Ex-Teamkollege Matthias Kessler hat sich zum Absturz von Jan Ullrich geäußert.
Ullrich-Wasserträger: Kein Mitleid
"Wir waren alle total machtlos", erklärte der frühere Telekom-Profi und Ullrich-Wasserträger bei t-online.de über die Ereignisse der vergangenen Tage.
"Der Kontakt zu Jan war immer ganz gut – bis er meinte, er habe jetzt neue super Freunde", schilderte Kessler den Bruch in der Freundschaft zum Toursieger von 1997.
Nach der Trennung von seiner Frau habe Ullrich sich mit den neuen "super Freunden" umgeben und war für Weggefährten aus früheren Radsporttagen nur noch schwer persönlich zu erreichen. "Da konnte ich wie so viele andere nichts mehr tun", sagte Kessler.
Doch an den Alkohol- und Drogenproblemen sei Ullrich aber "auch selbst schuld und sollte von mir kein Mitleid erwarten. Das sage ich als Freund und Ex-Teamkollege. Das ist die Wahrheit, die leider weh tut."
Dennoch hofft Kessler auf eine Wende zum Guten beim einstigen deutschen Rad-Helden: "Wir können alle nur hoffen, dass Jan selbst will und Ärzte ihm helfen können."
Ullrich war am Freitagmorgen in Frankfurt wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung an einer Prostituierten vorläufig festgenommen worden. Dabei sei es laut Staatsanwaltschaft zum Streit gekommen. Die 31-Jährige habe sich befreien und die Polizei informieren können, Ullrich habe gegen seine Festnahme Widerstand geleistet.
Das bestätigten Staatsanwaltschaft und die Polizei Frankfurt, die außerdem mitteilten, dass Ullrich noch am Freitag aus der Haft entlassen werden sollte. Anschließend war Ullrich am Freitagabend in eine psychatrische Klinik gebracht worden. Dort wurde er am Samstagnachmittag wieder entlassen.