Home>Radsport>

Floyd Landis rechnet mit Lance Armstrong ab und spricht über Doping bei US Postal

Radsport>

Floyd Landis rechnet mit Lance Armstrong ab und spricht über Doping bei US Postal

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Landis rechnet mit Armstrong ab

In einem Interview rechnet der ehemalige Tour-de-France-Sieger Floyd Landis mit Lance Armstrong ab. Sein Ex-Teamkollege sei ein "rücksichtsloses Arschloch".
Lance Armstrong (l.) und Floyd Landis waren beim Team US Postal jahrelang Teamkollegen
Lance Armstrong (l.) und Floyd Landis waren beim Team US Postal jahrelang Teamkollegen
© Getty Images
Franziska Wendler
Franziska Wendler

Es ist die wohl größte Feindschaft in der Geschichte des Radsports - Floyd Landis gegen Lance Armstrong. 

{ "placeholderType": "MREC" }

In einem Interview mit dem Spiegel hat Landis nun viele Anekdoten aus der gemeinsamen Zeit beim Team US Postal verraten, außerdem macht er Armstrong schwere Vorwürfe. "Lance ist ein rücksichtsloses Arschloch", sagt Landis über seinen ehemaligen Teamkollegen.

Als junger Fahrer wollte Armstrongs Team Floyd Landis verpflichten, nach einigen Umwegen trat der heute 42-Jährige dem US-Postal-Team bei, nicht ohne sich dessen bewusst zu sein, was dort auf ihn zukommen würde.

Dopingpraktiken kennt jeder

"Man erzählte sich Geschichten unter den Fahrern", so Landis, "mir war klar, dass bei Postal gedopt wird." Er selbst konnte sich den Dopingpraktiken seines Teams nicht entziehen. "Wer im Tour-Team dabei sein wollte, musste mitmachen. Das heißt aber nicht, dass man gezwungen wurde. Ich habe mich frei dafür entschieden", gab der ehemalige Radfahrer unumwunden zu.

{ "placeholderType": "MREC" }

Bei drei von dessen sieben Tour-Siegen zog Landis Armstrong die Berge hoch, verstanden haben sich beide Fahrer dennoch nie. Passend dazu eine Anekdote aus Landis' Anfangszeit bei US Postal. 

Lesen Sie auch

An einem regnerischen Tag ließ Landis das Training ausfallen und verbrachte den Tag stattdessen in einem Cafe. Am Ende hatte Landis 13 Cappuccini getrunken, Grund genug für Armstrong seinen Helfer am nächsten Tag zurecht zu weisen. Ob er sich eine Koffeinvergiftung holen wollte, wurde Landis von Armstrong gefragt.

Armstrong "ist ein Tyrann"

"Lance war nicht sauer, weil er sich um mich sorgte, sondern weil ich nicht tat, was er wollte", so Landis. "Meine Einstellung war: Ich zerreiße mich im Rennen - aber lass mich abseits davon in Ruhe. Damit kam er nicht klar."

Die Trennung erfolgte anschließend im Streit. "Er sagte kein Wort mehr zu mir. Der Typ ist verrückt", erklärt Landis. Für Armstrong war es ein Loyalitätsbruch, dass sich Landis einem anderen Team angeschlossen hatte. 

{ "placeholderType": "MREC" }

Es waren dabei nicht die teils unglaublichen Dopingpraktiken, die Landis vom US-Postal-Team wegtrieben. Die Art und der Charakter von Lance Armstrong waren das Problem. "Ich habe den Kerl nicht mehr ertragen. Er denkt nur an sich selbst. Er ist kein Anführer, sondern ein Tyrann. Immer waren die anderen schuld", erinnert sich Landis.

Landis gründet eigene Firma

Auch zum alltäglichen Doping-Geschehen im Radsport hat Floyd Landis seine ganz eigene Meinung. Warum sich viele Leute darüber aufregen, versteht der 42-Jährige nicht. "Bei der Mafia empfindet man es doch auch als ehrenhaft, wenn jemand dem Clan gegenüber loyal ist Das ist nichts anderes. Ich habe nicht betrogen, sondern mitgespielt. So läuft es im Radsport."

Im Mai 2010 gab Landis zu, die meiste Zeit seiner Karriere gedopt zu haben. Anschließend beschuldigte er Lance Armstrong und das US-Postal-Team öffentlich des Dopings. In einem Prozess trat er als Kronzeuge auf. Eine Zivilklage von Landis über 100 Millionen Euro wurde nach einem Vergleich eingestellt. Armstrong muss lediglich fünf Millionen bezahlen.

Mittlerweile lebt Floyd Landis in einer Stadt im US-Bundesstaat Colorado. Der 42-Jährige hat eine eigene Firma gegründet und vertreibt Cannabisprodukte zu medizinischen Zwecken.

--

Lesen Sie auch:

Armstrong kauft sich aus 100-Millionen-Klage frei
Armstrong sagt Flandern-Besuch ab