Er ist nicht der erste deutschsprachige Wrestling-Star bei WWE - aber noch niemand hat dem Showkampf-Marktführer so sehr seinen Stempel aufgedrückt.

Am zweiten Abend der Megashow WrestleMania 39 im Super-Bowl-Stadion von Los Angeles hat das Wiener Phänomen Gunther erneut Geschichte geschrieben: In seinem bislang größten Match gewann er als erster deutschsprachiger Wrestler der Historie einen Einzel-Titelkampf bei der wichtigsten WWE-Veranstaltung - in einer Art und Weise, die die 81.000 Fans vor Ort aus den Sitzen riss. (NEWS: Alle Neuigkeiten rund um WWE WrestleMania 39)

Auch WWE-Kreativchef „Triple H“ Paul Levesque zog nach dem Event den Hut, speziell auch vor Gunther.

Gunther mit furiosem Debüt bei WrestleMania

In einem hochklassigen Dreikampf der europäischen „Hard Hitter“ triumphierte Gunther über die früheren WWE-Champions Sheamus aus Irland und Drew McIntyre aus Schottland und verteidigte damit seinen Intercontinental Title.

Der „Ringgeneral“ - wie immer begleitet vom deutsch-italienischen Duo Ludwig Kaiser und Giovanni Vinci (Imperium) - siegte nach rund 17 Minuten Kampfzeit: Er verpasste beiden Gegnern seine Spezialaktion Powerbomb - erst Sheamus auf McIntyres Rücken, dann McIntyre auf die Matte.

Das von knallhart durchgezogenen Hieben geprägte Match - weit entfernt von „Die tun sich nicht wirklich weh“ - sorgte am Ende für stehende Ovationen der Fans und auch des US-Kommentatorentrios. Viele Fans feierten den Dreikampf als bestes Match des Abends, für manche war es das beste des Wochenendes.

Gunther hatte am Ende des Abends allen Grund, in der Lobby des WWE-Hotels in Downtown L.A. zusammen mit Frau Jinny, Kaiser, Vinci und anderen Freunden auf ein gelungenes WrestleMania-Debüt anzustoßen (Gunther im SPORT1-Interview: Wie er für den WWE-Durchbruch 25 Kilo verlor)

Pinfall gegen Drew McIntyre überrascht

Eine kleine Überraschung am Ende war, dass McIntyre den Pinfall einsteckte und nicht Sheamus, den Gunther schon im vergangenen Jahr bei Clash at the Castle besiegt hatte. Eigentlich wäre damit zu rechnen gewesen, dass McIntyre „geschützt“ werden würde, um ein mögliches Einzelmatch gegen Gunther spannender zu halten.

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Womöglich hat es mit einem Umstand zu tun, der kurz vor WrestleMania enthüllt worden ist: Dem Pro Wrestling Insider zufolge läuft McIntyres Vertrag in diesem Jahr aus, eine Verlängerung sei noch nicht sicher.

Gunther mit der längsten Regentschaft seit 35 Jahren

Der 35 Jahre Gunther (ehemals: WALTER - bürgerlich: Walter Hahn) hält den traditionsreichen Gürtel mittlerweile seit über 290 Tagen. Es ist die längste Regentschaft seit der von Rekord-Champion und Hall-of-Fame-Mitglied The Honky Tonk Man 1987/88.

Erst im Januar hatte Gunther für Aufsehen gesorgt, indem er beim Traditionsevent Royal Rumble länger im Ring verblieben war als je ein Wrestler vor ihm. Auf welcher Stufe Gunther mittlerweile gesehen wird, wurde auch dadurch unterstrichen, dass beim Rumble die Saat für Duell mit noch größeren Stars wie Brock Lesnar und Cody Rhodes gelegt worden zu sein schien.

WWE WrestleMania 39 - alle Ergebnisse:

Der im Kreativbereich federführende WWE-Vorstand Levesque - selbst eine WWE-Ringikone - unterstrich bei der Pressekonferenz nach dem Event zum wiederholten Mal seine Wertschätzung für Gunther.

„Alle drei sind als größere Stars aus dieser Show rausgegangen, als sie reingekommen sind“, erklärte er: „Aber Gunther hat sich auf ein neues Level, in eine neue Liga gehoben. Es gibt für ihn keine Grenze nach oben, ich kann nicht genug gute Dinge über ihn sagen. Was das Storytelling im Ring angeht, steht er für das Beste der früheren Zeiten. Alles, was er tut, erfüllt er mit Bedeutung. Das sehe ich so nicht oft.“

Wird Gunther zum ersten österreichischen World Champion seit dem legendären „Big“ Otto Wanz, zum ersten deutschsprachigen Träger des allerwichtigsten WWE-Titels? So lange Förderer Levesque mitredet, ist das längst keine Traumvorstellung mehr ...

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