBC.

Macht Saudi-Arabien McMahons Versprechen zur Makulatur?

Dass Khan nun plötzlich in bis dato nicht gekannter Klarheit öffentlich versichert, dass Vince McMahon im Zweifel auch wieder gehen würde, wenn er der besten Lösung im Weg stehen würde, wirkt wie eine direkte Reaktion auf die angeblichen Gesprächsblockaden.

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Zu beachten ist aber: Im Rennen um WWE ist auch der ebenfalls schon geschäftlich verbundene saudi-arabische Staatsfonds PIF (im Konkurrenzverhältnis zu Liberty, dem Konzern, dem er eben erst 20 Milliarden für die Formel 1 geboten hat). Sollte er zuschlagen, eröffnet sich für WWE die - im vergangenen Monat von ihr explizit betonte - Option, sich von der Börse zurückzuziehen.

Es wäre die für McMahon persönlich wohl aussichtsreichste Möglichkeit, um an der Macht zu bleiben. Er müsste nur die Saudi-Investoren von sich überzeugen - die McMahons Skandal-Bilanz weniger stören muss: Der PIF ist anders als alle anderen Bieter nicht an der US-Börse notiert und den entsprechenden Rechenschaftspflichten unterworfen, die WWE im vergangenen Jahr in Bedrängnis gebracht haben.

Auch wenn es McMahon auf einen Saudi-Deal anlegen sollte, muss er dennoch ein Interesse daran haben, andere Interessenten im Rennen zu halten, um den Preis in die Höhe zu treiben. McMahons Versicherung, im Zweifel abzutreten, könnten am Ende also nur ein strategischer Trick sein, leere Worte, an die er sich am Ende nicht gebunden fühlen muss.

Mehrere Klagen wegen McMahons WWE-Rückkehr

So oder so: Reibungslos läuft das mcmahonsche Machtspiel nicht, neben den angeblichen Vorbehalten in Bieterkreisen hatte seine Rückkehr auch mehrere Klagen von Aktionären zur Folge, die in McMahons Putsch Verstöße gegen das amerikanische Wirtschaftsrecht sehen.

Darüber hinaus hat die New Yorker Anwaltskanzlei Bronstein, Gewirtz & Grossman in dieser Woche eine Untersuchung der Vorgänge im Hinblick auf mögliche Aktionärsklagen angekündigt,

Eine der schon eingereichten Klagen hatte auch schon Konsequenzen: McMahon hat die ursprünglich angekündigten Änderungen der Unternehmensstatuten, die seine Rückkehr begleiten sollten - angeblich auch im Sinne des „Shareholder Value“ - zurückgezogen.

Triple H: Arbeit mit Vince ist „toll“

Die WWE-Fans (und hinter vorgehaltenet Hand auch die Stars) beschäftigt derweil vor allem die Frage, ob McMahon über kurz oder lang auch wieder nach der kreativen Hoheit über die Shows greift.

Aktuell hat die McMahons zwischenzeitlich von ihm entmachteter Schwiegersohn „Triple H“ Paul Levesque inne. Der Ehemann der zurückgetretenen Stephanie kann sich in seiner Funktion als Chief Content Officer aktuell den größte Zuschauerboom seit Jahren (TV-Quoten, Ticketverkäufe, Fanartikel) zuschreiben.

Stephanie McMahon ist nicht mehr WWE-Chefin, Ehemann "Triple H" Paul Levesque bleibt in seinem Job
Stephanie McMahon ist nicht mehr WWE-Chefin, Ehemann "Triple H" Paul Levesque bleibt in seinem Job

Levesque hat inzwischen mehrfach öffentlich und in internen Meetings versichert, dass der zuletzt als Kreativboss eher kritisch beäugte McMahon ihm weiter freie Hand lässt. Die Arbeit mit McMahon - dessen Rückkehr Levesque selbst noch Ende 2022 in einem Board-Votum persönlich abgelehnt hat - sei „toll“, er bringe „unglaubliche Einblicke“ und sei ein „großartiges Plus“ für die Firma.

Ob und wie lange der Burgfrieden hält? Fortsetzung folgt ...