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Olympia: Fabian Hambüchen kritisiert Zustände in Rio und das IOC

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Olympia: Fabian Hambüchen kritisiert Zustände in Rio und das IOC

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Hambüchens wütender Rundumschlag

Der Turn-Olympiasieger kritisiert die Bedingungen in Rio, kleinkarierte Regeln des IOC und der Teamleitung. Einem Kollegen drohten sogar 10.000 Euro Strafe.
Fabian Hambüchen krönte seine Karriere mit Olympia-Gold im am Reck
Fabian Hambüchen krönte seine Karriere mit Olympia-Gold im am Reck
© Getty Images

Fabian Hambüchen hat in einem Rundumschlag die Zustände im Olympischen Dorf in Rio, die Haltung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und dessen Präsidenten Thomas Bach in der Doping-Debatte sowie deren kleinkarierte Regeln scharf kritisiert.

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Besonders seine Schilderungen der Bedingungen sind besorgniserregend. "Die Organisation, Hygiene, Unterbringung und Verpflegung - das war schon grenzwertig", sagte der Goldmedaillengewinner am Reck im Stern: "Ich habe keinen Tag erlebt, an dem es im Dorf sauber war. Wir mussten das Toilettenpapier in den Mülleimer werfen, weil sonst die Rohre verstopfen. Und dieser Eimer wurde nur alle paar Tage geleert."

Auch das Ekel-Wasser sorgte beim Reck-Weltmeister von 2007 für Verwunderung. "Das Wasser wird plötzlich grün, und dann kriegen alle eine Bindehautentzündung. Das geht gar nicht", so Hambüchen.

Kritik an Thomas Bach

In der Doping-Debatte sei er "eigentlich kein Fan davon, alle zu verbannen. Aber wenn zuverlässige Dopingkontrollen nicht gewährleistet werden, muss man vielleicht auf den Tisch hauen und mit Russland eine ganze Nation sperren", sagte der 28-Jährige.

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Auch Bach habe bei dieser Problematik "nicht gerade gepunktet", erklärte Hambüchen. In diesem Zusammenhang verwies er auf die Sperre der russischen Mittelstreckenläuferin Julia Stepanowa: "Sie ist die Einzige, die sich ethisch korrekt verhalten hat. Sie auszuschließen war definitiv ein fatales Signal für alle Whistleblower und jene, die sich mit dem Gedanken tragen, auszupacken."

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"Sind Sie bescheuert?"

Als "kleinkarierte Kacke" bezeichnete Hambüchen einige Regeln des IOC. "Du bist in der Halle und dann kommt plötzlich so 'ne IOC-Frau und vermisst die Logos auf Deinem Trikot mit einem Zentimeterband. Ich habe sie später nur noch Sheriff genannt", meinte der Turn-König: "Ich sag: Sind Sie bescheuert, gnädige Frau? Ich muss gleich in den Wettkampf."

Kleinkariert war aber offenbar auch die eigene Teamleitung. So sei ein Kollege "abends in privater Kleidung rausgegangen. Er wurde erwischt, und prompt hatte er einen Zettel an der Tür: Wenn das noch mal passiert, zahlst Du 10.000 Euro Strafe", so Hambüchen.