Er war so seltsam, dass er schon wieder Kult war - zumindest bei Fans mit Faible für die skurrilen Auswüchse der Wrestling-Geschichte.
WWE: Skurriler, in Deutschland entdeckter Kultstar Mantaur tot - nähere Umstände werden bekannt
WWE-Kultstar tot: Neue Details
Der kurzlebige WWE-Charakter Mantaur aus den neunziger Jahren hat einen Ehrenplatz bei WrestleCrap, dem liebevollen Online-Museum für trashige Showkampf-Charaktere. Nun ist sein Darsteller Mike Halac - dessen Karriere in Deutschland begonnen hatte - im Alter von 55 Jahren verstorben. (NEWS: Alle Neuigkeiten zum Thema WWE)
Wie der Wrestling Observer inzwischen berichtet, hatte Halac seit längerem gesundheitliche Probleme infolge von Diabetes und im Ring erlittener Verletzungen. Wenige Tage vor seinem Tod hätte er dann „einen schweren Sturz“ erlitten und sei schließlich im Schlaf verstorben.
Halacs Tochter Demi hatte den Tod ihres Vaters via Social Media öffentlich gemacht, ihre Aussage dass ihr Vater „nicht länger leide“, macht deutlich, wie schlecht es zuletzt um seine Gesundheit gestanden haben muss.
Bei WWE als Mantaur gefloppt - aber in Erinnerung geblieben
Halac tauchte im Jahr 1991 erstmals im Ring auf, er wurde entdeckt von der deutsch-österreichischen Traditionsliga CWA mit Austro-Legende Big Otto Wanz, der viele Jahre lang großen Erfolg mit der Vermarktung von Superschwergewichten hatte - die Fehde zwischen Wanz und Bull Power, dem späteren Big Van Vader war die Blaupause. Halac war verwandt mit Cannonball Grizzly, einer in der CWA schon vorher bekannten Erscheinung ähnlichen Typs.
Als in dieselbe Kerbe schlagender Bruiser Mastino tourte Halac zwei Jahre lang durch den deutschsprachigen Raum, traf dort auf diverse Euro-Legenden wie Steve Wright, Tony St. Clair und das Bremer Original Eddie Steinblock - und auch die späteren WWE-Topstars Owen Hart und Chris Benoit, die heute in trauriger Erinnerung sind.
Im Jahr 1994 wurde Halac von der damaligen WWF engagiert und bekam den absurden Mantaur-Charakter: Angelehnt an die mythische Figur des Minotaurus - halb Mensch, halb Stier - kam er anfangs mit einer riesigen Büffelmaske zum Ring, ahmte Rinderbewegungen nach und muhte sogar im Ring.
Speziell der erste TV-Auftritt war so trashig, dass er es auch in eine Episode von Oliver Kalkofes Kultshow „Kalkofes Mattscheibe“ schaffte und dort veralbert wurde.
Mantaur wurde ein halbes Jahr lang als bedrohlicher Gegner für Publikumslieblinge wie Bret Hart und dem im vergangenen Jahr verstorbenen Razor Ramon eingesetzt, floppte allerdings. Sein letztes WWE-Match als Mantaur war ein Duell der Kolosse mit dem ebenfalls zu früh ums Leben gekommenen Bam Bam Bigelow.
Zwei weitere Charaktere als namenloser Bodyguard von Goldust (Cody Rhodes‘ älterer Bruder Dustin Rhodes) und maskierter „Tank“ in der Gruppierung Truth Commission wurden noch schneller fallen gelassen, 1997 folgte die Trennung.
In Deutschland und Österreich öfters gebucht
Nach seiner WWE-Karriere war Halac noch in diversen kleineren Ligen wie ECW und USWA zu sehen, auch die Verbindung in den deutschsprachigen Raum hielt sich.
Bis zum Jahr 2016 wurde Mastino immer mal wieder als Attraktion in deutschen und österreichischen Ligen gebucht, oft zusammen mit seinem Weggefährten Cannonball Grizzly. 2019 wurde er auch von der US-Kultliga GCW für einen Cameo-Auftritt engagiert.